Falun – Eskilstuna – Linköping
Montag, 14. September 2020
90 km wegen der Ohrringe
Vor vier Jahren waren wir in der Stadt Falun in Dalarna und kauften dort in einem Schmuck- und Dekoladen ein paar hübsche Ohrringe (Dalarna-Pferdchen aus Acrylglas, die bei Sonnenlicht in allen Farben funkelten). Auf diese wurde ich dann überall und ständig angesprochen, wenn ich sie trug. Sie waren eben einfach hübsch und anderen gefielen sie auch. Leider hatten sich die versilberten Aufhänger mittlerweile etwas verfärbt. Da wir wegen des Computers Zeit totschlagen mussten, entschieden wir uns kurzerhand, ins 90 km entfernte Falun zu fahren. Unterwegs stockten wir unsere Vorräte bei Lidl auf. In Falun parkten wir auf dem gleichen stadtnahen Stellplatz wie vor fünf Jahren und marschierten sofort in das nette kleine Stadtzentrum.
Falun hat in den vergangenen Jahrhunderten hauptsächlich wegen der dort gefundenen Kupfervorkommen Berühmtheit erlangt. Dass der schwedische Staat im Dreißigjährigen Krieg Weltmacht-mäßig auftreten konnte, war hauptsächlich dem Reichtum zuzuschreiben, der aus den Kupferbergwerken rund um Falun erwirtschaftet wurde. Insgesamt haben die Erträge aus den Bergwerken und der übrigen Industrie für Arbeit und Wohlstand gesorgt. Das ist in der ganzen Stadt zu spüren. Heute ist der Ort eher als Austragungsort für Wintersportveranstaltungen bekannt. Hier stehen nämlich zwei große Skischanzen.
Wir spazierten durch die interessante Fußgängerzone. Frederick erspähte auch gleich den Schmuckladen, der erfreulicherweise noch existierte. Noch erfreulicher war, dass es die Pferdchen-Ohrringe noch gab. Die Inhaberin bastelt diese übrigens selbst. Und überhaupt brauchten wir doch noch ein paar nette Souvenirs für die Kinder und Enkelkinder und uns selbst aus diesem so schönen Deko-Laden. Die Inhaberin schenkte mir dann netterweise noch zwei Silberhänger zu den gekauften dazu, damit ich – falls nötig – noch mal etwas zum Austauschen habe.
In Falun kann man sich wahrhaftig wieder die Füße rund laufen, so viel gibt es zu sehen. In der Nähe des Bergwerks, im Ortsteil Elsborg stehen noch viele der alten Holzhäuser, gestrichen mit der Falun Röd Färg, dieser typischen roten Farbe, die das Holz so haltbar macht. Sie wird aus dem nach der Kupfergewinnung übriggebliebenen Schlamm hergestellt. Elsborg ist eine Siedlung der ehemaligen Bergarbeiter, heute wunderschön anzusehen, weil historisch und deshalb gut erhalten, – mit den kleinen gemütlichen Gärten, den Apfelbäumen mit leuchtenden Früchten, die darauf warten, geerntet zu werden. Über die schwere Arbeit im Bergwerk von damals will man bei diesen hübschen Postkartenmotiven lieber nicht nachdenken.
Da wir hier in Falun direkt neben der Bahnlinie standen und die Nacht etwas unruhig zu werden versprach, schlug Frederick vor, ins 25 Autominuten entfernte Sundborn (dort steht das Haus – heute Museum – des Malers Carl Larsson) zu fahren. Der dortige ruhige und kostenlose Stellplatz, den wir noch von unserem letzten Besuch kannten, versprach eine ruhige Nacht. Nur zwei weitere Wohnmobile standen auf dem Platz, als wir ankamen. Es ist merklich das Ende der Saison, wenig los. Denn eigentlich ist das Museum, das ehemalige Heim der Familie Larsson ein großer Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt.
Hier im kleinen Sundborn, einem Ort am Sundbornsån, haben sich so einige Einwohner ihre Traumhäuser geleistet, mit verwunschenen Gärten, Seezugang – einer Beschaulichkeit, die Frederick am Abend im Bild festhielt und das ihm fast 600 Likes auf dem schwedischen Facebook einbrachte! Ohne Lärm und Light Pollution (störendes Licht durch Straßenlaternen) schliefen wir die Nacht wie die Babys tief und fest!
Dienstag, 15. September 2020
Nichts Neues mit dem Laptop
Am Morgen checkte Frederick als erstes den Status unserer DHL Sendung. Leider nichts Neues. Wir entschieden uns, einen weiteren Tag in Falun zu verbringen und wiederum in Sundborn zu übernachten. Da wir dringend unser Wohnmobil ent- und versorgen mussten, fuhren wir direkt nach dem Frühstück zum Campingplatz „Lugnet“ in Falun. Der Platz, dessen Name „Die Ruhe“ bedeutet, liegt direkt unterhalb der beiden Skisprungschanzen. Schon bei unserem ersten Falun- Besuch in 2015 hatten wir unser Wohnmobil auf diesem Platz ver- und entsorgt.
Damals hatten uns schwedische Wohnmobilfahrer geholfen, Margareta und Rune aus Karlskoga. Mit den beiden verbindet uns seit der Zeit eine herzliche Freundschaft. Nach der Versorgung des Wohnmobils ging’s zurück zum Parkplatz in der Stadt, und wir machten uns noch einmal auf zu einem längeren Rundgang, wobei wir durch Ortsteile kamen, die wir noch nicht kannten. Auch den Stadtteil Elsborg, wo wir am Vortag schon waren, besuchten wir nochmals. An den rotgestrichenen und gut erhaltenen Holzhäusern kann man sich nicht satt sehen. Der Charme dieser historischen Architektur hat es uns angetan. Am späten Nachmittag ging’s wieder nach Sundborn, wo wir nochmals einen entspannten Abend und eine ruhige Nacht verbrachten.
Mittwoch, 16. September 2020
Laptop Fiasko
Frederick checkte nach dem Aufstehen als erstes den Sendungsverlauf des Laptops auf der DHL Webseite, wurde jedoch aus den Angaben nicht schlau. Ein Anruf in Deutschland bei DHL und wir fielen aus allen Wolken. „Das Paket wird an den Absender (an unseren Sohn also) zurückgeschickt“, wurde uns gesagt. Keine Begründung am Telefon, eine schriftliche Begründung würde der Rücksendung beiliegen. Alles Aufregen nützte nichts. Wir mussten die Hoffnung, den Laptop zurückzubekommen, aufgeben. Später am Tag erfuhren wir von unserem Sohn, dass er das Paket mit dem Laptop zurückbekommen hatte. Die angekündigte Begründung war nicht dabei. Von der Firma DHL haben wir die Nase gestrichen voll. Das wird ein Nachspiel haben! Damit mussten wir denn auch unsere Hoffnung begraben, noch während unserer Reise weitere Berichte veröffentlichen zu können. Wir werden also nach unserer Rückkehr noch viel zu tun haben …
Da wir uns für Freitag (18.9.) mit unseren Freunden Anne und Anders in Linköping (325 km entfernt) verabredet hatten und wir zwei Tage Zeit hatten, um dort hinzufahren entschieden wir uns, heute nach Eskilstuna (fast 68.000 Einwohner) zu fahren. Eskilstuna kannten wir noch nicht. Freunde hatten uns einen Besuch dort empfohlen.
Zweieinhalb Stunden später fuhren wir auf den städtischen Stellplatz am Eskilstunaån (Fluss), ein einfacher, aber schön gelegener Platz unmittelbar neben dem Stadtzentrum. Die 10 EUR Gebühr geht in Ordnung. Hier gibt’s zwar Strom, aber keine Ent- und Versorgungsmöglichkeiten.
Allerdings sollte man hier nicht an Freitagen und Samstagen übernachten, denn die Jugendlichen der Stadt treffen sich dann mit ihren getunten Autos und Riesenmusikanlagen, um hier ein Höllenspektakel zu veranstalten, was Schlafen vor drei Uhr morgens unmöglich macht. Das hatten wir ja bereits vor einigen Tagen in Hudiksvall erlebt. Diese Unsitte findet in vielen schwedischen Städten statt. Daher empfiehlt es sich, grundsätzlich an Wochenenden auf ruhige Plätze auf dem Lande auszuweichen.
Eskilstuna beeindruckte uns nicht sonderlich. Trotz Sonnenschein gab die Stadt ein trauriges Bild ab. Sehr viel Leerstand und viele sanierungsbedürftige Gebäude deuteten auf Stadtentwicklungsprobleme hin. Die Fußgängerzone mit dem Charme der 60er Jahre inspirierte uns überhaupt nicht. Ein Rundgang bis hin zum Bahnhof half auch nicht, die Stadt in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Unglücklicherweise wehte ein recht scharfer Wind in den Straßenschluchten, was dazu führte, dass wir recht bald wieder am Wohnmobil waren. Von dort schauten wir aufs Wasser und die gegenüberliegende Kirche. Wir machten uns einen gemütlichen Abend und hatten eine ruhige Nacht, weil – es war ja nicht Wochenende!
Donnerstag, 17. September 2020
Söderköping, Anfang/Ende des Göta-Kanals
Die Sonne begrüßte uns schon beim Aufstehen und, da wir etwas einkaufen wollten, ging’s nach dem Frühstück nochmals in die Stadt. Vielleicht würden wir ja heute einen besseren Eindruck gewinnen. Dies war jedoch nicht der Fall. Eskilstuna leidet – wie die meisten anderen Städte in Europa heutzutage – durch die Mega-Einkaufszentren an den Stadträndern und unter dem Onlinehandel. Andere Konzepte müssen her, oder die Innenstädte gehen restlos kaputt.
Schon mittags waren wir wieder mit dem Wohnmobil unterwegs, jetzt direkt nach Söderköping, der kleinen Stadt nahe der Ostsee, wo der Göta-Kanal beginnt (bzw. endet). Da wir erst am nächsten Tag mit Anne und Anders in Linköping verabredet waren, wollten wir die Gelegenheit nutzen, diesen auf Grund des Göta-Kanals recht bekannten Ort kennenzulernen. Leicht fanden wir einen Parkplatz nicht zu weit vom Zentrum entfernt und machten uns gleich auf zur Erkundung. Das Merkmal der Orte entlang des Göta-Kanals sind die vielen Schleusen und so waren diese unser erstes Ziel. Rund um die Schleusen finden sich urige Restaurants und Cafés, doch die Saison war vorbei und fast alles war geschlossen. Das war etwas enttäuschend, denn wir lechzten nach einer Zimtschnecke und Kaffee. Erst auf dem Weg ins kleine Stadtzentrum fanden wir ein gemütliches Café, wo es dann auch die leckeren Zimtschnecken gab.
Hier eine kurze Erklärung für das Wort “Å”. Es bedeutet Bach oder kleiner Fluss. “Ån” bedeutet “Der Bach”. Viele der kleinen Flüsse durch Ortschaften und Städte werden “Å” genannt, so wie “Söderköpingsån” hier in Söderköping.
Gut gestärkt wanderten wir noch eine Weile durch das urige Städtchen, machten ein paar Aufnahmen und nahmen uns vor, hierhin noch einmal während der Saison zurückzukehren.
Jetzt aber wollten wir weiter nach Linköping. Die Fahrt dorthin dauerte nur 45 Minuten. Beim letzten Besuch dort standen wir auf einem kostenlosen Stellplatz am Luftwaffenmuseum und diesen steuerten wir auch diesmal an. Es war schon später Nachmittag, und da die Innenstadt von Linköping fast 10 km entfernt ist, entschieden wir uns für heute gegen jegliche Entdeckungstouren und machten uns einfach mal nur einen gemütlichen Abend.
Der Nachteil des Stellplatzes ist, dass er nicht ganz ruhig ist. Die Intercity Bahnlinie führt direkt am Platz vorbei. Züge fahren gefühlt alle fünf Minuten. Auch der Verkehrslärm von der Straße auf der anderen Seite stört und am frühen Morgen beginnen dann die Übungsflüge der Militärjets. Da wir aber von alledem wussten, machte es uns nicht ganz soviel aus und wir schliefen trotzdem recht gut.
Freitag, 18.9.2020
Museumsstadt „Gamla Stan“
Nach dem Frühstück fuhren wir als erstes in die Museumsstadt „Gamla Stan“ (Altstadt). Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung historischer, meist – wie kann es anders sein – rotgestrichener Holzhäuser. Viele dieser Häuser wurden aus anderen Regionen hierher verbracht. Kleine, schmucke Läden, eine Apotheke, Cafés, Werkstätten und sogar ein kompletter Bauernhof sind zu besichtigen. Bei schönem, sonnigen Wetter sehen die roten Häuser immer besonders toll aus. Fast drei Stunden verbrachten wir auf dem Gelände und freundeten uns sogar mit einigen Pferden an, denen Frederick Gras pflückte und sie damit fütterte. Das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist ja bekanntlich immer grüner ..- Allerdings, auff den Koppeln, auf denen sie standen, war so gut wie nichts mehr vorhanden. So freuten sie sich über das angebotene Leckerli.
Besuch bei Freunden
Zu schnell verging die Zeit hier, aber wir wollten weiter. Um 15 Uhr erwarteten uns Anne und Anders. Vorher galt es noch, unseren Proviant aufzufrischen.
Pünktlich kamen wir bei unseren Freunden an, die uns schon freudig auf dem Parkplatz der Wohnanlage erwarteten. Hier konnten wir auch übernachten. Anders schien es nach seinen vielen Krankenhausaufenthalten in den letzten 18 Monaten schon wieder recht gut zu gehen. Er ließ sich überhaupt nichts anmerken, lachte und machte seine Witze wie in alten Zeiten. Hier muss kurz erwähnt werden, dass wir auf Grund der angeregten Gespräche total vergaßen, Fotos zu machen. Weder von der neuen Wohnung noch aktuelle Fotos von Anne und Anders. Daher hier ein paar Fotos aus dem Archiv.
Es gab so viel zu erzählen. Die Zeit verging wie im Fluge, erst bei Kaffee und Kuchen, später bei einem sehr leckeren Abendessen. Um 22 Uhr verzogen wir uns dann ins Wohnmobil. Die Nacht war sehr ruhig und wir schliefen ausgezeichnet.
Samstag, 19. September 2020
Frühstück gab’s gemeinsam mit Anne und Anders. Eigentlich hatten wir eine frühe Abreise geplant, aber wir verquatschten uns bis fast Mittag. Schließlich verabschiedeten wir uns. Schön war es mit den beiden.
Vadstena am Vätternsee
Am Ostufer des großen Vätternsees, eine dreiviertel Stunde westlich von Linköping liegt die Kleinstadt Vadstena. Aus verschiedenen Reiseberichten anderer Wohnmobilfahrer hatten wir nur Positives über Vadstena gehört und da der Ort fast auf unserer Route lag, beschlossen wir, uns dort umzusehen. Anfänglich sah es wettermäßig noch etwas düster aus, aber das änderte schon bald nach unserer Ankunft dort. Gegen dreizehn Uhr brach die Sonne durch und verzauberte die Stadt. Die Parkplatzsuche gestaltete sich etwas schwierig, denn am heutigen Sonntag fand in der ganzen Innenstadt ein Flohmarkt (schwedisch: Loppis) statt. Glück muss man haben. So ließen wir uns treiben, bestaunten einige schöne Kunsthandwerkgegenstände und machten uns wenig später auf zu einer Entdeckungstour. Es gibt eine wunderschöne Seeuferpromenade und dort flanierten denn auch viele Schweden an diesem Sonntagnachmittag.
Direkt am kleinen Hafen erspähten wir eine große Wasserburg, Die Vadstena Burg (Baubeginn 1645, Fertigstellung 1620) wird als eine der renommiertesten Renaissancebauwerke in der nordischen Region betrachtet und diente den Königen seit Gustav Wasa als defensive Festung auf dem Handelsweg von und nach Dänemark. Die Burg war sogar geöffnet. Aber wegen Corona wollten wir nicht in ein geschlossenes Museum, denn die Schweden tragen dort ja keine Masken. Aber in den Burghof konnte man über eine Zugbrücke kostenlos hinein.
Vadstena ist beliebt bei Segel- und Motorbootsportlern. Das war unschwer zu erkennen, denn es lagen sehr viele Boote im Hafen und auch auf dem See herrschte ein reges Treiben. Hier gibt es sogar ZWEI Wohnmobilstellplätze – wohl der Popularität dieses Städtchens geschuldet. Wir nahmen uns vor, Vadstena auf einer unserer zukünftigen Reisen nochmals zu besuchen, um dann vielleicht ein paar Tage hier zu verbringen.
Abenteuerliche Stellplatzsuche
Gegen 17 Uhr waren wir zurück am Wohnmobil und verspeisten dort die unterwegs frisch gekauften Zimtschnecken. Unser Tagesziel war der Stellplatz „Bauergården“ in der Nähe von Jönköping. Dort wollten wir unsere Wäsche waschen. Cousin Harald steuert diese als Komfort-Platz beschriebene Campsite häufig auf seinen Wohnmobilreisen an. Womit wir überhaupt nicht gerechnet und auch keine Vorwarnung gehabt hatten, war die Zuwegung dorthin, beziehungsweise die letzten 10 km. Die haben es nämlich in sich. Nach einer Abbiegung nach links mitten im Wald fuhren wir plötzlich auf einer Schotterpiste und wurden auch noch durch ein Schild „18 % Steigung“ aufgeschreckt.
Das war zu viel des Guten. Wir konnten uns des Gefühls nicht erwehren, dass es irgendwie auch noch einen einfacheren Weg für ein großes Wohnmobil geben musste. Mit viel Mühe wendeten wir das Wohnmobil auf der engen Piste und versuchten es an der östlichen Seite des Sees. Doch auch dort gaben wir schließlich auf. Also hieß es umkehren und nach einer Alternative suchen. Wir wussten, dass es im nahen Gränna am Vätternsee einen Campingplatz mit Waschmaschinen gab. Schon innerhalb einer viertel Stunde standen wir dort vor der Rezeption. Mit unserer CampingKey Karte erhielten wir sogar 20 % Rabatt, bezahlten also nur 20 EUR für die Übernachtung. Und nur so nebenbei: Gränna ist auch ein Paradies für Naschkatzen! Der uns zugeteilte Platz war auf festem Gras mit viel Platz in der Nähe der hochmodernen Sanitärräume. Der Campingplatz liegt unmittelbar am Vätternsee und hat einen eigenen Strandzugang.
Fürs Wäschewaschen bucht man den Waschraum stundenweise (4 EUR pro Stunde). Dort stehen zwei Waschmaschinen und ein Trockner (alles Miele). Bei uns hatte sich einiges an Wäsche aufgestaut, daher brauchten wir zwei Stunden. Das funktionierte wie am Schnürchen. So blieb am Ende des Tages noch Zeit für einen schönen Spaziergang zum kleinen Hafen und ins Ortszentrum. Schon zweimal hatten wir in der Vergangenheit Gränna besucht. Der Ort ist in ganz Schweden berühmt wegen der dort produzierten „Polkagrisar“, farbigen Bonbons und Zuckerstangen in vielen Variationen. Fast jeder zweite Laden bietet diese an. Die Süßigkeiten werden in den jeweiligen Läden – meistens vor Publikum – in den Bonbon-Kochereien hergestellt. Polkagrisar heißt übersetzt: “Polkaschweine”!
Mittlerweile war es sowohl Sportschau- als auch Abendbrotzeit. Also flugs zurück zum Wohnmobil.
20. – 21. September 2020
Entspannung pur in Gränna
Beim Frühstück diskutierten wir die Pläne für die nächsten Tage. Am 22. 9. um 13.30 Uhr waren wir bei unseren Freunden Anita und Rolf in ihrem Sommerhaus in Kämpersvik (am Skagerrak) angemeldet. Von Gränna sollte die Fahrt dorthin 3 ½ Stunden dauern. Das würden wir problemlos am Dienstag schaffen. Kurzentschlossen buchten wir an der Rezeption des Campingplatzes zwei weitere Tage. Da an diesem Tag die Saison offiziell endete, brauchten wir für diese beiden Tage nur den Nachsaisonpreis von 17,50 EUR pro Tag bezahlen. Umso besser!
Wir nutzten die Zeit zum Entspannen und zum Schreiben der Texte für unsere Reiseberichte. Zwischendurch streuten wir ein paar Wanderungen am See und in den Ort ein. Und natürlich zog es uns in die Süßwarenläden, die mittlerweile – am Saisonende – ihre Waren zu Schleuderpreisen anboten. Es war wirklich nicht mehr viel los in Gränna. Da es nahe am Campingplatz einige Boule-Bahnen gab, vergnügten wir uns auch dort eine Weile. Anne holte einen Rückstand von 11:19 auf und gewann noch 20:19. Man darf sich halt nie zu sicher fühlen.
Wir chillten also für zwei Tage. Dazu noch die ganze Zeit über schönes Wetter. Was will man mehr? Am Dienstag, den 22. September geht’s dann quer durch Schweden nach Kämpersvik an der Skagerrakküste , wo wir unsere schwedischen Freunde Anita und Rolf besuchen werden.