St. Andrews
Freitag, 19. Juni 2015
Das Golf-Mekka St. Andrews
Wir standen früh (8 Uhr)auf, frühstückten und gingen dann hinüber zur Werkstatt. Der Spiegel war bereits da. Wir fuhren das Wohnmobil auf den Hof und warteten dann auf den Einbau. Nach einiger Zeit kam der Werkstattleiter und erklärte uns, dass der Schaden am Spiegelrahmen so erheblich war, dass der Spiegel nicht mehr eingesetzt werden konnte. Man empfahl uns, den Spiegel mittels Klebeband selbst zu befestigen. Nur für den Spiegel bezahlten wir dann 46 Pfund (ca. 64 €). Mit etwas Improvisation gelang es uns, den Spiegeleinsatz richtig zu positionieren und zu befestigen. Die Sicht nach hinten war ohne Einschränkung gewährleistet. Den kompletten Austausch müssen wir dann in Deutschland veranlassen.
Kurze Zeit später waren wir dann unterwegs in Richtung St. Andrews an der Nordseeküste, eine Fahrt von ca. 30 Minuten. Von Nicola und Michael hatten wir die Koordinaten für einen kostenlosen Übernachtungsplatz bekommen. Dieser Platz stellte sich aber als ungeeignet heraus, da ein Wohnmobil unserer Größe dort nicht geparkt werden konnte. Wir fanden dann aber eine kostenlose Parkmöglichkeit direkt neben dem „Old Course“ am anderen Ende der Stadt.
St. Andrews ist das Mekka der Golfspieler weltweit. Welcher Golfer träumt nicht davon, einmal auf dem „Old Course“ zu spielen. Für die meisten geht dieser Traum nie in Erfüllung, auch Frederick verzichtete bei dem Preis von 170 Pfund für eine Runde (ca. 240 €). Die anderen vier Plätze, die rund um den „Old Course“ gestaltet worden sind, sind mit 76 Pfund erschwinglicher. Aber man siehe und staune: wir konnte auf dem ehrwürdigen Platz spazieren, die berühmten Löcher besichtigen und anderen beim Spielen zuschauen. Auch durfte man so viel fotografieren wie man wollte. Dies nutzten wir dann weidlich aus. Außerdem bewunderten wir noch die Auslagen im imposanten Pro-Shop und bestaunten die ebenso imposanten Preise. Da „The Open“, die 144. britischen Offenen Golfmeisterschaften in diesem Jahr im Juli auf dem „Old Course“ in St. Andrews gespielt werden, herrschte dort ein reges Treiben. Überall wurden Bewirtungszelte und Tribünen errichtet. Neben Wimbledon sind die „The Open“ jedes Jahr das größte Sportereignis in Großbritannien.
Aber St. Andrews ist nicht nur Golf. Es ist eine bezaubernde, uralte Universitätsstadt, die auch nicht von der Moderne eingeholt wurde. Die Stadt besteht zum großen Teil aus der Universität. Überall sieht man die traditionellen Granitgebäude, die zum Teil mehrere hundert Jahre alt sind. Prince William und auch Kate studierten hier und lernten sich hier kennen. Wir konnten sogar in dem Café, in dem die beiden sich trafen, zu Mittag essen.
St. Andrews liegt direkt an der Nordsee und entlang der schroffen Küste stießen wir auf die Ruine des St. Andrews Castle sowie der zerstörten Kirche St. Andrews. Die Zerstörung der Kirche geschah mutwillig durch die protestantischen Reformisten im 17. Jahrhundert. Die Ruinenanlage inklusive des großen Friedhofs ist heute eine Touristenattraktion.
Die Stadt ist auffallend sauber. Viele gut sortierte und traditionell gestaltete Geschäfte säumen die Straßen der Innenstadt. Die Stadtväter geben sich ganz offenbar viel Mühe, St. Andrews im besten Licht erscheinen zu lassen. Wir hatten Glück, dass sich auch die Sonne manchmal blicken ließ, so dass einige schöne Fotomotive gelangen. St. Andrews hinterließ bei uns einen nachhaltigen Eindruck.
Übernachtungsmöglichkeiten gab es allerdings nicht und so fuhren wir weiter nach Edinburgh. Nicola hatte uns per SMS dort einen Campingplatz empfohlen. Da wir sowieso Wäsche waschen mussten, kam uns ein Campingplatz gerade recht. Um 18 Uhr kamen wir dort an, bezahlten 44 Pfund (für zwei Nächte) und richteten es uns gemütlich ein.