Frische Nehrung (Krynica Morska)
Samstag, 8. August 2015
Lebork und Internetprobleme, Krynica Morska (Kahlberg am Meer) auf der Frischen Nehrung
Ein großer Tag für einen kleinen Menschen: Tammo, unser Enkel feiert heute seinen ersten Geburtstag! Und das fern der Heimat, auf Teneriffa, mit Mama und Papa und den Freunden. Uns bleibt das Geburtstagsständchen per Telefon, und wir amüsieren uns über die Fotos vom Geburtstagsfrühstück. Unsere junge Familie plus Freunde hat in unserem Ferienhaus ganz offenbar eine tolle Zeit, darüber freuen wir uns sehr.
Nach Frühstück und Auffrischen des Wohnmobils geht’s gegen 10.30 Uhr wieder los, zunächst nach Lebork, da Frederick im t-mobile Laden etwas klären muß. Die Straßenverhältnisse sind gut, manchmal ein wenig zu schmal und ohne Mittelstreifen auf den kleineren Straßen. Nach knapp einer Stunde kamen wir an, puh, die Mittagshitze in der Stadt erschlug uns, 31 Grad!
Vom Parkplatz aus war es nicht weit, der Weg führte wieder durch die hübsche Fußgängerzone, schon waren wir am Laden. Ein Kunde war vor uns dran, leider nur ein Mitarbeiter zur Beratung da. Es dauerte an die 30 Minuten, ehe wir dran waren. Wir hatten uns auf die beiden Hocker gesetzt, da stellte sich doch der übernächste – in der Ecke stand ein weiterer wartender Kunde – an den Counter und ließ sich bedienen! Vordrängler! Da wir kein Polnisch können, zogen wir den Kürzeren und warfen dem Kerl nur böse Blicke zu. Der junge Mann hinter dem Counter versuchte, uns zwischendurch “abzufertigen”, das dauerte dann noch mal fast eine Stunde, mit fadenscheinigem Erfolg ….
Der einzige Trost war das gute Pizza-Restaurant, das wir schon kannten: mittlerweile war es schon 13.30 Uhr, also gingen wir dorthin und teilten uns eine Pizza. Frederick stellte fest, dass es mit der Internetverbindung immer noch nicht klappte. Noch mal zurück zum Shop, da Samstag, war bereits um 14.30 Uhr geschlossen. So ein Mist!!
Die Fahrt nach Elblag konnten wir vergessen, weil es für den Oberländer Kanal, Schiffe gucken, bereits zu spät war. Wir entschieden uns für die Frische Nehrung, Krynica Morski (früher Kahlberg Am Meer). Auf überwiegend guten Straßen erreichten wir unser Ziel nach ca. drei Stunden.
Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns für einen Besuch auf der Frischen Nehrung. Bisher verbanden wir, da Anne’s Vater aus Ostpreußen stammt, immer sehr traurige Gefühle mit diesem Landstrich, hatten doch bei Kriegsende viele Menschen aus Ostpreußen bei ihrer Flucht über das gefrorene Frische Haff ihr Leben gelassen. Das ist über 70 Jahre her. Wir wollen mal sehen, was dieser Landstrich jetzt ausmacht. Unser Ziel: Krynica Morska. Polen hat an die 530 km Küste mit feinem Sandstrand, dahinter liegt wie ein Gürtel die Düne, die meist mit Kiefern bewachsen ist. Das Besondere an der Nehrung ist der nur wenige hundert Meter breite Landstreifen, der das frische Haff von der Danziger Bucht trennt. Dieser schmale Landstrich ist ca. 38 km lang und hat Strände zu beiden Seiten zu bieten, Haff und Ostsee!
Wir durchfuhren den ersten Touristenort, Katy Rybackie und staunten über die schicken Villen, Hotels und Pensionen. Auch hier schien es rappelvoll zu sein. Einige Kilometer weiter, über nicht ganz so gute Straßen kamen wir schließlich nach Krynica. Hier war mindestens ebenso viel los wie in Leba! Es war bereits gegen 18 Uhr, wir liefen den ersten Campingplatz in Strandnähe an und fragten nach dem Platzangebot. Leider alles besetzt: Samstag! Viele Städter aus Danzig, Zopot, Gdingen suchen am Wochenende Abwechslung im Naherholungsgebiet auf der Nehrung.
Da gab’s doch noch einen zweiten Platz in derselben Straße, aber auch hier: leider alles voll! So blieb uns nichts anderes übrig, uns an die Parkbucht am Straßenrand zu stellen. Auf Nachfrage wurde uns bestätigt, dass man dort auch über Nacht ungestraft stehen konnte, solange das Parkticket gelöst war (mit Zeitangabe). Nun marschierten Hunderte vom Strand kommend am Wagen vorbei und es war sehr unruhig. Wir selbst gingen erstmal in die entgegengesetzte Richtung, ZUM Strand, um zu schauen, wo wir uns nun befanden. Toll, auch hier wieder ein schöner Blick auf Ostsee und wunderschönen Strand.
Wir aßen schnell etwas zu. Abendbrot und erkundeten dann den Ort, fragten uns zum Hafen durch. Das war ein Geschiebe durch die Stadt! Nach einer guten halben Stunde durch Mallorca-ähnliche Verhältnisse oder vergleichbar mit Las Americas auf Teneriffa (alles voller Menschen, Restaurants, Geschäfte etc.) landeten wir am Hafen. Von dort sollten kleine Schiffe nach Frombork (Frauenburg) abgehen. Diese Tour wollten wir am nächsten Tag machen. Wir merkten uns die Abfahrtszeiten und mussten wohl oder übel wieder durch die Menschenmassen hindurch. Das hält man nur ab und zu mal aus ….
Es war bereits dunkel, als wir wieder am Wohnmobil waren. So langsam wurde es weniger mit dem Strom der Leute, die bei uns vorbei defilierten und irgendwann gingen wir schließlich schlafen.
Sonntag, 9. August 2015
Frauenburg (Frombork) und Piaski
Du meine Güte, war das eine unruhige Nacht! An einem Samstag in einem Seebad wohl nicht anders zu erwarten. Alle mussten im Saturday Night Fever gewesen sein, Party am Strand ohne Ende und alle mussten auf dem Rückweg ins Quartier wohl auch an unserem. Wohnmobil vorbei. Mit genügend Alkohol im Blut ist alle Rücksichtnahme vergessen, und es wurde gegrölt und auch ein paarmal aus Jux an’s Wohnmobil geklopft, das hörte erst gegen 4 Uhr morgens auf! Ziemlich müde frühstückten wir gegen 8 Uhr und machten uns auf den Weg zum Schiff, zur “Monika”, die uns nach Frombork, wo wir bereits vor 2 Jahren einmal waren, bringen sollte.