Midleton

 In Irland 2018

Dienstag, 12. Juni 2018
Jameson Whiskybrennerei 

Vor unserer Weiterfahrt Richtung Cork frischten wir unser Wohnmobil mit allem wieder auf, das war auf diesem Platz eine sehr einfache und gute Handhabung. Rückblickend möchte ich noch mal berichten, dass fast alle bisher besuchten Orte dem “Tidy Towns” Scheme (Programm für saubere Städte) angeschlossen sind, mal von mehr, mal von weniger Erfolg gekrönt. Frederick hat ein paar Aufrufe zur Förderung von sauberer Umwelt im Bild festgehalten.

Appell an Sauberkeit

Appell an Sauberkeit

Appell an Sauberkeit

Appell an Sauberkeit

Appell an Sauberkeit

Appell an Sauberkeit

Auf dem Weg nach Midleton mussten anfangs ein paar enge Dorfstraßen bezwungen werden, bis es dann entspannter auf der N25 weiterging. Unser Ziel war die Whiskybrennerei Jameson. Ich hatte inzwischen etwas über diese Stadt (im Südosten des Countys Cork, etwa 3800 Einwohner) gelesen. Dort gibt es die berühme Whiskybrennerei (einst unter dem Namen Old Midleton Destillery bekannt), 1825 von der Familie Murphy gegründet. Seit 1992 ist die alte Destillerie als Museum geöffnet und wird von Irish Distillers als Jameson Heritage Centre geführt. Das zieht natürlich viele Touristen an! Deshalb gab es für unser großes Fahrzeug auch keinen Parkplatz nahe dem Gelände, obwohl der Parkplatz auch für Wohnmobile ausgeschildert war. Aber  es war völlig illusorisch, dort mit einem Wohnmobil einen Platz zu ergattern. Alle  Parkplätze waren für normale PKW’s markiert. Wir kurvten noch ein bisschen herum und hatten dann aber Glück mit einem Platz entlang einer Nebenstraße.

Bevor wir ins Jameson Centre gingen, suchten wir das davor gelegene Touristenbüro auf. Hier erhielten wir weitere gute Informationen über den Ort. Alle sind hier immens hilfsbereit und dienstbare Geister! Auch über Klatsch und Tratsch in der Gemeindepolitik erfährt man etwas. So zum Beispiel über die Unentschlossenheit der städtischen Stellen, sich zu besseren Parkplätzen für die Besucher der Stadt durchzuringen.

Frederick vor dem historischen Destilleriegebäude

Frederick vor dem historischen Destilleriegebäude

Früherer Whiskyfass-Transport

Früherer Whiskyfass-Transport

Da wir schon mal in Schottland eine Destillerie besucht haben, gingen wir nur in den Shop und schauten uns dort um. Die Preise im Shop waren gepfeffert.
Wir wollten ein Geburtstagsgeschenk für einen Whisky-liebenden Verwandten kaufen und wurden fündig. Die Führungen für ca. 20€ pro Person waren uns auch schlichtweg zu teuer, wenngleich man dafür dann auch noch den größten Brennkessel der Welt bewundern kann!

In der Stadt selbst sah es vergleichsweise ärmlich aus, nichts mehr von schmucken kleinen Cottages und Häusern zu sehen, sehr viel Leerstand in den Ladenzeilen. So richtig gut scheint es nur der Firma Jameson zu gehen, dort war alles blitzblank und frisch gestrichen und touristisch überlaufen. Aber hier geht es ja auch um uisce beatha, irisch-gälisch, “Wasser des Lebens”.

Im Museums-Shop

Im Museums-Shop

Historische Whiskyfässer

Historische Whiskyfässer

Ein anderes Thema: Was haben Native American People (früher Indianer genannt) mit der Stadt Midleton in Irland zu tun? Man staunt, im Juni 2017 wurde die schönste Skulptur, die ich je gesehen habe, im nahegelegenen Bailick Park enthüllt. Sie trägt den Titel ”Kindred Spirits” (Verbundenheit im Geiste) und soll eine Erinnerung sein an die Spende, die die Menschen des Stammes der Choctaw den Iren während der großen Hungersnot (1840er Jahre) gegeben haben. Dabei waren die offiziellen Vertreter der Stadt und der Häuptling der Choctaw Nation sowie viele Zuschauer. Als die Indianer 1847 von der Hungersnot und dem Sterben in Irland hörten, sammelten sie 170 $ (heutiger Wert etwa $4400) für die Beschaffung von Lebensmitteln für die Iren. Damit wollten sie sich solidarisch zeigen, weil ihnen ähnliches widerfahren war. Der Leute waren von weißen Siedlern aus dem angestammten Gebiet vertrieben worden und musste sich im wenig fruchtbaren Land Oklahomas neu ansiedeln. Tausende starben auf dem “Trail of Tears”, Weg der Tränen. Den Tipp, die wunderschöne Skulptur (Adlerfedern) aufzusuchen, hatten wir von den Mitarbeitern des Touristenbüros bekommen. Wieder mal etwas gelernt über Geschichte(n), sehr bewegend.

Weitere Fotos

Anne im Federdenkmal

Anne im Federdenkmal

Federdenkmal der Choctaw

Federdenkmal der Choctaw

Ardmore - Midleton

Ardmore – Midleton

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