Sensburg
Samstag, 25. Mai 2013
Fahrt nach Mragowo (Sensburg)
Es hatte die ganze Nacht heftig geregnet und uns schwante schon Schlimmes, denn wir standen auf weichem Boden, der in der Nacht matschig geworden war. Nach Ent- und Versorgung des Wohnmobils und einem deftigen Frühstück wagten wir uns daran, vom Stellplatz zu manövrieren, doch es war vergebliche Liebesmüh. Die Räder drehten durch. Aus eigener Kraft würden wir es nicht schaffen. Also ging Anne zur Rezeption, um Hilfe zu holen. Da an der Stellplatzanlage gerade gebaut wurde, gab es genug Bauarbeiter! Kurz darauf kam sie mit vier kräftigen jungen Männern zurück. Sie kannten das Problem schon aus dem Vorjahr, so legten sie Holz unter die Vorderreifen und dann positionierten sich alle vier am Heck des Wohnmobils. Ein paar Mal vor und zurück und schon hatte ich die rettende Betonoberfläche vor dem Stellplatz erreicht – Durchatmen und vielen Dank an die Jungs!
Dann ging es ab in Richtung Masuren. Da wir unseren Reisebericht der letzten beiden Tage noch ins Internet stellen wollten, suchten wir ein McDonalds-Restaurant auf unserer Route. In Ostroda (Osterrode) klappte es. Kurzerhand bogen wir rechts ab auf den McDonalds Parkplatz. Doch sofort fuhr uns der Schreck in die Glieder – der einzige Weg heraus vom Parkplatz führte über die McDrive-Spur und die war höhenbegrenzt auf 2,70 m. Wir brauchen aber drei Meter. Schon hatten sich drei Autos hinter uns aufgereiht. Dazu regnete es auch noch und es bestand keine Möglichkeit, das Wohnmobil auf dem engen Parkplatz zu wenden. Die einzige Möglichkeit war, im Rückwärtsgang heraus zu manövrieren. Dazu mussten aber auch die Autos hinter uns erst einmal zurücksetzen. Nicht so einfach, wenn man kein Polnisch spricht.
Aber Anne war mutig und es gelang ihr, das augenscheinliche Problem zu erklären. Die hinter uns stehenden Autofahrer waren verständnisvoll und nett und fuhren alle mit einem “no problem” zurück. Dann musste Anne mich noch dirigieren, um zu vermeiden, dass ich irgendwo anecke auf der Enge … und alles war gut! Wir parkten auf der Tankstelle nebenan, erledigten unsere Internetarbeiten und nutzten dann auch noch die Gelegenheit, das Wohnmobil zu waschen. Wir bezahlten nur drei Zloty (35 Cents) für 15 Minuten in der Selbstwaschanlage. In Eutin hätte uns das 12 € gekostet. Weiter ging es in Richtung Mragowo, wo wir nach einigen irreführenden Späßchen unseres Navi-Geräts gegen 17 Uhr ankamen und unser Wohnmobil auf dem bewachten Parkplatz des Hotel Eva parkten.
Lothar hatte uns während der Fahrt von Danzig angerufen, wo sie noch in ein Lokal in der Altstadt zum Essen eingekehrt waren. Da war uns schon klar, dass die drei doch recht spät in Mragowo eintreffen würden. Auch Dani und Lars mit dem kleinen Lukas kamen nach einer fast 12-stündigen Fahrt von Berlin erst gegen 20.30 Uhr völlig fertig an. Aber sie bekamen glücklicherweise noch etwas zu essen im Hotel Eva. Im angrenzenden Raum wurde für die vielen deutschen Reisebus-Gäste das Champions League Finale Bayern gegen Dortmund auf einer Großleinwand gezeigt, dass wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Schade Dortmund, wir hätten es euch gegönnt.
Eva, Maja und Lothar kamen dann endlich gegen 21.30 Uhr und fluchten über schlechte Straßen und ein “blödes” Navi. Egal, sie hatten es ja geschafft.