Limburg an der Lahn
Dienstag, 12. September 2017
Fahrt nach Limburg an der Lahn und Stadtrundgang
Heute Morgen war es immer noch regnerisch und wir blieben lange in den Kojen. Als wir dann endlich reisefertig waren, war es schon 12 Uhr mittags. Das Navi zeigte eine Fahrtzeit von 4 Stunden an (wohlgemerkt nur über Landstraßen). Leider verloren wir etwas Zeit in Kassel auf Grund von Straßensperrungen. So kamen wir erst gegen 16.30 Uhr auf dem kleinen, kostenlosen Stellplatz des Wohnmobilhändlers Singhof in Limburg an. Unterwegs war es manchmal sonnig, manchmal bewölkt, manchmal stürmisch und manchmal schüttete es nur so aus Eimern.
Wir meldeten uns kurz im Büro des Wohnmobilhändlers, erkundigten uns nach dem Fußweg zur Altstadt (fast eine Stunde Marsch) und machten uns mit Regenklamotten und Schirm bewaffnet auf den Weg. Wegen der doch recht steilen Straßen verzichteten wir auf die Fahrräder. Kurz vor Erreichen der Altstadt klärte es auf und uns war ein toller Anblick auf die Altstadt und besonders den Dom gegönnt.
Die Limburger Altstadt ist zauberhaft, fast wie eine Puppenkiste. Überall enge Gassen mit mittelalterlichem Fachwerkbau auf beiden Seiten. Da in der damaligen Zeit die Angewohnheit bestand, nach oben immer weiter zur Straße auszubauen, berührten sich einige Häuser oben fast. Trotz des wechselhaften Wetters waren recht viele Leute unterwegs und bevölkerten auch die vielen Straßencafés. Die Altstadt ist zwar recht klein, hat aber richtig viel Charisma.
Bald hatten wir über einige Stufen den Domplatz erreicht, wo der imposante Dom in herrlichstem Sonnenlicht erstrahlte. Dem Dom gegenüber befindet sich die, durch den Bischoff Tebarth von Elst berühmt, berüchtigt gewordene Bischoffsresidenz. Sie besteht aus einem mehrstöckigen, mittelalterlichen Fachwerkgebäude und einer ultra-modernen Kapelle. Irgendwie passt das ganze nicht zusammen.
Wir erkundeten den Rest der Altstadt, bewunderten die schön restaurierten Fassaden, studierten die Preise der teils noblen Restaurants und widerstanden der Versuchung, irgendwo einzukehren. Stattdessen begaben wir uns auf den einstündigen Rückmarsch zum Stellplatz und bereiteten uns dort ein leckeres Abendessen.
Mittwoch, 13. September 2017
Netzteilprobleme – Weiterfahrt nach Bingen
Die Nacht war ziemlich stürmisch und das große Wohnmobil wurde heftig durchgeschüttelt. Zwischendurch regnete es immer wieder. Doch trotzdem schliefen wir gut.
Die Bestellung, die Frederick bei Amazon aufgegeben hatte, sollte an die Adresse einer Limburger Tankstelle geliefert werden, die nebenbei einen Hermes-Paketshop betreibt, Auslieferung heute Nachmittag zwischen 13.45 und 14.45 Uhr. Gegen 12 Uhr bekam Frederick die Nachricht, dass das Paket unterwegs war und zwar mit Auslieferung durch dpd. Nun machten wir uns Sorgen, dass es auf der Tankstelle nicht angenommen werden würde, da DPD kein Vertragspartner war. Also fuhren wir sofort in den Stadtteil Limburgs, wo sich die Tanke befand. An Parken war nicht zu denken, also quetschte Frederick sich auf einen Streifen in einer Seitenstraße und blieb im Wagen. Ich ging zur Tankstelle und besprach mit dem Angestellten unser Problem. Er wusste nun Bescheid und ich musste “nur” noch eine Stunde an der Straße warten, bis ein Hertz-Lieferwagen kam und ein DPD-Fahrer unser Paket dort ablieferte. Na, das hatte ja mal gut geklappt und wir hätten unsere Reise froh fortsetzen können, wenn…
…das Netzteil gepasst hätte. Wutschnaubend stellte Frederick fest, dass der Anschlussstecker für den Laptop nicht passte. Nach telefonischer Rücksprache beim Lieferanten stellte sich heraus, dass es für den Acer Swift 3 zwei verschiedene Netzteile gibt, je nachdem ob man das Modell SF-314-51 oder 52 hat. Bei der Bestellung hätte diese Modellbezeichnung des Computers ebenfalls angegeben werden müssen, denn “Originalkabel für Acer Swift 3” sind offenbar unterschiedlich. Das Kabel für unsere Zwecke hätte die Endnummer “1” haben müssen anstelle der “2” … so ein Ärger! Wieder etwas gelernt. Doch welche Idiotie, hier mit unterschiedlichen Netzteilen zu arbeiten!
Also neu bestellen. Kommen wir überhaupt noch mal in Frankreich an? Als Sicherheit, falls es ein zweites Mal mit dem Kabel nicht klappen sollte, baute Frederick einen Computerladen (Conrad Electronic) in Saarbrücken ein. Deshalb suchten wir dort in der Nähe den Stellplatz in Stromberg aus und gaben – natürlich nach Rücksprache – als Empfangsadresse die Tourist-Info des Ortes an. Endlich konnten wir jetzt unsere Reise fortsetzen.
Mittlerweile hatte der Sturm auch unsere Region erreicht und auf den Landstraßen (wir fuhren ja nicht auf den Autobahnen) lagen teilweise dicke Zweige und Äste. Außerdem war die Strecke sehr kurvig. Ortsnamen von St. Goarshausen (Loreleyfelsen) und Bingen tauchten auf. Das hatte nun so gar nichts mit Saarbrücken zu tun, merkwürdig. Wir waren dem Navi etwa 2 1/2 Stunden gefolgt und nun leitete es uns per Fähre über den Rhein (9,80 €) nach St. Goar, dann Bingen und endlich in Richtung Stromberg.
Mittlerweile war es gegen 18 Uhr, aber es gab hier Platz für einige Wohnmobile, und das auch noch im Grünen für eine Übernachtungsgebühr von nur 5 € (inklusive Ver- und Entsorgung)!
Als erstes überprüfte Frederick noch mal seine Stellplatz-Suche in Promobil und fand heraus, dass er sich “verlesen” hatte: anstatt Saarbrücken und Umgebung stand dort “Spabrücken und Umgebung” … deshalb waren wir nun an Rhein und Nahe gelandet! Saarbrücken war etwa 150 km entfernt! Böse waren wir nicht darüber, weil die Strecke entlang des Rheins mit den Ausblicken auf alte Städte wunderschön war! Unser Platz lag an der Mehrzweckhalle und Feuerwehrstation des Ortes, ein kleines Einkaufs-Zentrum war nur einige Schritte entfernt. Auf Erkundungstour konnten wir nicht mehr gehen, denn es begann zu regnen, und zwar heftig und stundenlang. Das machte uns nichts aus, war es doch warm und gemütlich im Wohnmobil und über uns freier Himmel – wir standen also nicht unter Bäumen. Das verspricht immer einen guten Fernsehempfang (Fußball!!). Hier mussten wir bis Freitag bleiben, da erst dann das Kabel angeliefert werden sollte.