Valencia – Javea – Calpe

 In Spanien 2023

Freitag, 17. November 2023
Kurztour nach Valencia, Javea und Calpe

València! Es la tieres de las flores, de la luz y del amor …

Wer hat wohl nicht die bekannte Melodie dieses Liedes im Ohr, wenn er den Namen der drittgrößten Stadt Spaniens hört, València … In den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts geschrieben, in zahlreiche Sprachen übersetzt, millionenfach gehört, wohl auch wegen der tempogeladenen Musik so erfolgreich. Ich lasse es lieber, eine der deutschen Übersetzungen hier anzubringen. Denn es gibt einige unterschiedliche und teilweise sehr komische deutsche Texte, die sich Künstler dazu haben einfallen lassen. Das nachzulesen ist aber sehr interessant.

Dort wollten wir also hin, nach Valencia, um einem Konzert des Royal Film-Concert-Orchesters zu lauschen, welches im Palacio de Congresos stattfinden sollte Es wurde eine Hommage an Ennio Morricone, Hans Zimmer, John Williams und Joe Hisaishi angekündigt. Das sind die vier ganz Großen der Filmmusik! Am besten ist uns Ennio Morricone bekannt, der unzählige Melodien zu den Italowestern (auch Spaghetti Western genannt) in den 1960er Jahren geschrieben hat, unserer Jugendzeit also!

Gewöhnungsbedürftiger Stellplatz
Wir buchten einen Wohnmobil-Stellplatz im Vorort Pinedo, im Südosten und in unmittelbarer Strandnähe Valencias gelegen – drei Übernachtungen á 20€. Der erste Eindruck: Alles andere als toll für DAS Geld … aber so sicher wie Fort Knox mit der großen eisernen Schiebetür. Die war dann auch, als wir ankamen, verschlossen und es kostete ein paar Anrufe, bis die Eigentümer des Platzes checkten, dass wir als Anreisende gebucht hatten (Sprachprobleme). Auf dem kleinen Areal schienen alle Plätze besetzt durch Wohnmobile mit spanischem Kennzeichen. Uns wurde der letzte, noch freie Platz zugewiesen (weil reserviert). Bei der Bezahlung erhielten wir einen Schlüssel für das kleine Vorhängeschloss am großen Tor ausgehändigt. Das war beim Verlassen und Betreten des Grundstücks jedes Mal ein Akt, das Schloss so hinzukriegen, dass man den Schlüssel hineinbekam. Aber Frederick ist ja sehr geduldig …

Stellplatz "Fort Knox" in Valencia

Stellplatz “Fort Knox”

Unser enger Stellplatz

Unser enger Stellplatz

"Fort Knox"

Hinterhof-Atmosphäre

250m zur Bushaltestelle, 150m zum Strand, den wir uns schenkten, da wir in La Marina selbst genug Strand haben. Am Nachmittag also auf zum Bus, der so ungefähr in einem halbstündigen Takt fährt und ab ins Zentrum. Da wir Konzert-Tickets für die 17 Uhr-Vorstellung hatten, mussten wir uns schon sputen, denn die Kongresshalle liegt am anderen Ende der Stadt.  Noch einmal umsteigen in einen anderen Bus, – zum Glück klappte alles dank Fredericks reiseerfahrenen Spürnase und wir kamen rechtzeitig um 16.45 Uhr am Veranstaltungsort an.

Gedränge am Einlass zum Konzert

Gedränge am Einlass zum Konzert

Abendliche Altstadt

Abendliche Altstadt

Das Plakat für das Konzert

Das Plakat für das Konzert

Das Konzert
Ein toller Konzertsaal, fast bis auf den letzten Platz besetzt, und schon tauchten wir ein in die wunderbare Welt der Filmmusik (Soundtracks aus den Filmen E.T., König der Löwen, Star Wars, Jurassic Park, um nur einige zu nennen). Der Dirigent Fernando Furones verstand es, aus seinen etwa 60 Musikern alles herauszuholen! Zur Freude und Begeisterung des Publikums! Insgesamt besteht das Royal Film Concert Orchestra aus mehr als 90 Lehrern, die aus den besten europäischen Schulen und Orchestern stammen. Sie sind für ihr Engagement und ihre künstlerische Exzellenz bekannt und touren im Moment mit ihrem Programm durch viele Städte Spaniens. Uns war ein einmaliges Musikerlebnis vergönnt, der Dirigent brachte uns mit seinem Temperament immer wieder zum Schmunzeln. Er sprang so einige Male federnd in die Höhe, er hob ab – ein durchtrainierter junger Mann! Es wurde ohne Pause 90 Minuten durchgespielt, was wir ziemlich ungewöhnlich fanden. Immerhin spielten sich die Musiker durch 17 Stücke (plus einer Zugabe nach „Standing Ovations“). Dann mussten wir sie gehen lassen … Ein tolles Konzert war’s!

Da Konzerthaus Palacio de Congreso

Das Konzerthaus “Palacio de Congreso”

Royal Film Concert Qrchestra

Royal Film Concert Qrchestra

Altstadtbummel
Ein früher Abend war es nun für uns, und wir spazierten 4 ½ km durch die abendlichen Straßen Valencias bis in die Altstadt. Die vielen kleinen Bars, Cafés und Restaurants verlockten auch uns, denn wir waren auf dem Marsch hungrig geworden und kehrten in ein kleines, gemütliches Restaurant ein. Es war warm genug, noch bei einem Glas Wein und einem kleinen Imbiss draußen zu sitzen. Welch eine Atmosphäre, hier zwischen diesen alten Gemäuern das Leben an sich vorbeiziehen zu lassen… Irgendwann mussten wir jedoch aufbrechen und eine Bushaltestelle für Bus 24 oder 25 suchen, der uns zurück ins Dorf Pinedo bringen sollte. Übrigens ist Kultur (Konzerttickets 25€ pro Person) und Busfahren (1,50€ pro Person) in Spanien nicht teuer.

Abendessen in der Altstadt

Abendessen in der Altstadt

Valencia Altstadt

Abendliche Altstadt

Abendliche Altstadt

Abendliche Altstadt

Samstag, 18. November 2023

Stadtbummel
Wenn auch unser Stellplatz nun nicht gerade von Schönheit gekrönt war, hatten wir doch gut geschlafen, weil es dort sehr ruhig war. Nach dem Frühstück ging’s mit dem Bus wieder ins Zentrum.

Hier bummelten wir, erkundeten einen Teil der Altstadt (Ciutat Vella). València ist mehr als 2000 Jahre alt, wurde von den Römern gegründet. Westgoten und Muslime haben hier ebenfalls gelebt. Es gab vieles zu bestaunen: Die alte Kathedrale, das Gebäude der Seidenbörse, den Nordbahnhof (Estación del Norte), der allerdings im Süden liegt! Es ist Valencias Hauptbahnhof. Direkt daneben befindet sich die Stierkampfarena, in der leider noch – alter Tradition folgend – „Corrida de Toros“, also Stierkampf stattfindet. In einigen Teilen Spanien ist das glücklicherweise bereits verboten. Der Bahnhof steht beim Besuch der Sehenswürdigkeiten ganz oben an: Der Bau wurde 1917 nach 11 Jahren fertiggestellt und in der Eingangshalle mit den schönsten Wandfliesen verziert.

Valencia Stadtzentrum

Valencia Stadtzentrum

Markthalle im Zentrum von Valencia

Markthalle im Zentrum von Valencia

Die dekorierte Bahnhofshalle

Die dekorierte Bahnhofshalle

Stierkampfarena neben dem Hauptbahnhof

Stierkampfarena neben dem Hauptbahnhof

Leider keine Stadtführung
Wie gut, dass man heutzutage nicht mehr große Kameras plus Zubehör mit sich herumschleppen muss, sondern dass einem das Telefon gute Dienste leistet und gute Fotos liefert … Gelegenheiten dazu gab es viele! Wie überall, wo wir neu hinkommen, steuerten wir auch die Tourist-Information an. Dort erfuhren wir, dass Stadttouren aller Art nur Online gebucht werden können. Uns erschwerte das die Entscheidung. Also verzichteten wir, schlenderten umher und ließen die Stadt einfach auf uns wirken. Zum Beispiel den „Jardin del Turia“ (9 km lang). Die Parks in dem ausgetrockneten Flussbett sind ein idealer Ort für Radfahrer, Jogger und Spaziergänger. 18 Brücken bringen einen von hüben nach drüben! Wichtige und interessante Museen und Denkmäler stehen an beiden Ufern.

Historische Brücke über den "Jardin del Turia"

Historische Brücke über den “Jardin del Turia”

Flaschenbäume im "Parc del Turia"

Flaschenbäume im “Parc del Turia”

So zum Beispiel das Museum “De Bella Artes”, das Museum der schönen Künste. Dort zog es uns hin. Überraschenderweise war der Eintritt kostenlos. Um so besser! Die Ausstellung in dem recht großen Museum war vielseitig und hochinteressant. Sehr beeindruckend die große Ikonenausstellung.

Museo "De Bella Aretes"

Museo “De Bella Aretes”

Ikonenausstellung im Museum der schönen Künste

Ikonenausstellung im Museum der schönen Künste

Auch heute hatten wir uns hungrig gelaufen und wir kehrten ein, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Etwas früher heute, denn für den Sonntag hatten wir uns die Besichtigung der „Ciudad de las Artes y la Ciencias“, Stadt der Künste und Wissenschaften vorgenommen. Das ist ein riesiger Komplex aus sieben futuristischen Gebäuden, die Museen, Galerien und ein riesiges Aquarium (Oceanografico) beherbergen. Da werden die Füße allemal noch mal „rund“ gelaufen …

Sonntag, 19. November 2023

Immer wieder waren wir versucht, doch auch noch mal an den Strand von Pinedo zu gehen, aber ach was, wir haben genügend Strand in La Marina und so ließen wir ihn links liegen. Wieder nahmen wir den Bus ins Zentrum (15 Minuten bis in die hochmoderne schöne neue Welt Valencias.

Architektonische Meisterleistungen geradezu! Zwar war uns der Besuch des Oceanografico (größtes Aquarium Europas) empfohlen worden, aber uns war der Eintritt von 28€ pro Person für Pensionäre zu teuer. Wir bestaunten also zunächst die modernen Bauten, die riesigen angelegten Pools mit ihren Wasserspielen und landeten dann im Wissenschaftsteil. Leider waren die Ticketschalter nicht besetzt, so dass man sich an einem der Automaten zurechtfinden musste. An Weltraumfahrt und Planeten interessiert, buchte Frederick uns einen Billig-Tripp zur Raumstation ISS (6,70€ pro Person). Es war gar nicht so einfach, aus der Vielzahl der Angebote etwas auszusuchen. Hätte gern eine persönliche Beratung von Mensch zu Mensch gehabt …

Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia

Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia

Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia

Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia

Palmengarten in der Stadt der Künste und Wissenschaften

Palmengarten in der Stadt der Künste und Wissenschaften

Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia

Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia

Um 12.30 Uhr fanden wir uns im Gebäude ein, und hier endlich ein mit einem Menschen besetzter Schalter. Die freundliche Dame erklärte uns, dass wir einen Fehler gemacht hatten und das Weltraumticket nur in Verbindung mit dem Oceanografico-Ticket galt. Nun mussten wir zwangsläufig nachbuchen. Dass wir dies nicht bereuen sollten, stellte sich später heraus!

Vor unserem Abflug zur ISS informierten wir uns gründlich in der großen Ausstellungshalle über Sternenkunde, Kopernikus, Keppler, Tycho Brahe und Galileo Galilei (… und sie bewegt sich doch!). All diese Namen sind uns schon in Polen in Frombork (Frauenburg) begegnet, wo Kopernikus seine Studien durchgeführt hatte und man dort im Museum ein Foucaultsches Pendel bewundern durfte. Hier gab es übrigens auch eines.

Reise zur ISS
Nun zur ISS Weltraumstation: Wir waren gespannt! Mit acht Personen und einer Touristenführerin landeten wir im Labormodul. Um in etwa zu zeigen, wie es sich dort anfühlt, drehte sich der äußere Teil um uns herum, um Schwerelosigkeit zu simulieren – zum Glück in Zeitlupe. Danach bestiegen wir mit vier Personen eine Raumfähre – montiert auf eine Rakete –  und rüttelnd und schüttelnd ging es in wenigen Minuten in den Weltraum zur ISS. Aus dem Fenster konnten wir einen Blick auf den blauen Planeten, die Erde unter uns werfen! Alles in allem war es eine interessante und aufregende Simulation!

Nun aber nichts wie raus in den Sonnenschein! Genug von Mond und Sternen! Zurück in die Wirklichkeit!

Maßstabgetreues Modell eines Mars-Rovers

Maßstabgetreues Modell eines Mars-Rovers

Abräum-Roboter

Abräum-Roboter im Restaurant

Modelle von Weltraum-Raketen

Modelle von Weltraum-Raketen

Riesenaquarium Oceanografico

Das Oceanografico ist das größte Aquarium Europas und wirklich eine sehenswerte Attraktion. Über 45.000 Lebewesen finden hier Platz. Die wichtigsten Meeressysteme unseres Planeten sind dort nachgebildet. Im Außenbereich entdeckt man Flamingos und Wasservögel an den sehr natürlich angelegten Becken. Da gibt es Schilf, Büsche und Pflanzen. Ich hoffe, die Fotos sagen einiges über die gesamte Anlage aus, denn das alles zu beschreiben würde zu weit führen.

Aquarium "Ocenaografico"

Aquarium “Oceanografico”

Flamingos im Oceanografico

Flamingos im Oceanografico (Klicke auf das Foto um Video abzuspielen)

Delfin-Show
Am Ende unseres dreistündigen Rundgangs erlebten wir noch eine kleine Delfin-Show. Auch hier wurde sehr viel Wert darauf gelegt, die Tiere nicht als dressierte Wesen zu zeigen, sondern den natürlichen Spieltrieb der Delfine in die Vorführungen einzubauen. Es wurde sehr viel erklärt zu der Lebensweise der Tiere und dem gesamten Umfeld, in dem sie leben. Das Motto: Schützt unsere Umwelt und die Meere. Wir waren nun doch froh, dass wir das Aquarium besucht hatten – ich glaube, es gehört bei einem Besuch Valencias einfach dazu.

Belugawal im Aquarium

Belugawal im Aquarium

Penguin rastet aus

Penguin rastet aus

Saler Einkaufstempel
Zwei Stunden verbrachten wir im Oceanografico. Dann meldeten sich unsere Füße und sagten: “Genug”! Auf der gegenüberliegenden Seite dieser architektonischen Wunderwelt gibt es ein großes modernes Einkaufszentrum (Saler). Das sahen wir uns noch mal an: riesig, aber ansonsten wie viele der Shopping-Center der Welt… Zuerst wollten wir dort noch etwas essen, aber die Atmosphäre und das Angebot entsprach nicht unseren Vorstellungen, und wir marschierten auf direktem Weg zur Bushaltestelle.

Eingenebelt
Als wir gegen 18 Uhr zur Haltestelle ankamen, hatte sich über València ein dichter Seenebel gelegt. Richtig unheimlich sah es aus,  und es wurde plötzlich sehr kühl. Weil wir im dichten Nebel und in der Dunkelheit nichts richtig erkannten, verpassten wir den Ausstieg in  Pinedo. Eine Mitreisende empfahl uns, bis zur Haltestelle „El Saler“ weiterzufahren und dort auf der gegenübergelegenen Seite den nächsten Bus zurück nach Pinedo zu nehmen. Der nächste Bus kam auch, aber das Schild „Completo“ (Belegt) leuchtete auf. Der Fahrer nahm niemanden mehr mit.

Inzwischen hatten sich mehr und mehr Leute versammelt, die alle mit dem Bus vom Strand nach Hause fahren wollten. Es wurde kälter und kälter, vier (!) Busse waren schon vorbeigefahren, voll beladen mit Fahrgästen. Eine nette junge Frau (Martha aus Argentinien) rief sich ein Taxi (sie hatte Glück, die russische Familie neben uns bekam keines) und bot an, uns mitzunehmen. Wir gaben ihr unser bereitgehaltenes Kleingeld von 4€ und der Taxifahrer „warf“ uns nach den 4 oder 5 km bei unserem Stellplatz raus. Gott sei Dank, mittlerweile war es schon 20 Uhr geworden und wir waren völlig durchgefroren! Denn Jacken hatten wir natürlich nicht dabei. Wer ahnt denn sowas. Danke, Martha!

Montag, 20. November 2023
Oliva

Wir verließen den Stellplatz Fort Knox am Morgen ohne Bedauern und planten die Rückreise durch die eine oder andere an der Küste liegende Stadt. Erstes Ziel: Oliva. Die Stadt liegt nur wenige Kilometer vom Mittelmeer entfernt nahe der Costa del Azahar und hat ca. 25.200 Einwohner. Wir nahmen die Möglichkeit wahr, auf dem von Lidl angebotenen Platz kostenlos zu stehen und zu übernachten.

Zuerst marschierten wir zur Altstadt. Anders als die im Voraus erhaltenen Empfehlungen, beeindruckte uns die Stadt nicht besonders. Nach einem Rundgang und einer gemütlichen Kaffeepause in der Sonne neben der Kirche war’s das schon. Jetzt wollten wir noch den Strand und die dortige Promenade besuchen. Dazu mussten wir zurück, vorbei an Lidl und dann noch weitere zwei Kilometer gehen. Da Nachsaison, war hier nichts mehr los.

Blick über Oliva bis zum Mittelmeer

Blick über Oliva bis zum Mittelmeer

Kirche von Oliva

Kirche von Oliva

Kirche von Oliva

Kirche von Oliva

Gehäkelte Topflappen als Weihnachts-Deko

Gehäkelte Topflappen als Weihnachts-Deko

Altstadtgasse in Oliva

Altstadtgasse in Oliva

Altstadt von Oliva

Altstadt von Oliva

Altstadt von Oliva

Altstadt von Oliva

Schatzsucher
Endlich trafen wir einmal auf einen Schatzsucher mit Metalldetektor am Strand, der seine Funde mit uns teilte – oder besser gesagt, sie uns zeigte: Ein junger Mann, dem es wohl nichts auszumachen schien, den breiten Strand über Stunden abzulaufen, mit den Kopfhörern auf den Ohren und dem Detektor, den er über den Sand zog. Er zeigte uns bereitwillig seine Schätze: etwa 20 Euros in Münzen, mehr oder minder bereits oxidiert, weil im salzigen Boden gelegen und doch gefunden! Dazu Schlüssel und anderes… Dummerweise schlägt so ein Detektor auch bei Kronkorken an. Da wird schon einige Male vergeblich gegraben … aber er war zufrieden.

Wir wanderten dann zum Hafen, in dem viele Freizeitboote lagen. Dort gefiel es uns am besten. Auf dem Rückweg kauften wir bei Lidl ein, kochten ein Abendessen und erholten uns von den langen Fußmärschen der letzten Tage. Fazit: Oliva haben wir gesehen, müssen es aber nicht wiederholen.

Oliva Jachthafen

Oliva Jachthafen

Swimming Pool am Jachthafen in Oliva

Swimming Pool am Jachthafen in Oliva

Dienstag, 21. November 2023

Javea (Xávia)
Am nächsten Morgen fuhren wir nach dem Frühstück zur 36 km entfernten Stadt Javea (auf valenzianisch Xábia). Dieser Ort war uns von einer deutschen Freundin empfohlen worden. Sie meinte, dort wohne überwiegend die britische Haute-Volée. Das ist der etwas abwertende Begriff für die sogenannte höhere Gesellschaft.

Außergewöhnlicher Stellplatz
Wir steuerten zunächst den Wohnmobilstellplatz an, der am Ortsanfang, noch außerhalb der Ortschaft liegt. Der Platz „El Campo“ wurde im Netz über den grünen Klee gelobt und sollte nur 10€ pro Übernachtung kosten. Nur drei weitere Wohnmobile standen bereits dort auf riesiger Fläche, umgeben von Bäumen mit Hängematten, hölzernen Pergolas, einer Außendusche (!), diversen Blumen und Grünpflanzen, Dekorationen…  Campingverhalten, (also Stühle/Tische rausstellen etc. ) wohl aus steuerlichen Gründen nicht erlaubt. Der Betreiber des Platzes umging die Regel, indem er genügend Stühle und Tische für seine Gäste bereitstellte! Echt schlau und sympathisch! Im angeschlossenen Garten Eden durfte man sich bedienen an allem, was dort wuchs: Tomaten, Paprika, Weintrauben. Leider war für uns nur noch eine kleine, aber wohlschmeckende Tomate da!

Aufenthaltsbereich auf dem Javea Stellplatz

Aufenthaltsbereich auf dem Javea Stellplatz

Hier standen wir sicher und ruhig

Hier standen wir sicher und ruhig

Hängematten auf dem Javea Stellplatz

Hängematten auf dem Javea Stellplatz

Javea Stellplatz

Javea Stellplatz

Wir schauten uns im gegenüber liegenden schicken Restaurant El Campo um, elegant und teuer eingerichtet. Dass die Preise für die Speisen sich daran angleichen, ist klar.

Bis zur Ortsmitte waren es 4,5 km. Leider fanden wir keinen Fußweg hinunter ins Zentrum. Deshalb fuhren wir noch einmal los und stellten unser Fahrzeug wieder mal bei einem Lidl Supermarkt ab. Fast verlässlich gibt es dort immer genügend große Parkplätze.

Javea liegt an der Küste mit einem ca. 20 km langen Sandstrand, und hat etwa 30.000 Einwohner.

Der Ort gehört zu einem der Hauptreiseziele der Costa Blanca. Viele Häuser sind in die Hänge der umliegenden Hügel hinein gebaut. Wir machten uns auf, nach den Sehenswürdigkeiten zu suchen und blieben dann doch vorwiegend an den langen Stränden und am Hafen. Die Wohngebäude waren schon sehr schick und eher neueren Datums. Alles im Ort sah sehr gepflegt aus. Bestimmt besuchen wir Javea irgendwann noch einmal, liegt es doch nur 120 km von La Marina entfernt, nahezu eine Tagestour! In einer der vielen Hafen-Bars bestellten wir etwas zu essen (Albondigas, Fleischklöße in Tomatensoße) und ließen das ruhige Leben (Siesta!) an uns vorbeiziehen.

Felsiger Küstenbereich in Javea

Felsiger Küstenbereich in Javea

Witzige Dekoration einer Bar

Witzige Dekoration einer Bar

Hier gibt es was Süßes

Hier gibt es was Süßes

Statue des Malers Joaquin Sorolla

Statue des Malers Joaquin Sorolla

Strand von Javea

Strand von Javea

Nun wollten wir von dem schönen Hängematten-Stellplatz auch noch etwas haben und fuhren zurück. Gegen Abend kam der Besitzer, ein netter Niederländer zum Kassieren. Wir hielten noch einen kurzen Plausch und versprachen ihm, auf der Stellplatz-App eine positive Bewertung einzustellen.

Mittwoch, 22. November 2023
Calpe

So gut wie hier hatten wir bisher wohl noch nicht geschlafen, paradiesisch sozusagen! Aber – wozu hat man ein Reisemobil? Richtig, zum Reisen. Wir reisten zum nächsten Ort: Calpe, wiederum nur 36 km entfernt von Javea. Hier fanden wir einen kostenlosen Parkplatz/Stellplatz, fußläufig 10 Minuten von der Promenade entfernt. Calpe (spanisch) hat ca. 24.100 Einwohner, etwas weniger als die Hälfte davon sind Ausländer, Deutsche, Briten, Franzosen etc. Die Stadt wird von Hochhäusern entlang der Strandpromenade dominiert.

Promenade und Strand sind einfach fantastisch, – am Anblick der Hochhäuser sollte man sich nicht stören, sondern lieber seinen Blick auf den Riesenfelsen im Meer richten, der auf den meisten Calpe Fotos nicht fehlen darf.

Altstadtgasse in Calpe

Altstadtgasse in Calpe

Hochhäuser in Calpe

Hochhäuser in Calpe

Calpe Strand und Promenade

Calpe Strand und Promenade

Ein Restaurant reiht sich ans nächste, um der Vielzahl der Gäste gerecht zu werden. Sauber ist es überall, das fällt uns hier genauso auf wie vorher in Javea. Der bei Überwinteren aus Nordeuropa beliebte Campingplatz liegt eingepfercht von neu geschaffenen Wohntürmen ebenfalls nah genug zum Strand. Wir bummelten mal über den Platz und kamen mit einigen deutschen Campern ins Gespräch. So mancher hat die Küsten Spaniens angesteuert und sich letztendlich immer wieder für Calpe entschieden, und das seit Jahren. Auch wir haben hier ein gutes Gefühl, der Ort hat Charme, Altes und Neues verträgt sich miteinander.

Strand und Felsen von Calpe

Strand und Felsen von Calpe

Blick auf die Stadt und Promenade in südlicher Richtung

Blick auf die Stadt und Promenade in südlicher Richtung

Ausgesperrt
Das österreichische Ehepaar, mit dem wir auf unserem Stellplatz ins Gespräch kamen, empfahl uns einen Besuch der Sky Bar auf der 29. Etage des Hotels Suitopia. Neugierig geworden, folgten wir dem Rat und fuhren  am späten Nachmittag per Fahrstuhl hoch oben hinauf. Die Aussicht dort ist phänomenal! Zum Glück gab es draußen noch freie Plätze. Ich lief noch ein bisschen umher, den Blick auf Felsen, Promenade, Hafen und Gegend genießend. Mein Telefon klingelte (dass ich mal den Ton angestellt hatte, ein wahres Wunder …). Frederick hatte die Toilette im Café aufgesucht, beim Hinausgehen die falsche Tür erwischt und sich im Hausflur bei den Treppen ausgesperrt. Von seiner Seite ließ sich die schwere, feuersichere Tür nicht öffnen! Nach einigen Treppenabsätzen gab er auf und klingelte bei mir an. Na, das wäre schön was geworden, der Weg nach unten, eine sportliche Herausforderung! Ich meldete mich beim Personal, die lachten gleich los und meinten, da wäre er nicht erste, dem das passierte… und ließen Frederick wieder rein. Merke: Vielleicht mal deutlichere Schilder anbringen „Eingang Restaurant“

Auf den Schreck hin gönnten wir uns einen Aperol Spritz und genossen dann mit einigen anderen Besuchern hier oben den Sonnenuntergang, eine tolle Atmosphäre!

Blick vom 29. Stock des Hotels Suitopia

Blick vom 29. Stock des Hotels Suitopia

Aperol Spritz und Gin Tonic

Aperol Spritz und Gin Tonic

Donnerstag, 23. November 2023

Calpe Altstadt
Für heute hatten wir uns die Erkundung der Altstadt vorgenommen. Hier ging es durch enge Gassen, geschmückt mit Blumen und Grünpflanzen neben den Haustüren, künstlerisch gestaltete bunte Wandgemälde und Mosaiken, – , Trepp auf, Trepp ab … wunderschön, die Atmosphäre dort! Der Betreuer eines Museums lud uns ein, die kleine Ausstellung anzusehen, so klein, dass es kostenlos war. Von fotokopierten Malereien bis hin zu hübschen Holzspielzeugen (Kutschen und Pferdewagen) betrachteten wir alles.

Alte Stadtmauer von Calpe

Alte Stadtmauer von Calpe

Calpe Altstadt

Calpe Altstadt

Die moderne Pfarrkirche von außen

Die moderne Pfarrkirche von außen

Das Innere der Pfarrkirche

Das Innere der Pfarrkirche

Calpe Altstadt

Calpe Altstadt

Bunte Altstadt in Calpe

Bunte Altstadt in Calpe

Kindergeburtstag

Kindergeburtstag

Schräg gegenüber, an der Plaza de los Marineros sind der Festungsturm Torreón de la Peça und  die alte Kirche aus dem frühen 15. Jahrhundert. Sie wurde von den christlichen Eroberern über einer alten Kapelle im gotischen und maurischen Stil errichtet. Die Mauern des Gebäudes sind verstärkt, da es sowohl der Abwehr von Feinden als auch Zuflucht der Bewohner diente. Aber bevor wir dorthin gelangten, betraten wir zuerst die moderne Pfarrkirche, die farbenfroh und deshalb sehr sehenswert ist.

Schöne Wandmalereien in der Altstadt

Schöne Wandmalereien in der Altstadt

Schöne Wandmalereien in der Altstadt

Schöne Wandmalereien in der Altstadt

Ein Plakat am Haus der Kultur zog unsere Blicke auf sich: Am 19. Dezember wird um 19.30 Uhr die Nussknacker Suite (Tschaikowski) aufgeführt. Wir erkundigten uns nach den Tickets und kauften sie sofort, da sie uns mit 27 Euro als sehr günstig schienen. Das rumänische Nationalballett gestaltet die Aufführung. Darauf freuen wir uns nun sehr.

Altrömische Ausgrabungen
Wir bummelten durch die schöne kleine Altstadt wieder zurück Richtung Promenade und Strand. Gleich neben der Promenade Paseo Maritimo Playa del Bol befindet sich die Ausgrabungsstätte einer römischen Fischfarm und Thermalbadanlage (Baños de Reina, Bäder der Königin) aus dem 2. bis 4. Jahrhundert. Bisher ist daraus wirklich noch nichts touristisch erschlossen, man sieht nur Überreste der alten Mauern. Das Areal ist eingezäunt und die Natur scheint es sich wieder zurückzuholen, denn so langsam deckt das Unkraut vieles wieder zu.

Etwas verwahrloste Ausgrabungsstätte

Etwas verwahrloste Ausgrabungsstätte

Grafik eines römischen Wasserrads zur Trinkwasserbeförderung

Grafik eines römischen Wasserrads zur Trinkwasserbeförderung

Gegen 16 Uhr waren wir wieder am Wohnmobil und wollten es uns mit einer Tasse Tee gemütlich machen.

Die Sonne meinte es zwar gut mit uns, aber in der Nacht kühlt es mittlerweile deutlich auf manchmal einstellige Gradzahlen ab. Da braucht man schon die Heizung im Wohnmobil, die, wie auch der Kühlschrank und der Herd über Gas betrieben wird. Inzwischen stand die Füllanzeige zwar auf Null, aber aus Erfahrung wussten wir, dass dann in der Regel noch 25% Gas im Tank sind.

Freitag, 24. November 2023

Kein Gas mehr
Nach dem Frühstück suchte Frederick im Computer nach in der Nähe gelegenen Tankstellen mit LPG Gas. Wir fuhren los, leider Fehlanzeige! Es gab nur Gasflaschen zum Tausch. Da wir eine festeingebaute, befüllbare Gasflasche haben, benötigten wir eine LPG-Station. Auch die nächsten drei Tankstellen halfen uns nicht weiter. Schließlich beschlossen wir, nach Hause zu fahren, denn wir waren doch nur noch 70 km von La Marina entfernt! Bei uns um die Ecke in Guardamar gibt es zwei Tankstellen, an denen wir Gas nachtanken können.

Wir werden die Orte Altea und Benidorm auf unserem Weg nach Calpe (Ballettvorstellung am 19.12.23) besuchen und freuen uns schon darauf. Dann werden die Ortschaften auch weihnachtlich geschmückt sein und wir erleben dann alles einmal im Lichterglanz! Trotz der ungeplanten, früheren Rückkehr haben wir aber sehr viel Interessantes auf dieser Tour gesehen. Es hat sich gelohnt.

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Comments
  • Claus-Diter Aßmann
    Antworten

    Hallo Familia Iberia!
    Neben Euren ausführlichen Schilderungen über Land, Leute, besuchten und nicht besuchten Veranstaltungen gefallen mir die Bilder immer wieder sehr gut.
    Die Farben und die Brillianz sind wirklich berauschend. Wahrscheinlich ist das Wetter, die Luft und die Sonne nicht ganz unschuldig daran. Letztlich natürlich auch das Auge des Fotografen mit dem Blick für Motive…
    Manchmal enden Vorhaben eben an so schnöden Problemen wie Gasmangel. Aber das haut einen alten Mobilisten nicht um!
    Abbruch ist bedauerlich, aber sparsam!
    In diesem Sinne noch schöne Wochen in Spanien!
    Liebe Grüße, Assi.

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