Cassis
Sonntag, 7. April 2013
Cassis
Es war mittlerweile fast 18 Uhr. Wir wollten jetzt nur noch raus aus dem Gewimmel und Getümmel von Marseille. Großstädte sind nicht mehr so unser Ding. Ziel war Toulon. Dort sollte es einen Stellplatz geben. Aber auch dieses Mal wurden wir abgelenkt, weil uns ein Ort interessierte, an dem ich mit Timo und Oliver vor ca. 38 Jahren schon einmal war: Cassis! Das lag nun zufällig an unserer Strecke und Frederick ist abenteuerlustig genug, um Fahrpläne zu ändern. So bewegten wir uns bergab auf immer enger werdenden Straßen in den Ort, um einen Übernachtungsplatz zu finden. Irgendwann ging dann nichts mehr. Der Parkplatz rechter Hand hatte eine Höhenbegrenzung von 2,50m und unser Mobil ist 3m hoch und die Weiterfahrt war für Wohnmobile verboten! Also ein bisschen kurven, vor und zurück und wenden. Frederick schaffte das prima und nach kurzer Fahrt durch den Ort fanden wir einen Campingplatz für 22 Euro pro Nacht, alles inklusive (meint Frischwasser, Abwasser, Entsorgung Chemie-Klo, WiFi und Strom).
Hier war es so schön und interessant, mittlerweile 20 Grad warm und direkt am Meer, dass wir uns entschlossen, hier zu bleiben. Wir buchten für zwei Nächte, suchten uns einen schönen Platz unter Zypressen, schlossen das Wohnmobil an den Strom an und dann ab zu Fuß in den Ort. Man braucht ca. 40 Minuten bis zum Hafen. Der Ortskern und der Hafen liegen eingebettet in eine kleine Bucht. Wir staunten über das, was wir sahen. Schöne kleine Gassen mit schmucken Geschäften, Restaurants und Bars rund um den
Hafen aufgereiht vermittelten einen tollen ersten Eindruck. Einen kleinen Strand gibt es auch.
Links und rechts und hinter der Stadt türmten sich baumbewachsende Felsen. Wir ließen uns einfach treiben und genossen die wunderschöne Atmosphäre in der späten Abendsonne. Wir konnten dann nicht widerstehen und ließen uns noch auf ein Glas Wein nieder und genossen den Blick auf den Hafen und die kleinen Fischerboote im Hafen. Ein toller Tag ging dem Ende entgegen.
Montag, 8. April 2013
Cassis
Der Morgen begann etwas bewölkt. Wir hatten gut geschlafen und Anne nutzte die Gelegenheit zu einer ausgiebigen Dusche in den guten Waschräumen. Nach dem üblichen Baguette-Frühstück ging es wieder zu Fuß in den Ort. Mittlereile war es schön sonnig und etwa 18 Grad warm. Wir schlenderten durch die kleinen Gassen der Innenstadt und genossen das rege Treiben im Ort. Da hier überall „Moules Marnieres“, also Miesmuscheln zu unter 10 € angeboten werden und Frederick diese sehr gern isst, entschlossen wir uns, den Rest des Brathähnchens für den nächsten Tag aufzuheben und uns heute noch mal ein Essen am Hafen zu gönnen.
Erst einmal wanderten wir dann zurück zum Campingplatz zum Reiseberichtschreiben und um etwas auszuruhen. Dann ging es gegen 17 Uhr wieder in den Ort. Es war eine wunderbare Atmosphäre und wir genossen jeden Augenblick, bevor wir uns dann über unsere Moules Marinieres in einem Restaurant am Hafen hermachten (Frederick jedenfalls – Anne vergnügte sich mit einer Pizza). Das Essen und der Wein waren vorzüglich und wir wanderten in guter Stimmung zurück zum Wohnmobil, um “Der Tote im Watt” zu schauen.
Für Dienstag ist wieder gutes Wetter vorgesagt. Wir wollen dann weiter nach Osten Richtung Toulon.