Wolgast
Samstag, 18. Mai 2013
Später brachen wir auf in Richtung Usedom, auf dem Weg dorthin wollten wir uns Peenemünde (Raketen-Entwicklungsstation während des Krieges) und Greifswald (Universitätsstadt) ansehen.
Unterwegs fing es dermaßen an zu regnen, dass wir unsere Stadtbesichtigungspläne aufgaben, in Greifswald nur eine kurze Runde am Hafen drehten, uns nicht vom dortigen Stellplatz animiert fühlten und im nahen Ort Wolgast an der Peene einen schön gelegenen und kostenfreien Stellplatz direkt am Peenestrom – einer Ausbuchtung der Peene – fanden.
Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, aber die dunklen Wolken hingen noch drohend über uns. Mit Regenschirm bewaffnet machten wir uns auf zu einer Ortserkundung. Je mehr wir sahen, desto mehr gefiel uns Wolgast. Das Städtchen ist malerisch am Wasser gelegen. Vieles der alten Bausubstanz ist aufwendig wiederhergestellt worden. Morgen werden uns weiter umsehen. Jetzt hatten wir Hunger und daher marschierten wir zurück zum Wohnmobil. Es hatte auch wieder angefangen zu regnen
Gerade rechtzeitig zum Eurovision Song Contest(ESC) hörte der Regen auf (dann funktioniert nämlich der Fernsehempfang nicht) und wir konnten die Show genießen. Gut gemacht, Dänemark, wir fanden den Song auch toll ( … hatten allerdings für Bonnie Tyler gestimmt!). Nachts tobte ein heftiges Gewitter. An Schlaf war nicht viel zu denken, aber es war trotzdem gemütlich im Wohnmobil.
Sonntag, 19. Mai 2013
Heute morgen hörten wir dann die Schreckensmeldung des Wetterdienstes: Am Abend zuvor waren auf Usedom Blitze “im Sekundentakt” in Ferienhäuser mit Schilfdächern eingeschlagen, Schaden etwa 900.000 Euro! Gott sei Dank gab es keine Personenschäden. Mittlerweile ist wieder gutes Wetter, wenn auch bedeckt, aber es regnet nicht.
Wir waren also froh über unsere Entscheidung, im kleinen Wogast geblieben zu sein! Es gibt schöne Spazierwege am Strom und am Hafen entlang, die kleine Stadt ist beschaulich und niedlich. Bäckerei Junge ist auch schon wieder vor Ort. Da wissen wir gleich, woher wir morgen früh die Brötchen bekommen. Der Ort gefällt uns und wir haben beschlossen, einen Ruhetag einzulegen. Außerdem hat uns ein Lokal “Wallenstein” verlockt zum heutigen Abendessen: Speisen wie im Mittelalter. Es kann mit Händen, Mund und Dolch gegessen werden. Ich (Anne) entscheide mich dafür, heimlich mein Messer und meine Gabel mitzunehmen.
Für den Montag haben wir die Besichtigung der Seebäder entlang der Usedomküste (u.a. Heringsdorf) eingeplant.
Auf unseren Spaziergängen amüsiere ich mich über die Namensgebung der “Hundetoiletten-Tüten”: Angefangen in Ostholstein, wo sie “Hunde-Schietbüdel” genannt werden über das vornehmere “Hundekot-Beutel” sahen wir hier die Bezeichnungen “Belloo” (wobei das Wort “Loo” im Englischen Toilette meint) und “Sac-o-mat”. Bin gespannt, was es sonst noch so gibt …
Leider mussten wir heute mal wieder einen Schaden registrieren. Im Unterschrank in der Nasszelle wird es feucht, wenn die Klospülung benutzt wird. Irgendein Schlauch scheint ein Leck zu haben. Es wird uns wohl nicht anders übrig zu bleiben, als morgen früh zurück nach Stralsund zu fahren, um den Schaden beim dortigen Hobbyhändler reparieren zu lassen.
Da das Wetter nicht berauschend war, blieben wir nach unserem Spaziergang im Wohnmobil und verbrachten die Zeit mit Lesen, Webseitengestaltung und einem Schläfchen. Gegen 17 Uhr starteten wir dann noch zu einer Wanderung. Das Wetter klarte zunehmends auf, und es wurde noch ein sehr schöner sonniger Abend. So konnten wir noch ein paar schöne Fotos schießen.
Anschließend spazierten wir zum Restaurant Wallenstein in freudiger Erwartung eines lustigen Abends. Als wir dort ankamen, war die Enttäuschung groß – Sonntags und Montags geschlossen. Wir grämten uns nicht lange, sondern beschlossen spontan, stattdessen zu grillen. Fleisch und Würstchen waren im Kühlschrank, die Sonne schien und schnell war der Grill aufgebaut und angefeuert.
Der Geruch lockte eine Katze an, die immer zutraulicher wurde und bald ins Wohnmobil sprang, wo sie uns eine Weile Gesellschaft leistete und natürlich auch gefüttert wurde. Aber das Kätzchen verschand dann auch bald, das Fleisch auf dem Grill war mittlerweile gar und wir genossen unser erstes Grillen auf unserer Tour.
Das Essen war vorzüglich (dem Grillmeister sei Dank), zum Nachtisch gab es rote Grütze mit Vanillesoße und wir hatten anschließend viel Spaß mit den Münsteraner Tatort mit Thiel und Börne.