Arboga
Donnerstag, 4. August 2016
Arboga
Pünktlich um halb zehn saßen wir am reichlich gedeckten Frühstückstisch bei Barbro und Ingemar. Vorher hatten wir das nette Angebot angenommen, dort noch zu duschen. Selbst die Badetücher stellte Barbro uns zur Verfügung, damit wir nicht mit den nassen Handtüchern im Mobil weiterfahren mussten! So viel Verständnis können nur Leute haben, die selbst mit dem Wohnmobil reisen. Das war für uns einfach wunderbar, so umsorgt zu werden! Irgendwann schlug jedoch die Stunde des Abschieds und wir bedankten uns herzlich bei den beiden für ihre Gastfreundschaft und die gemeinsamen Stunden.
Wir fuhren zur Ver- und Entsorgungsstelle in Sjötorp und frischten alles vor der Weiterfahrt nach Arboga auf. Barbro und Ingemar hatten uns den Besuch dieses Ortes empfohlen. Wir waren also gespannt. Wir fuhren etwa zwei Stunden auf der E20 (Richtung Stockholm) durch die schöne Landschaft des Västmanlandes. Frederick hatte bereits einen kostenlosen Stellplatz über Husbilsklubben herausgefunden. Den steuerten wir an. Dort war Platz für fünf Wohnmobile hintereinander stehend vorgesehen. Wir hatten Glück und erwischten einen davon. Da angrenzend ein Park lag, war es am Abend ruhig.
Arboga ist eine kleine Stadt mit nur ca. 11.000 Einwohnern, ist aber eine der ältesten Städte Schwedens (erstmals erwähnt 1330) und spielte bereits früh eine bedeutende politische Rolle. Im Jahr 1435 wurde hier der erste Reichstag des Landes gehalten. Der Stadt gelang es, ihren mittelalterlichen Kern zu erhalten. So können wir uns heute als Besucher an den vielen mittelalterlichen Häusern, den engen Gassen mit Kopfsteinpflaster und an einer wunderschönen, alten Kirche erfreuen. Auch der Fluss, der durch das Städtchen fließt, trägt zu der ganz zauberhaften Atmosphäre bei. Jedes Jahr Mitte August finden Ritterspiele statt. Das merken wir uns einmal vor für einen weiteren Besuch in der Zukunft. Im ganzen Ort herrscht dann mittelalterliches Treiben, mit Marktständen und schönen Kostümen. Dieses Fest gehört zur größten Veranstaltung des Jahres.
Der in der Nähe liegende Hjälmare Kanal ist der älteste Kanal Schwedens (wurde 1639 gebaut) und verbindet die Stadt mit den Seen Hjälmaren und Mälaren und damit einem Wasserweg bis zur Ostsee. Der Kanal trug zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt bei.
Wir bummelten durch die Gassen und genossen die geruhsame Atmosphäre. Niedliche kleine Läden lockten mit hübschen Dingen, mit denen sich nicht nur die Schweden gern umgeben! Wir kauften dies und das für zu Hause und für Anne und Anders, bei denen wir für den Freitagabend eingeladen waren. Zum Nachmittagskaffee gingen wir zurück zum Wohnmobil, um danach noch eine weitere große Runde, dieses Mal am Fluss entlang und über eine alte Brücke zu drehen. Das Fotolicht war perfekt, das freute Frederick denn auch besonders!
Beim Spaziergang fiel uns ein Holzkunstwerk auf, ein Stuhl, der mit der Kettensäge aus einem Baumstamm herausgeschnitten wurde und die Stuhlbeine fest mit dem Rest des Stammes verbunden waren. Das war sicherlich nicht einfach.
Zum Abendbrot fanden wir uns wieder ein im Wohnmobil, freuten uns über die schöne Zeit, die bereits hinter uns lag und meldeten uns für den nächsten Tag bei Anne und Anders in Linköping an.
[subscribe2]