Karlskoga Tag 3
Samstag, 3. Juli 2016
Eine etwas übertriebene Fahrradtour
Da der Stellplatz erstens sehr schön am See liegt und zweitens völlig kostenlos ist, beschlossen wir, noch einen weiteren Tag hier zu bleiben. Das Wetter am Morgen war etwas durchwachsen mit einigen Schauern, nachmittags sollte es besser werden. Da wir noch Einiges zu schreiben und Fotos zu bearbeiten hatten, verbrachten wir die nächsten Stunden im Wohnmobil und kamen mit unseren Arbeiten auch gut voran. Irgendwann wurden wir müde und gönnten uns ein Nickerchen.
Gegen 16 Uhr schien sich das Wetter stabilisiert zu haben und wir entschieden uns, die von unseren Schweizer Nachbarn empfohlene Radtour um den Möckelnsee anzugehen. Zwar schien jetzt die Sonne, aber es war sehr windig. Laut den Schweizern sollten es ca. 30 km sein, aber eine leichte Strecke ohne viel bergauf und bergab. Wir starteten auf der Westseite des Sees Richtung Degerfors und schon nach wenigen Minuten hatten wir den Wind voll von vorne.
Aber es war ein gut ausgebauter Fahrradweg und die ca. 15 km bis Degerfors meisterten wir noch ganz gut. Da wir zum ersten Mal in diesem Jahr die Fahrräder nutzten, war aber eine 30 km Strecke wohl doch etwas zuviel des Guten. Aber ein Zurück gab es nicht mehr. Jetzt mussten wir da durch.
So langsam protestierten unsere Hinterseiten und, obwohl bei der Rückfahrt auf der Ostseite es Sees meistens Windunterstützung hatten, würde es dort hügeliger. Die Beine wurden schwerer und schwerer und daher machten wir nach eineinhalb Stunden eine Pause am See. Das tat den geschundenen Gliedern zwar gut, doch fiel es uns danach umso schwerer, wieder in Gang zu kommen. Wir quälten uns dann auch die Hügel nicht mehr hinauf, sondern stiegen ab und schoben die Fahrräder. Die Strecke zog und zog sich und wir fuhren schon auf dem Zahnfleisch, aber ein Ende schien einfach nicht in Sicht. Schließlich sahen wir das Ortsschild von Karlskoga, das uns etwas Auftrieb gab, aber wir waren am östlichen Stadtrand angekommen und mussten bis zur westlichen Seite noch fahren (oder schieben) und die Oberschenkel schmerzten enorm, aber nach drei Stunden hatten wir es endlich geschafft. Wir wir später feststellten, waren es fast 35 km!!!
Im Wohnmobil streckten wir uns als erstes lang auf unseren Betten aus und ruhten uns fast zwei Stunden aus. Danach ging es dann so leidlich. Das Abendessen viel aus, bzw. bestand nur aus einer Schnitte Schwarzbrot. Und die Moral von er Geschicht’: in Zukunft würden wir es langsamer angehen lassen.
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