Linköping 19.8.2015
Dienstag, 19. August 2015
Linköping
Linköping war das nächste Ziel, weil wir dort ja meine Namensvetterin Anne Habbe besuchen wollten. Die Fahrt dorthin dauerte ca. eineinhalb Stunden. Als erstes mussten wir uns um unsere Elektro-Anlage, sprich Fernseher, kümmern. Beim Bosch Autoservice in Linköping wurden wir weiter zu einem Wohnwagenhändler geschickt, der aber nur 300 weiter in derselben Straße lag. Dort werkelte ein junger Mann dann eine dreiviertel Stunde am System herum und dann waren alle 12 V Verbindungen wieder funktionstüchtig. Trotzdem fuhren wir noch zu einem großen Shopping Centre, weil wir noch ein 12 V Kabel brauchten und Reserve-Sicherungen. Während Frederick den “Hat alles”-Markt Biltema aufsuchte, schaute ich auf eine Runde in ein Einrichtungshaus hinein. In punkto Design sind die Schweden einfach toll, finde ich. Ob Lampen, Tische, Sitzmöbel, alles funktionell in schlichten Formen und schönen Farben. Zeitlos, würde ich sagen. Deshalb freue ich mich schon auf den Besuch von Carl Larssons Haus in Dalarna, den wir für nächste Woche eingeplant haben. Es ist zwar von ca. 1912, soll aber auch von zeitloser Schönheit sein.
Frederick kam mit seinem Einkauf von notwendigen Dingen wie Sicherungen, Sekundenkleber und neuem Kabel zurück, ich hatte ein paar hübsche Gläser “im Gepäck”.
Plötzlich steckten zwei Leute ihre Köpfe zur Tür herein und fragten auf Deutsch: na, alles klar jetzt? Das waren Vera und Rolf, die meisten Wohnmobilfahrer fallen gleich ins “du”, wenn man sich vorstellt. Frederick hatte die beiden schon im Technik-Shop gesehen und ein paar Worte gewechselt. Nun entdeckten sie Gemeinsamkeiten anhand des Autokennzeichens: OH, Ostholstein, da hatten sie nämlich mal gewohnt, und dann auch noch in Malente! So ein Zufall! Sie setzten sich zu uns für einen Lebenserfahrungs-Austausch und berichteten, dass sie seit sieben Jahren schon ständig in Schweden in einem dieser typischen Schwedenhäuschen auf dem Lande lebten. Eine große Entscheidung, mit der sie offenbar sehr glücklich waren. Sie gaben uns den einen oder anderen Tipp, wie zum Beispiel den Besuch im Laden “Erik’s Hjälpen”, eine Art Sozial-/Second Hand-Kaufhaus. Davon gibt es in Schweden mittlerweile ca. 50 Filialen und weitere sind am Entstehen. Gegründet wurden die Läden 1990 von einer Entwicklungshilfe-Organisation. Die Einnahmen gehen an Bedürftige in Entwicklungsländern. Wir schauten noch kurz in’s Wohnmobil der beiden, verabschiedeten uns und schon zog wieder jeder seines Weges.
Unser ausgesuchter Stellplatz lag außerhalb von Linköping, gegenüber einem Militärflugplatz (seit 1925 Stützpunkt der schwedischen Luftwaffe) und dem Flygvapen (Luftwaffen)-Museum.
Es stand bereits ein weiteres Mobil dort. Wir aßen zu Abend und machten dann einen Spaziergang durch die nahegelegene Ortschaft. Zurück am Platz probierte Frederick ein bisschen mit dem Fernseher herum, aber nix klappte. Die Sicherungen brannten immer wieder durch. Also lesen, auch schön!
Mittwoch, 20. August 2015
Luftwaffenmuseum Linköping
Eigentlich war der Besuch des Luftwaffenmuseums gar nicht geplant, aber wenn man schon mal vor Ort ist …. Der Eintritt für Rentner kostete 6,50€ pro Person. Im Eingangsbereich lag ein Konferenzraum mit den Großbuchstaben SAAB oben drüber. Alles war sehr modern und vom Feinsten eingerichtet. Wir tauchten ein in die Geschichte der Flugzeugentwicklung und bestaunten die Maschinen in den Hallen. Ich hatte mich für den Audio-Guide entschieden, da auf den Info-Tafeln vieles in schwedischer Sprache war. Es war sehr hilfreich, denn die Informationen über die schwedische Geschichte, nicht nur die der Luftfahrt, waren sehr interessant. Bis der Zustand zum viel gepriesenen Sozialstaat erreicht war, war es ein langer und teilweise auch schmerzvoller Prozeß gewesen.
Wir verbrachten wohl drei Stunden im Museum und können den Besuch nur jedem empfehlen. Anschließend besuchten wir noch das schicke Café und stärkten uns mit Räkor Smörgås (Krabbenbrötchen) für Frederick und Blaubeer-Muffin für mich.
Nun aber weiter, noch mal nach Linköping zu BILTEMA, neuen Verteiler kaufen. Gleich eingestöpselt und ausprobiert, DAS war die Lösung für unser Problem, Fernsehen funktioniert wieder, hurra!
Es war mittlerweile Spätnachmittag – zu früh, um schon auf dem Stellplatz Feierabend zu machen. Unser Zusammentreffen mit meiner Namensvetterin war erst für morgen Abend um 18 Uhr geplant. Wir entschlossen uns, zum ca. 40 km entfernten Motala zu fahren, und dort auch zu übernachten.