Museums-Tour
Montag, 24. Juli 2017
Polarmuseum in Gränna und Husquarna Museum in Jönköping
Erlebnishungrig, wie wir sind, haben wir uns – der Urlaub neigt sich dem Ende zu – noch schnell die Besuche von vier Museen ausgesucht, alle liegen so ungefähr auf dem Rückweg Richtung Fähre.
Nach dem Frühstück also verlassen wir den ruhigen Platz in Nyköping und fahren ca. zwei Stunden nach Gränna. Die Fahrten durch die schwedische Landschaft genießen wir sehr. Lichte Birkenwälder wechseln sich mit den dunklen Tannenwäldern ab, dazwischen Felder und Wiesen, Felslandschaft mit Steinbrüchen und unendlich viele Seen. Gränna ist ein kleiner, ganz süßer Ort: süß auch deshalb, weil es hier die Polkagriser (übersetzt: Polkaschweine) gibt. Die rot-weißen Zuckerstangen wurden hier “erfunden”. Mittlerweile gibt es sie und viele bunte Bonbons in allen möglichen Farben und in zig kleinen Lädchen im Ort. Man kann auch bei der Herstellung zuschauen, ganz wie in Eckernförde, dort gibt es nämlich auch eine Bonbon-Kocherei.
Aber deswegen waren wir nicht hier, das hatten wir uns im letzten Jahr schon angeguckt und auch die eine oder andere Süßigkeit gekauft. Das Polarmuseum wollten wir uns ansehen. Dort gibt es eine sehr interessante Ausstellung über Expeditionen in die Arktis und Antarktis – im besonderen die weltgrößte Sammlung der Polarexpedition von August Andrée, Nils Strindberg und Knut Fraenkel. Sie hatten sich im Jahre 1897 am 11. Juli per Ballonfahrt und mit Zuversicht im Herzen aufgemacht, den Nordpol zu überfliegen. Wir erfuhren in der Ausstellung, dass Alfred Nobel und auch der schwedische König Oskar finanziell halfen und die erforderlichen Mittel bereit stellten. Nach drei Tagen Ballonfahrt wurden die drei mutigen Männer zur Landung auf dem Eis gezwungen und der Kampf ums Überleben begann. Es endete tragisch.
Im August 1930 fand die Besatzung des norwegischen Schiffes “Braatvaag” durch einen Zufall auf Vitö das letzte Lager der Polarexpedition, die sterblichen Überreste der drei Forscher und einen Teil der Ausrüstung plus Tagebuchaufzeichnungen. Die ganze Dramatik lässt sich anhand der Ausstellung sehr gut nachverfolgen, die Vorbereitungen der Reise, die Hoffnungen, das Bangen der Angehörigen. Wir können nur staunen, mit welch einer primitiven Ausrüstung die Männer losgezogen waren, Wollpullover und Ballonseidehemden. Im Nachhinein ist man immer schlauer, so fehlten bei der Kleidung Leder- und Fellsachen gänzlich, die zumindest hätten gegen die Kälte besser schützen können.
Den Aufzeichnungen zufolge kam das Ende für die drei im Oktober 1997, wohl aus Erschöpfungs- und Krankheitsgründen. Eine traurige Geschichte. Fast alle wiedergefundenen Ausrüstungsgegenstände wie Schlitten (Stecksystem), Waffen, Fotoausrüstung und belichtete Filme, Kochapparate, das Boot (zerlegbar), die wichtigen Notizbücher, Logbücher etc. – alles wurde im Jahr 1979 konserviert. Zur großen Überraschung aller konnten die belichteten Filme entwickelt werden, wodurch sehr wichtige Rückschlüsse auf die letzten Tage der Expedition gewonnen werden konnten.
Das Polarmuseum ist heute so eingerichtet, dass die Besucher die Vorbereitungen der Expedition, die wochenlange Eiswanderung und die Wiederentdeckung der traurigen Überreste einer gescheiterten Reise mitverfolgen können. Ergänzt wird diese wichtige Ausstellung mit interessanten Informationen über Expeditionen aus der Gegenwart, Infos über die Forschungsstationen und die Veränderung der Polargebiete. Der Museumsbesuch war jeden Penny wert, für OAP’s, wie es in England immer so schön heißt (Old Age Pensioners) 50 Kronen pro Person.
Auf zum nächsten Ziel, eher technischer Kram: das Husqvarna Museum in Jönköping. Auf unseren vorherigen Reisen nach Schweden haben wir diese Stadt immer weiträumig umfahren, da wir sie als “Industriestadt”, Großstadt angesehen haben, also nichts für uns. Wir mögen ja viel mehr die kleinen gemütlichen Orte.
Nun aber ist das Museum ja unser Ziel. Nur eine halbe Stunde von Gränna entfernt, schlagen wir uns mit Hilfe des Navi durch das Straßengewirr einer sehr schicken Stadt, um festzustellen, dass der von Husbilsklubben vorgeschlagene Stellplatz zu weit raus liegt und es mir an dem See zu einsam ist. Also den Versuch wagen und direkt zum Museum fahren. Der Parkplatz gegenüber ist klein, aber wir erwischen noch die letzte für Wohnmobile geeignete Parklücke.
Das Fabrikgelände liegt an einem Wasserfall, dessen Wasserkraft jetzt durch den Einbau von Turbinen Elektrizität erzeugt. Wir sehen also statt eines tollen herabstürzenden Wasserfalls dicke Rohre, in die das Wasser eingeleitet wird, direkt am Museum. Beim Betreten des Gebäudes riecht’s schon, nach Metall, Schmieröl, Reifengummi.
Mir ist von Husqvarna nur die Nähmaschine bekannt, vielleicht noch Rasenmäher und Kettensäge. Aber was die über 300 jährige Geschichte dieser Firma hergibt, ist schlicht überwältigend! Auch hier wieder OAP Preise, wir zahlen 50 Kronen pro Person und traben los durch die große Ausstellung, eher technisch, wie schon vermutet, und eher “Spielzeugmuseum” für Männer …
Als erstes sahen wir in Ausstellungsvitrinen viele Waffen, Gewehre, Schwerter. Husqvarna begann seine Karriere also als Waffenschmiede um 1682. Da es tatsächlich auch mal Friedenszeiten gab, musste sich die Firma weitere Standbeine verschaffen, als da waren die Entwicklung und Bau von Nähmaschinen, Heizöfen, Kochherden, später Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen. Irgendwann kamen Motorsägen, Rasenmäher, andere Gartengerätschaften (übrigens gehört Gardena zur Husqvarna Gruppe), Schneeschieber, Schneefahrzeuge, Außenbordmotoren für Boote, und schließlich Fahrräder, Motorräder, Rennfahrzeuge. Hier leuchteten die Augen der männlichen Museumsbesucher! Man kann sich also vorstellen, wie groß diese Ausstellung ist, zumal auch alte Werkstätten und Abteilungen aufgebaut sind und man den Handwerkern (Puppen) über die Schulter schauen kann. Der heutige Vorort von Jönköping, Huskvarna schreibt sich nach der letzten schwedischen Rechtsschreibreform mit “k”, man hat also das “q” durch das “k” ersetzt. Die Firma Husqvarna aber ist der alten Schreibweise als Markenzeichen treu geblieben.
Uns schwirrten langsam die Köpfe und wir verabschiedeten uns von diesem ebenfalls interessanten Museum. Den Besuch des hoch gelobten Streichholz-Museums hoben wir uns für den nächsten Tag auf. Nun galt es erstmal, einen Platz für die Übernachtung zu finden. Frederick erinnerte sich an das Messegelände ELMIA, wo jährlich eine große Wohnmobil-Messe stattfindet, vergleichbar mit der Messe in Düsseldorf, nur nicht ganz so groß. Wir kurvten also noch einmal durch Jönköping, am Streichholz-Museum vorbei (im Zentrum gelegen, keine Parkmöglichkeit für Wohnmobile in Sicht!) und fanden uns etwas außerhalb der Stadt auf einem der großen Parkplätze des Messezentrums wieder.
Ein guter und ruhiger Übernachtungsplatz, nur ein paar Kronen im Automaten fürs Parken zu bezahlen (von 22 Uhr bis 8 Uhr morgens war es kostenlos). Kurze Info aus Google Map: Fußweg ins Zentrum (Streichholz-Museum) ca. eine Stunde, das war leicht zu schaffen, aber bitte erst am nächsten Tag! Wir wunderten uns nur darüber, dass hier keine weiteren Wohnmobile standen. Wo steckten sie alle, die anderen! OK, es gab einen Campingplatz ganz in der Nähe, den wollten wir uns noch mal anschauen.
Nun aber nur noch zu Abend essen und relaxen ….
Zum Füße vertreten liefen wir dann doch noch mal rüber zum Rosenlund Campingplatz. Der berechnet pro Übernachtung 280 Kronen mit Strom, 250 Kronen ohne und war sehr gut besucht, lag er doch oberhalb des Vättern in schöner Umgebung, aber auch – wie wir schnell feststellten – voll im Mücken-Country! Nein, danke! Dann lieber auf Asphalt auf dem Großparkplatz!
Übrigens noch mal zum Vättern, dem zweitgrößten Sees Schwedens: über den Göta-Kanal ist der Vättern mit dem Vänern verbunden. Bei einer Fahrt um den See kommt man locker auf 300 km. Der See dient als Trinkwasser-Reservoir für ca. 250.000 Menschen. Mit einer Länge von 135 km (an der breitesten Stelle misst er 31 km) kommt einem der “schmale” See fast schon wie ein Meer vor, einfach riesig! Es gibt viele schöne Badeplätze und Angler finden hier ihr Reich: von Saibling über Hecht zum Binnenseelachs, nicht mal eine “fiskekort” (Angelschein) ist hier zum normalen Sportangeln vonnöten. Der See wird also wie ein Meer behandelt.
Morgen früh mehr – über das Streichholz-Museum!
Dienstag, 25. Juli 2017
Besuch im Streichholzmuseum
Meine Befürchtung, nächtens gestört zu werden, weil wir direkt an dem Gassigeher-Weg standen, hatte sich als unnötig herausgestellt und wir hatten prima auf dem großen Parkplatz am Messegelände geschlafen.
Nach dem Frühstück stiefelten wir los, den Gassigeher-Weg entlang, durch ein schönes Wohngebiet Richtung Vättern. Den tollen Wanderweg am Strand entlang in die Stadt erreichten wir nach zwanzig Minuten. Dabei kamen wir an einem wunderschön gestalteten Rosarium vorbei, parkähnlich angelegt und – wie der Name schon sagt – mit den schönsten Rosen bepflanzt. Wohl nicht umsonst heißt dieser Vorort Rosenlund.
Am Vättern wehte es ordentlich, eine richtige Meeres-Atmosphäre, da der See ja auch wirklich riesig und am fernsten Ende kein Land in Sicht ist! Die Wellen tobten!
Nach einer weiteren halben Stunde hatten wir unser Ziel, das einzige Zündholzmuseum der Welt, fast am Ufer des Vätternsees gelegen, erreicht.
Wer hatte sie nicht schon mal in der Hand gehabt, die berühmten Schweden-Hölzer …
Dieses kleine Erzeugnis hat Schweden und Jönköping bekannt gemacht. Wie das Sicherheitszündholz entstanden ist, wollten wir nun erfahren.
Ich war besonders neugierig darauf, weil meine Schwester und ich in unserer Kindheit häufig mit unserem Großvater in Glückstadt am Deich und am Strand der Elbe so einige Dinge gesammelt haben, unter anderem an Land gespülte Streichholzschachteln mit bunten Bildchen drauf, die von fernen Ländern erzählten.
Das Museum befindet sich in einem schönen Holzgebäude aus dem Jahr 1848, das auch tatsächlich die erste Zündholzfabrik in Jönköping war.
Der Eintritt kostet 50 Kronen pro Person ohne Altersbonus dieses Mal. Wir bekamen eine Info-Broschüre auf deutsch in die Hand und bewegten uns durch die Ausstellung und die Geschichte der Menschen, die hier gearbeitet haben. Wir sahen die alten Original-Maschinen, mit deren Hilfe die Streichholzindustrie entstand und zu einem Weltunternehmen wurde. Einfache Werkzeuge aus den Anfängen der Fertigung in Handarbeit waren ausgestellt. Die Gebrüder Lundström, Johan der Techniker und Chemiker, Carl mehr der Geschäftsmann und Wissenschaftler (er beherrschte fünf Fremdsprachen) waren fest entschlossen, die erste Zündholzfabrik Jönköpings zu gründen. Die schnell wachsende Industrialisierung in Europa hatte großen Eindruck auf die belesenen und viel reisenden Brüder gemacht. Die Anfänge lagen in 1845, bereits drei Jahre später entstand das schöne Holzhaus, in dem sich jetzt das Museum befindet.
In den ersten Jahrzehnten (!) bestand die Mehrzahl der Belegschaft in der Fabrik aus Frauen und Kindern. Sie arbeiteten, wie die Männer, genauso so lange, 11 bis wir Stunden täglich, sechs Tage die Woche. Sie bekamen aber nur 2/3 bzw. 1/3 des Grundlohns. Kinder lernten schnell und waren eindeutig geschickter beim Falten der kleinen Schachteln und des Befüllens mit den Zündhölzern. Da die Zündköpfchen aus Phosphor bestanden (per Hand ohne Schutzbekleidung wurden Bündelchen darin eingetaucht), zogen sich viele schwere Schäden zu. Viele Menschen erkrankten und starben an der Phosphornekrose, durch den giftigen Phosphor verursacht. Das Leben der Arbeiterin Lena Törnqvist war beschrieben und man ist erschüttert, wenn man es nachliest: durch die Dämpfe des sehr giftigen Phosphors entzündete sich das Zahnfleisch und die Zähne fielen bei den betroffenen Menschen aus. Manche verloren den ganzen Kiefer, weil sich die Knochen auflösten. Trotzdem musste Lena an Ihrem Arbeitsplatz bleiben, hatte sie doch zunächst für sechs, dann für drei Kinder (drei Kinder starben noch im Säuglingsalter) zu sorgen. Ca. Jeder sechste Einwohner von Jönköping fiel der Krankheit zum Opfer, auch Lenas Mann. Trotz allem erreichte sie ein hohes Lebensalter: 80 Jahre! Es gab auch viel Heimarbeit, zum Beispiel wurden die Schachteln geklebt, zunächst aus sehr dünnen Holzspänen, später aus Papier.
Bis in die 1870er Jahre verblieb die Fertigung ein reines Handwerk. Die Hölzchen selbst wurden aus Espenholz gehobelt. Die Bauern betrachteten die Espen als “Unkraut”, so zogen Angestellte der Firma über Land und erklärten den Bauern, dass man die Espen sehr wohl brauchte und sie ein Einkommen generierten. Es wurden mehr und mehr Spezialwerkzeuge zur Vereinfachung der Herstellung und der Verpackung entwickelt, aber auch zum Leidwesen der Arbeiter. Sie wurden später nicht mehr gebraucht und durch Maschinen ersetzt. Kommt einem doch sehr bekannt vor …
Wir erfuhren weiter, dass die Fabrikbesitzer dazu übergingen, Wohnungen für die Arbeiter nahe der Fertigung zu bauen. Die Bedingung des Mietvertrages war, dass die gesamte Familie für die Fabrik zu arbeiten hatte. Die Miete wurde direkt vom Lohn abgezogen. Natürlich waren es nur kleine Wohnungen und die kinderreichen Familien lebten auf engstem Raum, oft auch noch mit den Großeltern, um die man sich kümmerte. In den Höfen konnten die Menschen wenigstens ein bisschen Gemüse anbauen. Das eigene Essen selbst ziehen zu können, sah man als Recht an, es war ja auch billiger als auf dem Markt! Auch die Kirche spielte eine Rolle: Sonntagsschule, Katechismus, gute christliche Moral, – sie übte Druck aus und stellte die Treue zur Fabrik als Tugend dar. 1863 wurde Bernhard Hay zum neuen Betriebsleiter ernannt. Die Brüder Lundström waren ja oft auf Reisen und brauchten einen Vertreter. Mit seiner Hilfe wuchs die Firma in 30 Jahren und wurde zu einem der größten Werke Schwedens.
Der Betriebsleiter entwickelte und organisierte in der Fabrik eine eigene Feuerwehr. Sie galt schnell als die modernste und effizienteste im Land. Er selbst überwachte Übungen und Löscharbeiten vom Pferderücken aus. Es gab ja bei den vielen Holzhäusern unzählige Brände!
Übrigens gewannen die Gebrüder Lundström 1855 auf der Weltausstellung in Paris für Ihre Sicherheitszündhölzer einen Preis in der Hygieneklasse! In ganz Europa war das Interesse groß an den neuen fantastischen Zündhölzern, die sich nicht mehr selbst entzündeten und der Begriff “Made in Sweden” verbreitete sich schnell. Das Geld rollte also und man investierte immer wieder neu.
Um 1860 schritt auch der Bau der Eisenbahn in Jönköping voran, durch die bessere Verbindung konnten die Zündhölzer bald in der ganzen Welt vertrieben werden. Alexander Lagerman trat 1870 auf den Plan. Als Erfinder und Ingenieur erhielt er den Auftrag, die Fertigung zu mechanisieren. Dies gelang ihm für die verschiedenen Abteilungen, es führte aber gleichzeitig zu hoher Arbeitslosigkeit und niedrigeren Löhnen. Den Maschinen wurde der Vorrang vor den Arbeitern gegeben, kommt einem irgendwie bekannt vor …
1892 war die Entwicklung einer Komplettmaschine abgeschlossen: pro Tag konnten nun 40.000 befüllte Zündholzschachteln hergestellt werden, das machte ca. 200 Menschen arbeitslos, deshalb waren diese – so hart und schwer die Arbeit auch gewesen war – nicht gerade begeistert. Immer wieder mussten sich die Firmengründer etwas Neues einfallen lassen, z. B. wurden die Etiketten der Schachteln immer bunter, am Ende gab es etwa 15.000 Motive und viele Leute begannen, die Schachteln zu sammeln, da die Bildchen teilweise von bekannten Künstlern entworfen worden waren.
Natürlich entwickelten sich auch Konkurrenzunternehmen. In den 1930er Jahren gab es noch keinen Wohlfahrtsstaat in Schweden. Das Land wurde von einer Wirtschaftskrise erschüttert. Die Zündholzindustrie gründete die Stiftung Solstickan (Sonnenhölzchen) und erhöhte den Preis um eine halbe Öre Spende pro Schachtel. Das war nicht viel, machte aber in der Menge viel aus. Mit dem Geld wurden alte Leute, Behindertengruppen und Kinder unterstützt. Über 100 Millionen Kronen wurden im Laufe der Jahre gesammelt.
Wie steht es mit der Fertigung der Schweden-Hölzchen heutzutage? Sie werden ausschließlich aus Espenholz gefertigt, das inzwischen auch aus anderen Ländern importiert wird (Finnland, Russland, Baltikum). Von einer modernen Maschine werden etwa 40 Millionen Zündhölzer gefertigt! Die lieben Statistiken: in Schweden verbraucht jede Person durchschnittlich ein Zündholz an jedem zweiten Tag! In unserer modernen Welt ist die Nachfrage nach Streichhölzern stark zurückgegangen, trotzdem sind die kleinen Feuer machenden Hölzchen nicht wegzudenken aus unserem Alltag!
Nach dem Besuch des Streichholzmuseums machten wir noch einen kurzen Stadtrundgang und waren beeindruckt von der sanierten Innenstadt. Die Fußgängerzone ist sehr schön gestaltet, wobei viel Wert auf die Erhaltung von traditionellen Gebäuden gelegt wurde. Das Wetter war ausnahmsweise mal nicht so berauschend – sehr windig und bewölkt. Daher hielten wir uns nicht mehr lange auf, sondern machten uns auf die einstündige Wanderung zurück zum Stellplatz. Immerhin wollten wir heute noch weiter nach Älmhult, um dort morgen das IKEA-Museum zu besuchen. Dort kamen wir nach knapp zwei Stunden an. An einem Kreisverkehr am Stadtrand stießen wir auf diese interessante Dekoration: Straßenschilder aus vielen Ländern der Welt.