Überwintern in Spanien (1)

 In Spanien 2018

Donnerstag, den 8. November 2018
Wohnmobilwäsche mit kleinem Unfall

Die Sonne des Südens und der blaue Himmel hier in Saint Marie la Mer kurz vor der spanischen Grenze entschädigten uns dafür, dass wir uns mit der lästigen Wagenwäsche beschäftigen mussten. Frederick fuhr auf den Waschplatz und rangierte ein bisschen herum. Bei einer Einweisung lässt man zwecks besserer Verständigung immer das Fenster herunter. Ich dirigierte ihn also hierhin und dahin, bis er mit dem Mobil in der richtigen Position stand. Hier in Frankreich haben die Autowaschanlagen häufig eine größere Bucht mit einem erhöhten Podest speziell für Kleinlaster und Wohnmobile.

Ruckzuck waren  – per Karte – 10€ bezahlt und los ging es mit der Vorwäsche, bei geöffnetem Fenster auf der Fahrerseite! Nicht lustig, so ein schön nasser Fahrersitz! Dumm gelaufen! Zu unserem weiteren Ärger funktionierte die Schaumwäsche nicht an der Anlage und wir brauchten wohl über eine Stunde, um den Wagen per Hand zu waschen. Danach glänzte aber alles wieder wie neu!

Sainte-Marie-la-Mer ist ein Vorort von Perpignan und liegt damit nur wenige Kilometer nördlich der spanischen Grenze.  Als wir nach der Autowäsche bei strahlendem Sonnenschein weiterfuhren, sahen wir in der Ferne die schneebedeckten Pyrenäengipfel. Kurze Zeit später waren wir auch schon in Katalonien. Hier waren die Ortsschilder zweisprachig, also katalanisch und spanisch.

Schneebedeckter Pyrenäengipfel

Schneebedeckter Pyrenäengipfel

Sainte Marie la Mer – Tarragona – Camping Els Plats Village

Sainte Marie la Mer – Tarragona – Camping Els Prats Village

Wir umfuhren Barcelona auf der Autobahn. Nach ca. drei Stunden Fahrt hatten wir uns für einen Stellplatz in dem kleinen Ort El Catllar entschieden, der sich dann doch als etwas gewöhnungsbedürftig entpuppte: ein kleiner Schotterparkplatz in einem Kuhdorf. Es war sonst keiner dort und der Platz war mit Riesenbäumen gesäumt.  Das bedeutet immer: kein Fernsehen, keine Tagesschau. Also hieß es umdrehen und unser Glück woanders versuchen.

Unser Sprit ging außerdem zur Neige und hier auf dem Lande fanden wir keine Tankstelle. Daher steuerten wir Tarragona an. Um nicht unnötige Kilometer zu machen, suchten wir uns eine Tankstelle im Internet heraus und stellten das Navi entsprechend ein. Leider war die Tankstelle mitten in dieser Großstadt und nach mehreren vergeblichen Versuchen, sie zu finden, gaben wir auf. Also nochmals eine Suche im Internet und diese Tankstelle fanden wir dann glücklicherweise recht schnell.  Erleichtert füllten wir den Tank auf (nur noch zwei Liter waren übrig) und suchten uns dann im Stellplatzführer einen Platz für die Nacht. Die Wahl fiel auf den Campingplatz Els Plats Village.

Einige Kilometer südlich von Tarragona, erreichten wir die eingegebenen Koordinaten, sahen aber keinen Campingplatz, denn es war mittlerweile dunkel geworden. Aber es gab hier eine größere, freie Flache vor einer Ferienanlage mit kleinen Blockhäusern. In der Dunkelheit erkannten wir das aber nicht und dachten, es handelte sich um eine Schrebergartenkolonie. Also stellten wir uns einfach auf die große Rasenfläche davor. Platz war ja genug.

Ich fing sofort an, das Abendessen zu kochen, und als wir gerade genüsslich unsere Bratkartoffeln verspeisten, klopfte es an der Tür. Ein Spanier, offenbar Besitzer des Platzes, erklärte uns, dass wir dort über Nacht nicht stehen könnten, sondern auf den richtigen Platz fahren müssten. Das war uns nur recht. Allerdings war in der Dunkelheit die Orientierung nicht ganz so einfach. Aber der Spanier bot an, Frederick den Platz mit seinem Tuareg SUV zu zeigen. Danach war es wesentlich einfacher und in ein paar Minuten hatten wir einen schönen Stellplatz direkt am Strand. Den konnte man zwar nicht sehen, aber das Rauschen der Wellen war nicht zu überhören.

Wir waren jetzt total entspannt und machten uns über den Rest der Bratkartoffeln her. Das Fernsehen funktionierte einwandfrei und es wurde zunächst ein sehr gemütlicher Abend. Nachts war allerdings Schluss mit Gemütlichkeit, denn gegen zwei Uhr wurden wir unsanft aus dem Schlaf gerissen. Sehr lautes Donnern, Starkregen und Sturm sorgten dafür, dass an Schlaf für eine Weile nicht zu denken war. Häufige Blitze mit sofort darauf folgendem Donner machten uns klar, dass das Gewitter direkt über uns lag.

Da unser Fahrzeug ein Faradayscher Käfig ist, hatten wir keine Angst, es war eher gemütlich und kuschelig im Wagen. Aber das Gewitter wütete stundenlang. Erst gegen Morgen wurde es ruhiger.

Freitag, 9. November 2018
Gottesaugen und Besuch bei Freunden

Als es hell wurde, sahen wir, wo wir gelandet waren. Wir standen nur fünf Meter vom Sandstrand entfernt. Die Sonne schien, der Sturm war vorbei und wir genossen unser Frühstück bei leichtem Wellenrauschen. So nah am Strand hatten wir noch nie gestanden. Der musste natürlich erstmal erkundet werden bei nun wieder strahlendem Sonnenschein. Wir wanderten den schmalen Streifen entlang und trafen eine nette Dame aus Deutschland, die uns ein wenig über ihre Überwinterungs-Erfahrungen in Spanien erzählte. Ständig bückte sie sich, zeigte mir ihre Funde, winzige Muschelreste, die Deckelchen von Schneckenhäusern, die sie ‚Gottesaugen” nannte. Sie schenkte sie mir, denn meine Augen hatten sich auf diese Winzlinge noch nicht ”eingeschossen”, alles eine Sache der Übung. Frederick fand allerdings auch zwei. Im Internet las ich später darüber nach und erinnerte mich, dass ich schon zu Schmuckstücken verarbeitete Gottesaugen gesehen habe, allerdings viel größere.

Aussicht vom Stellplatz

Aussicht vom Stellplatz

Toller Stellplatz direkt am Strand

Toller Stellplatz direkt am Strand

Die Gottesaugen

Die Gottesaugen

Die Bucht vor dem Campingplatz

Die Bucht vor dem Campingplatz

Wir wollten weiter, das letzte Stück der Strecke nach San Pedro, der Besuch bei unseren schwedischen Freunden Anne und Anders, lag vor uns. Ihr erinnert euch sicherlich an frühere Berichte, dass Anne auch Habbe mit Nachnamen heißt.

Nach ca. fünf Stunden Fahrt über die Autobahn kamen wir gegen 18 Uhr dort an. Seit Oktober ist auch Anders im Ruhestand. Jetzt haben die beiden sich ihren Traum erfüllt, das kalte Schweden mit dem warmen Spanien zu tauschen.  Sie wohnen seit ein paar Wochen in einem hübschen Reihenhaus, dass sie sich bereits im letzten Jahr gekauft hatten.

Mit großem Hallo wurden wir begrüßt und machten sofort einen Rundgang durch das Haus, das uns sehr gefiel. Sie haben bestimmt die für sie richtige Entscheidung getroffen und sich in den letzten Wochen schon gut eingelebt. Beim Abendessen mit Wein und Käse hörten wir mehr von ihrem neuen Leben.

San Pedro ist eine typische kleine spanische Stadt an der Küste mit Tourismus, Aktivitäten wie Surfen, Segeln, Schwimmen, schöner Strandpromenade, vielen Cafés und kleinen Bars/Restaurants, einigen Feriensiedlungen, aber auch ”normalem” Leben (etwa 30.000 Einwohner). Es gibt einen interessanten Wochenmarkt, zur größeren Stadt Torrevieja ist es nicht weit.

Wir hatten unser Wohnmobil nur ein paar Schritte von Annes Haus geparkt und gingen spät am Abend dort schlafen. Zum Frühstück würden wir uns wiedersehen, dazu hatten die beiden uns eingeladen.

Camping Els Plats Village - San Pedro del Pinatar

Camping Els Prats Village – San Pedro del Pinatar

Mit Anne und Anders in San Pedro

Mit Anne und Anders in San Pedro

Samstag, 10. November 2018
Bummel in San Pedro und Ankunft im Winterquartier

Niemand hatte uns in der Nacht gestört, wir fanden uns gut ausgeschlafen bei Anne und Anders um 9 Uhr zum ”Desayuno”,  Frukost, Frühstück ein. Ein bisschen mehr müssen wir sicher alle noch tun, um die Sprache des Gastlandes zu lernen.

Später fuhren die beiden noch ein wenig mit uns umher und zeigten uns den Ort, den wir sehr schön und lebenswert fanden. Sie versprachen, uns in La Marina zu besuchen,  es ist nur 40 Autominuten entfernt.

Strand und Promenade in San >Pedro

Strand und Promenade in San >Pedro

Strandpromenade in San Pedro

Strandpromenade in San Pedro

Vor unserer wirklich letzten Etappe, dieser kleinen Tour zum Campingplatz, mussten wir noch einmal Gas tanken. Eine LPG Tankstelle gibt es lange nicht überall, aber zum Glück in Torrevieja, d.h. auf direktem Weg zu unserem Camping Platz La Marina. Also verabschiedeten wir uns und fuhren los. Ab 13 Uhr konnten wir unsere Parzelle in La Marina übernehmen.

Bei der Ankunft – wir hatten sie über WhatsApp bei unseren Freunden signalisiert – gab es auch dort ein großes Hallo. Bärbel und Ulli aus Kiel begrüßten uns herzlich. Sie halfen außerdem, uns in den ersten Stunden zurecht zu finden und waren beim Aufbau des Vorzeltes mit Rat und Tat zur Stelle.

Unser Zuhause für die nächsten Wochen

Unser Zuhause für die nächsten Wochen

Unsere Freunde Bärbel und Ulli

Unsere Freunde Bärbel und Ulli

Mit unserem Platz sind wir sehr zufrieden, er ist so groß, dass wir bei gutem Wetter auch draußen, vor dem Zelt in der Sonne sitzen können, also meistens! Gegenüber ein nettes Paar aus Holland, rechts/links von uns deutsche Überwinterer. Das Haus mit den sanitären Anlagen (Toiletten, Duschen, Abwaschbereich, Waschmaschinen und Trockner) ist nur ein paar Schritte von uns entfernt, was will man also mehr? Zum Strand führt ein hölzerner Steg (etwa 700 Meter lang) durch den Kiefernwald und die Dünen, schon ist man am Meer und einem kilometerlangen schönen Sandstrand. An dem einen Ende landet man im Ort La Marina (nettes Strandrestaurant), am anderen Ende kommt man in Guardamar an, dort gibt es verschiedene Supermärkte in der Ortschaft. Für beide Strecken benötigt man etwa eine Stunde. Will man abkürzen, wählt man den Weg entlang der Straße zurück. Der erste Eindruck von allem ist also sehr positiv, es gibt nichts zu meckern über unser neues Zuhause, das es ja für ein paar Wochen sein wird.

Holzbohlensteg zum Strand

Holzbohlensteg zum Strand

Vorzelt einrichten

Vorzelt einrichten

La Marina Beach

La Marina Beach

San Pedro - La Marina Camping

San Pedro – La Marina Camping

In den nächsten Wochen werden wir von Zeit zu Zeit berichten, wie es uns hier ergeht. Ihr erfahrt es als erste.

Die ersten Tage 10. – 28. November 2018
Unsere ersten Erfahrungen in La Marina

La Marina Camping liegt nur 1,2 km vom kleinen Ort La Marina Pueblo (Dorf) entfernt. Dort kommt man mit dem Fahrrad auf einem schönen, neuen Fahrradweg schnell hin. Auch zu Fuß ist der Ort leicht zu erreichen. Montags gibt’s dort einen kleinen Wochenmarkt mit frischem Obst und Gemüse. Märkte gibt es aber zuhauf hier in der Gegend, und dort bekommt man nicht nur die frische Ware, sondern diese zum Teil auch weit unter Supermarktpreisen. Wenn man will, kann man jeden Tag zu einem anderen Markt fahren oder laufen. Donnerstags, z.B. findet ein Markt in der 12 km entfernten Kleinstadt Rojales statt. Die leckeren Churros locken … die Radtour dorthin ist einfach und führt an Feldern auf einer wenig befahrenen Straße entlang.

Aber der Reihe nach:

Wer unsere Abenteuer detailliert verfolgt, weiß noch von unserem Malheur in Neustadt an der Weinstraße mit der abhanden gekommenen EC-Karte. Wie kann es auch anders sein in den meisten solcher Fälle? Die Karte tauchte wieder auf und zwar in Fredericks Gesäßtasche seiner Jeans am Tag nach unserer Ankunft. Das nützte uns leider nichts mehr, denn die Karte war ja jetzt gesperrt. Man hätte vielleicht gleich etwas gründlicher suchen sollen …

Großzügig ausgestatteter Campingplatz

Nun einiges zu unserem Campingplatz. La Marina bietet eine Menge: Große, durch hohe Hecken abgeteilte Parzellen, vier moderne, saubere und sehr gut ausgestattete Sanitärräume und vorbildhafte Entsorgungsstellen für die mobilen Toilettenkassetten. Jede Parzelle hat einen eigenen Wasseranschluss sowie Grauwasserentsorgung. Das macht das Leben hier auf dem Platz sehr komfortabel. Es fehlt an nichts.

Man sollte auch nicht vergessen, welche Mühe man sich hier gibt, die Bewohner des Platzes bei Laune zu halten, zum Beispiel verschiedene Weiterbildungsangebote: Spanischkurse, Mal- und Zeichenkurse, Tanzen (Klassisch, Line Dance, Square Dance und Volkstanz), Musik etc., Sport (Tischtennis, Fußball, Tennis, Boule). Die großzügige Wellness-Anlage mit Swimming-Pool, Jaccuzzis, sehr großem Fitness-Studio dürfte wohl einmalig für einen Campingplatz sein. Weiterhin soll nicht unerwähnt bleiben, dass es hier einen großen Supermarkt gibt, der wirklich alles anbietet, was man braucht und das zu  fairen Preisen. Auch das Unterhaltungsprogramm kann sich durchaus sehen lassen.

Vorzelt einrichten

Die moderne Poolanlage

La Marina Strand

Die größte Attraktion für uns ist der hiesige kilometerlange Sandstrand. Wie bereits im letzten Bericht erwähnt, führt ein 700 m langer Holzbohlenweg durch die mit Kiefern durchsetzten Dünen zum Strand. Zwei- bis vierstündige Strandspaziergänge gehören daher seit unserer Ankunft, soweit nichts anderes geplant ist,  zu unserem täglichen Programm – fast durchweg bei blauem Himmel und bei (bisher) Temperaturen von 18-24 Grad ist das einfach nur herrlich. Am Strand ist auch häufig irgendwas los. Bei stärkerem Wind sieht man überall Kitesurfer.

Tolle Wolken am La Marina Strand

Tolle Wolken am La Marina Strand

Kite-Surfer am Strand

Kite-Surfer am Strand

Reiter am La Marina Strand

Reiter am La Marina Strand

Werbeveranstaltung am Strand

Werbeveranstaltung am Strand

An einem Tag gab es sogar eine Reiterinvasion. Für Werbeaufnahmen zur Promotion unseres Campingplatz wurde der Strand auch schon genutzt (Video).

Mittlerweile haben wir schon tiefe Furchen in den Strand gelaufen, erkennen sogar schon einzelne Strandläufer (Vögel) wieder. Zum Beispiel den mit einem Bein, der sich trotzdem überaus wendig bewegt oder den mit den fünf farbigen Ringen an den Beinen. Überhaupt sind diese kleinen und munteren Zeitgenossen richtig lustig – wie sie sich auf ihren kleinen Beinchen mit enorm schnellen Schritten fortbewegen und alle, fast wie im Takt gleichzeitig den gerade von den Wellen genässten Sand mit ihren Schnäbeln durchforsten. (Video)

Weitere Fotos von La Marina

Marktbesuch mit unliebsamer Unterbrechung

Donnerstags ist Markt im 12 km entfernten Ort Rojales und unsere Kieler Freunde Bärbel und Olli haben uns eingeladen, gemeinsam mit den Fahrrädern dorthin zu radeln. Ab ging’s durch Orangenhaine abseits der Hauptstraßen, doch leider wurde die fröhliche Tour plötzlich unterbrochen, denn in Annes Hinterrad war auf einmal keine Luft mehr. Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel mussten wir die Räder  schieben. Bärbel und Ulli radelten voraus, um in Rojales nach einem Fahrradladen zu suchen. Nach kurzer Zeit waren sie zurück und leiteten uns direkt zu einem Laden am anderen Ende des Ortes. 15 Minuten später und 10 € ärmer (sehr preisgünstig!) war alles erledigt und wir konnten wieder aufsatteln.

Katze im Orangen-Hain

Kaputtes Fahrrad

Churros futtern in Rojales

Churros futtern in Rojales

Ab zum Markt und als erstes zum “Churros” Stand. Churros ist ein Teiggebäck, lange Würste, fritiert und dann mit Zucker bestreut werden sie in einer Papiertüte serviert, 1€ pro Potion.  Sie schmecken ein wenig wie Berliner, wirklich lecker! Der Markt bot eine große Auswahl an Obst und Gemüse, gebratenen Hähnchen und viel Bekleidung, Taschen und ähnliches – wie man es von unseren Märkten kennt. Wir hatten allerdings das Gefühl, dass die Qualität der Waren besser war, als man es gemeinhin gewohnt ist. Nach einer Kaffeepause in der kleinen Fußgängerzone hatten wir für heute genug gesehen und erlebt, nahmen uns aber vor, den Ort Rojales bei weiteren Besuchen noch genauer kennenzulernen.

Ausflug nach Santa Pola

Am Dienstag, den 20. November machten wir uns per Bus auf zum Nachbarort Santa Pola. Man hatte uns gesagt, dass hier Rentner (wie wir) bei Bus- und Bahn Rabatt bekommen. Also sagten wir dem Fahrer beim Einsteigen, dass wir Rentner seien, worauf er nach einem Ausweis fragte. Wir zeigten unsere Personalausweise, mit denen er offenbar nichts anzufangen wusste. Trotzdem reduzierte er den Fahrpreis von 1,35 auf 0,95 € pro Person. Glück gehabt!

Am Busbahnhof in Santa Pola stiegen wir nach ca. 15 Minuten aus und marschierten dann Richtung Zentrum. Viel gab es nicht zu sehen, eben ein typisch spanisches Städtchen zur Siesta-Zeit. Doch am Ende der Haupteinkaufsstraße stießen wir auf das “Castello”, also eine Bastei. Diese ist hübsch und historisch und zudem gut erhalten.

Von einem großen Innenhof aus hat man Zugang zu einem Museum (dass aber geschlossen war),  also weiter Richtung Strandpromenade, wo es schon viel interessanter aussah. Eine großzügige Strandpromenade und ein sehr breiter Strand deuteten an, dass in der Saison wohl der Bär los ist. Heute war alles ruhig, kaum Touristen zu sehen. Leider sind öffentliche Toiletten hier nicht so häufig anzutreffen, so dass man meistens eine Kaffeepause in einer Cafeteria einlegt. Heute war es eine kleine Strandbar mit schöner Aussicht.

Anne am Strand von Santa Pola

Anne am Strand von Santa Pola

Santa Pola Castello

Santa Pola Castello

Da einige Gäste auch etwas zu Essen bestellt hatten, bekamen auch wir Appetit und bestellten uns leckere Bocadillos (Baguettes) mit gebratenem Hühnerbrustfilet. Ein trockener Weißwein rundete das Ganze ab. Während des Essens kamen wir mit unseren Tischnachbarn ins Gespräch. Corinna und Ralf aus der Braunschweiger Gegend sind auch Wohnmobilfahrer, wie wir schnell herausfanden. Die beiden versuchten auch gerade, dem Winter ein paar Wochen zu entkommen. Sie müssen aber schon in einer Woche wieder zurück, weil die Arbeit ruft. Wir tauschten uns über unsere gegenseitigen Erlebnisse aus und verabschiedeten die beiden mit dem Versprechen, in Verbindung zu bleiben.

Anne mit Ralf und Corrina

Anne mit Ralf und Corrina

Angler im Abendlicht

Angler im Abendlicht

Auf dem Fahrplan hatte Anne sich die Zeit für die Rückfahrt herausgesucht (17.15 Uhr). Auf dem Weg zum Busbahnhof kehrten wir noch bei einem chinesischen Händler ein und kauften uns zwei Boule-Sets (jeweils drei verchromte Stahlkugeln), denn unsere Freund Bärbel und Ulli wollten am Campingplatz mit uns Boule spielen. Die Kugeln waren recht schwer, aber glücklicherweise war es nicht allzu weit zum Bus.

Dort angekommen mussten wir feststellen, dass der Bus um 17.15 Uhr in die andere Richtung (nach Alicante) fuhr. Unser nächster Bus fuhr erst zwei Stunden später. Was tun? Wir entschieden uns, zurück zum Hafen zu laufen. Die schweren Stahlkugeln stellten sich dabei natürlich als Klotz-am-Bein heraus. Man sollte halt einen Fahrplan etwas sorgfältiger studieren. Aber wir brachten die beiden Stunden recht gut über die Runden. Glücklicherweise hatten wir ja bereits gegessen und daher keine Süchte, noch irgendwo einzukehren. Belohnt wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang am Hafen. Im Busbahnhof erfuhren wir dann, dass wir keinen Anspruch auf Rentnerkarten haben. Also bezahlen wir die normalen 1,35 EUR für diese Kurztrips in Zukunft, was ja billig genug ist!

Weitere Fotos von Santa Pola

Fischerboote und Tabarca Fähre (rechts)

Fischerboote und Tabarca Fähre (rechts)

Abendlicht im Hafen von Santa Pola

Abendlicht im Hafen von Santa Pola

 

 

 

 

 

 

Schon wieder ein Plattfuß

Heute Morgen tauchte Ulli schon beim Frühstück auf, um weitere Pläne zu besprechen. Während wir im Vorzelt zusammen saßen, deutete er auf den Hinterreifen von Annes Fahrrad. Oh nein, schon wieder ein Plattfuß! Ulli und Bärbel wollten noch mit dem Fahrrad nach La Marina Pueblo und boten an, dort nach einem Fahrradhändler Ausschau halten. Da sie sich hier bereits gut auskennen, machen sie immer die Vorhut! Frederick pumpte den Reifen wieder auf und es schien, dass die Luft für die kurze Fahrt nach La Marina reichen würde. Das ersparte das Schieben. Gegen Mittag rief Bärbel an, um mitzuteilen, dass sie einen Fahrradhändler in La Marina gefunden hätten, der auch einen Schlauch in der 20 Zoll Größe vorrätig hatte. Wir machten uns sofort auf den Weg und für wiederum 10 € war der Reifen schnell repariert. Seither, toi, toi, toi, ist alles gut gegangen.

Besuch von Anne und Anders

Für Mittwoch, den 28. November hatten sich unsere schwedischen Freunde Anne Habbe und ihr Partner Anders zum Besuch angemeldet. Wie wir bereits in einem früheren Bericht erzählt hatten, wohnen die beiden seit ihrer Pensionierung im September jetzt in der Stadt San Pedro del Pinatar, etwa 40 km südlich von uns. Pünktlich um 11 Uhr trafen wir uns am Parkplatz und machten erst einmal einen Rundgang durch die Anlage. Die beiden waren sehr beeindruckt von dem, was hier geboten wird. Es ist ja auch wirklich ein toller Platz.

Mit beiden Annes am Strand von La Marina

Mit beiden Annes am Strand von La Marina

Anne mit Anders und Anne auf unserer Parzelle

Anne mit Anders und Anne auf unserer Parzelle

Nach einem Spaziergang zum 800 m entfernten Strand entschieden wir uns für ein spätes Mittagessen auf der Restaurant-Terrasse, von der man einen tollen Blick auf die Pool-Anlage des Campingplatzes hat. Das Restaurant bietet sehr leckere Pizzas an, für die wir uns entschieden. Unsere Gäste wählten Cordon Bleu bzw. Lasagne, alles sehr, sehr lecker! Bei dem warmen Wetter wählten die Herren dazu Bier und die Damen gut gekühlten Weißwein. Bei uns am Platz gab es dann noch Kaffee und Kuchen, bevor sich Anne und Anders wieder verabschiedeten.

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Showing 5 comments
  • Gustav Henschel
    Antworten

    Toller Bericht über Spanien,
    sind im Moment noch dort, allerdings gehts am Donnerstag wieder nach Hause, die Arbeit in Kremmin ruft.

  • Klaus Janda
    Antworten

    Hallo liebe Anne, lieber Frederick.
    Viele Dank für Eure Berichte und Erlebnisse. Super geschrieben, einfach toll.
    Ich warte immer schon voller Vorfreude, auf den nächsten Bericht, wie die Fortsetzung weiter geht mit all den Erlebnissen.
    Ich bin seit 7 Jahren Einzelkämpfer (Witwer), mit meinen Dethleffs – Wohnmobil habe ich bisher nur Deutschland unsicher gemacht.
    Derzeit bin ich freiberuflich noch verpflichtet und kann den kalten Winter hier bei uns noch nicht umgehen.
    Aber Eure Berichte sind für mich als Perspektive ein guter Hinweis, wo es sich lohnt und wo nicht.
    Euch beiden ein frohes Weihnachten von mir aus dem inzwischen immer kälter werdenden Deutschland.
    Liebe Grüße Klaus

    • Ozzie
      Antworten

      Hallo Klaus,

      Danke für deine netten Worte. Wenn unsere Berichte solche Freude bereiten, macht das Schreiben und Fotografieren noch viel mehr Spaß und wirkt als Ansporn für mehr. auch wenn es das erste Mal ist, dass wir Deutschland während des Winters entfliehen, so zeichnet sich doch schon jetzt ab, dass wir wir uns daran gewöhnen können. Besonders bei den Wetterberichten aus der Heimat. Heute beim Strandspaziergang mussten wir uns auch kneifen ob des tollen Wetters, dem Wellenrauschen und dem warmen Sand unter den Füßen. Auch wir wünschen wir ein schönes Weihnachtsfest.

      Liebe Grüße
      Anne und Frederick

  • Habbe Anne und r
    Antworten

    ….wir beneiden euch…
    bereiten uns auf Erikas Geburtstag am 18.12. vor bei -7 bis -15° nachts. Lasst es euch gut gehen, was nicht schwer fallen wird.
    Gibt’s einen Weihnachtsbaum bei euch???
    Liebe Grüße aus den Bergen.

    • Ozzie
      Antworten

      Danke für den Kommentar. Wir beneiden euch wirklich nicht um die Kälte. Aber wir werden die Weihnachtstage auch im Kreis der Familie in Deutschland verbringen. Donnerstag fliegen wir nach Hamburg und am 10 Januar zurück nach Alicante. Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag Erika.

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