Freitag, 21. April 2023

Nach dem Frühstück ging es auf die letzte Etappe in Frankreich, 320 km von Lisieux nach Arras. Am Hinweisschild Richtung Arras waren wir schon auf der Hinfahrt nach Spanien vorbeigekommen, diesmal aber wollten wir die Stadt besichtigen.

Lisieux – Arras

Arras Wohnmobilstellplatz

Mir ist ARRAS im Ohr und in den Gedanken, weil ich mich an das Buch „Flug nach Arras“ des Autors und Piloten Antoine de Saint-Exupéry erinnere. Hierin hatte er Kriegserlebnisse aufgeschrieben. Er musste während des 2. Weltkrieges Aufklärungsflüge machen. Bekannt ist Antoine de Saint-Exupéry aber in erster Linie durch seine Erzählung „Der kleine Prinz“. Ich habe sie gelesen, als ich 17 Jahre alt war, ist also schon lange her. Die Geschichte hat mich sehr beeindruckt und mir viel für das Leben mitgegeben. Deshalb habe ich das Buch, das in sehr viele Sprachen übersetzt wurde, immer wieder gern an andere verschenkt. Wer wissen möchte, was aus dem Autor, der im Juli 1944 buchstäblich von der Bildfläche verschwunden war, geworden ist (er galt ja als verschollen), lese bitte im Internet nach. Du brauchst nur auf den Link oben klicken. Eine spannende und erstaunliche Geschichte…, soviel sei verraten: ebenso buchstäblich ist etwas von ihm eines Tages, viele viele Jahre später, wieder aufgetaucht.

Arras hat etwa 42.400 Einwohner, der Ursprung war eine keltische Siedlung, später – wie kann es anders sein – bewohnt von den Römern. Diese bauten Arras zur Garnisonsstadt aus. Das ist alles zu lange her und wir wollen uns damit nicht lange aufhalten, sondern vom heutigen Arras berichten. Selten haben wir eine Stadt gesehen, wo ihre zwei großen Plätze in der Innenstadt (Place des Héros mit Rathaus und Grande Place) von einem ganzen Ensemble alter, aber sehr gut restaurierter Gebäude umgeben sind. Danzig fällt uns im ersten Moment – vergleichbar – ein! Wir waren einfach überwältigt von der Pracht und der Architektur der Häuser mit den vielen Scheingiebeln. Wir erkannten viele Treppen- und Glockengiebel. Diese Formen waren uns mal bei einer Stadtbesichtigung in Lübeck erklärt wurden. Hier fanden wir sie wieder.

Die schönen Giebel der historischen Fassaden in Arras

Und mehr dieser schönen Häuser

Uhrenturm des Rathauses

Elektrischer Stadtbus auf dem Grand Place

Arras Kathedrale

Leider musste unsere „Karawane“ aus Zeitgründen jedoch weiterziehen, und so reichte es bei schönstem Wetter nur zu unserem Rundgang ohne Führung. Anschließend gönnten wir uns ein Glas Wein draußen in einem der vielen Cafés. Unser Kurzbesuch in der Stadt hatte sich wegen der guten Gelegenheiten zu schönen Fotos gelohnt. Wegen des nagelneuen Stellplatzes (etwa 10 Minuten Fußweg von der Innenstadt entfernt), schön an einem Flusslauf gelegen, kommen wir sicher einmal wieder. Einer der besten Stellplätze, den wir in unseren vielen Jahren “On Tour” angetroffen haben und für nur 10 Euro (ohne Strom, den wir nicht benötigen).

Hotel de Ville (Rathaus) mit dem Uhrenturm

Fix was los auf dem Grande Place in Arras

Blick vom Stellplatz Richtung Stadtzentrum

Jahrmarkt (Kirmes) in Arras

Auf dem großen Platz nahe des Stellplatzes, aber weit genug weg, um nicht von dem Lärm gestört zu werden war ein Jahrmarkt aufgebaut. Nach unserem Stadtrundgang und Abendessen im Wohnmobil schlenderten wir an den bunten Fahrgeschäften, Schießbuden und sonstigen Attraktionen vorbei. Mittlerweile war es dunkel geworden und leider begann es zu regnen, also nix wie zurück ins gemütliche Wohnmobil und unsere letzte Nacht in Frankreich.