Bodiam Castle
Mittwoch, 27. Mai 2015
Bodium Castle
Da noch das Castle Bodiam auf unserer Liste stand, fuhren wir weiter, bei strahlendem Sonnenschein durch die „english Countryside“ mit seinen „Rolling Hills“ und den hübschen Fachwerkhäusern in den Dörfern. Nach 20 Minuten Fahrt hatten wir das Castle erreicht, freuten uns zum wiederholten Male über unsere Mitgliedschaft (90 GBP für 2 für 15 Monate) beim National Trust. Parken und Besuch des alten Schlosses waren frei, für Nichtmitglieder wären es schon wieder mal 20 GBP inklusive der Parkgebühr gewesen. So macht Besichtigung doppelt Spaß!! Auf dem Parkplatz erspähten wir ein weiteres Wohnmobil mit österreichischem Landeskennzeichen. Die beiden Insassen brüteten über einer Landkarte und wir sprachen die beiden einfach mal an über ihre Reiseerfahrungen in England. Sie hatten bereits eine Wales- und Schottlandtour hinter sich und trösteten uns, dass es in Schottland weitaus einfacher sei mit den Stellplätzen für Wohnmobile. Dort könnte man auch leicht einmal „frei“ stehen im Gelände oder auf großen Parkplätzen, ohne behelligt zu werden. Es zeigte sich mal wieder, wie sehr man von so einem kleinem Schwatz als Erfahrungsaustausch profitiert!
Das Castle ist zwar eine Burgruine, aber eine sehr gut erhaltene bzw. wieder aufgebaute und liegt inmitten sanft geschwungener Landschaft, umgeben von Wäldern. Die Entstehung wird auf 1385 bis 1392 geschätzt und die Mauern bestehen aus Sandstein. Die Burg ist so besonders hübsch anzusehen, da man sie schon eher als Wasserschloss bezeichnen kann, von einem sehr breiten Burggraben umgeben. Ich hatte mich über den Hinweis auf die „berühmten Fische“ in der Touristenbroschüre gewundert, als wir die Brücke Richtung Burg überquerten, war mir alles klar: die fettesten Karpfen schwammen zuhauf an der Brücke herum und bettelten darum, gefüttert zu werden! Es waren so viele, dass ein mutiger Konkurrent (eine Ente) sich in das Getümmel stürzte und sogar auf den Fischen herum watschelte, um ein Stückchen Brot zu erwischen.
Nicht nur die Kinder hatten ihren Spaß beim Zuschauen!
Um es ein wenig authentischer zu machen, liefen einige Damen aus dem großen Heer der freiwilligen Helfer des National Trusts als „Burgfräuleins“ verkleidet über das Gelände und gaben Auskunft über das mittelalterliche Leben. Es gab keine schön ausgeschmückten Innenräume mehr zu besichtigen, sondern vielmehr die erhaltenen Fassaden und restlichen Mauern der Burg. Im Gelände waren einige Zelte/Stände mit Aktivitäten für Kinder aufgebaut, als da wären Long Bow Archery (Bogen schießen), Brass Rubbing (Bilder herstellen indem man mit einem Messingblock über Papier reibt), Noughts and Crosses (ein strategisches Spiel wie „Mühle“).
Es fiel uns schwer, an diesem schönen Nachmittag wieder ins Auto zu steigen und weiterzufahren. Aber wir mussten ja noch unseren Schlafplatz suchen, den wir im Navigationssystem eingegeben hatten: in Southampton. Wir hatten zweimal versucht, die Besitzer des Stellplatzes Telefon sich zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. So fuhren wir aufs Geratewohl zum Platz. Leider ohne Erfolg, wir und das Navi fanden es gar nicht! So blieb uns nichts anderes übrig, da es schon 21.00 Uhr war, uns auf das Gelände des nahegelegenen Industriegebietes zu stellen, in irgendeiner der Straßen. Dies war keine schlechte Erfahrung, wir schliefen auch hier gut und sicher.