Fraserburgh
Montag, 15. Juni 2015
Fraserburgh
Wir fuhren weiter die Küste entlang, eine wunderschöne Strecke bei diesem tollen Wetter. In Banff machten wir einen kurzen Abstecher zum Hafen, wo wir das Wohnmobil kostenlos parken konnten und erkundeten noch kurz das Ortszentrum. Den Ort muss man nicht unbedingt gesehen haben. Wir waren schon bald wieder auf der Weitereise.
Endlich kam Fraserburgh in Sicht, eine graue Stadt am Meer und offensichtlich von großer Bedeutung für den Fischfang. Im Hafen lagen riesige Schiffe, fit für die Hochseefischerei. Also kamen wir auch an kleinen Werften und einigen Fischverarbeitungshallen vorbei.
Über der ganzen Stadt schien ein Geruch von altem Fisch zu hängen, der drang sogar ins Wohnmobil. Wir liefen durch die Stadt und versuchten, etwas Hübsches zu entdecken. Die geraden Straßen im Ort waren langweilig, die grauen Häuser hier schmucklos, Reihe für Reihe, trostlos. Arbeitersiedlungen würde ich sie nennen. Fast alle Läden waren geschlossen, sogar der Chippy, Fish und Chip Shop. Das wunderte uns nun doch sehr, und endlich kamen wir darauf, dass an diesem Montag Bank Holiday war. Bank Holiday Tage sind feste gesetzliche Feiertage, die immer auf einem Montag liegen. In diesem Falle war es Queen’s Birthday. Wenigstens der Co-op Laden war geöffnet und wir konnten etwas einkaufen. Anschließend nichts wie weg von hier nach Peterhead, wo wir uns für die Übernachtung angemeldet hatten.
Inzwischen hatte Nicola zwei weitere Stellplatzvorschläge geschickt. Weiter an der Küstenstraße entlang, erreichten wir Peterhead. Dieser Ort war genau so langweilig und grau wie Fraserburgh, sicher ebenso eine Hochburg für den Fischfang Schottlands. Deshalb steuerten wir unseren Übernachtungsplatz an. Dort gegen 19 Uhr angekommen, klingelte ich an der Tür, aber niemand öffnete. Wir hatten ja auch keine Bestätigung unserer Buchung erhalten und sahen leider, dass es kein weiteres Parken auf dem Platz möglich war, es standen bereits fünf Wagen/Caravans da. Was tun? Wir suchten den nächstgelegenen Platz im Mitgiedsbuch heraus und riefen bei der Farm an. Besetzt, Dauertelefonat!
Kurz entschlossen fuhren wir Nicolas vorgeschlagenen Platz an, ca. 20 Minuten entfernt. Die schmale Straße führte ein kurzes Stück in den Wald. Hier war ein Parkplatz und verschiedene Wanderwege gingen davon ab, in der Nähe sollte ein Steinkreis sein. Einige Autos von Wanderern und “Gassi-Gehern” standen dort. Ganz wohl fühle ich mich ja nicht im Wald, so allein dort zu stehen, ohne weitere Wohnmobilisten. Aber es war schon spät und so blieben wir. Der Parkplatz leerte sich, wir aßen unser Abendbrot (best Fish ever, meinte Frederick), schauten eine DVD am Computer an (Wald und Fernsehen vertragen sich nicht) und gingen spät schlafen.
Morgen ist unser Ziel Aberdeen.