Bohuslän – Vänersborg – Halmstad

 In Schweden 2020

Dienstag, 22. September 2020

Besuch bei Anita und Rolf in Kämpersvik

Wir genossen die Zeit auf dem Campingplatz in Gränna. Am Tag unserer Abreise (Dienstag) mussten wir etwas früher als gewohnt aufstehen, da die 3 ½-stündige Autofahrt nach Kämpersvik an der schwedischen Westküste anstand. Der kleine Ort liegt an der Küste nördlich von Göteborg, in der malerischen Provinz Bohuslän mit dem vorgelagerten Schärengarten. Vor der Abreise in Gränna ent- und versorgten wir noch das Wohnmobil und tankten Diesel. Unser Verbrauch liegt übrigens im Schnitt bei 10,5 l pro 100 km.

Das Sommerhaus (Ferienhaus) von Anita und Rolf liegt idyllisch nahe der Schärenküste, aber gut geschützt von den Westwinden. Die Zufahrt ist auf den letzten 500 m für ein sieben Meter langes Wohnmobil etwas abenteuerlich, aber alles ging gut. Freudig wurden wir von Anita und Rolf begrüßt (wenn auch mit Corona-Abstand). Das Sommerhaus besteht aus einem Haupthaus mit drei Schlafzimmern, einem Gästehaus mit zwei Schlafzimmern sowie einem Gerätehaus und Werkschuppen. Fast alles wurde von Rolf (Lehrer von Beruf) selbst gebaut. Beeindruckend!

Links das Ferienhaus und hinten das Haupthaus

Links das Ferienhaus und hinten das Haupthaus

Der große Garten

Der große Garten

Übrigens hatten wir die beiden in Spanien im Winter 2018/19 kennengelernt. Zufällig trafen wir uns dort am Strand, als wir dieselbe Idee gehabt hatten, nämlich Strandmüll einzusammeln.

Nach einem Rundgang des Anwesens wurden wir zum „Lunch“ = kaltes Mittagessen eingeladen. Es gab frischen Salat aus eigenem Anbau und kunstvoll kreierte, mehrstöckige Sandwiches (Schwedisch Smörgåsar). Einfach köstlich.

Steinzeitliche Felsmalereien

Ganz in der Nähe befindet sich eine Fundstelle von Felszeichnungen aus der Bronzezeit, genannt Vitlycke. Davon hatten wir nichts gewusst und unsere Gastgeber boten an, gemeinsam mit uns dorthin zu fahren. Was soll man sagen, die Zeichnungen sind beeindruckend. Die Fotos werden den Malereien nicht im Ansatz gerecht. Man muss selbst davor stehen, um sie wirklich wertschätzen zu können. Wir waren total  fasziniert und begeistert.

Hier zusätzliche Information über die Felszeichnungen, die den Informationstafeln entnommen wurden:

In einer Gemeinschaft ohne Schriftsprache ist das Bild von Bedeutung. Es kann eine Erzählung, eine Beschwörung oder ein Gebet verstärken. Vielleicht war bereits das Anfertigen eines Bildes eine heilige Handlung. Es gab offensichtlich strenge Regeln, was abgebildet werden durfte. Bestimmte Motive tauchen immer wieder auf: Schiffe, Schalengruben, Menschen (oft Krieger), Tiere, Wagen, Pflüge, runde Scheiben und Scheibenkreuze. Häuser, Arbeit, Kinder oder anderes, was zum Alltag gehört, wurde dagegen nie abgebildet. Frauen erscheinen nur sehr selten!

Eigentlich ist das Wort Ritzung irreführend. Die Bilder wurden in die Felsen geklopft. Als Werkzeug wurde ein harter, zäher Stein benutzt, zum Beispiel ein Quarzit oder Diabas. Die meisten Ritzungen sind mit roter Farbe ausgefüllt. Das wurde vom Museum gemacht, damit die Bilder besser sichtbar sind. Wir wissen nicht, ob sie auch in der Bronzezeit ausgemalt waren. Die Felsritzungen in Bohuslän sind nach Süden oder Osten gerichtet. Sie sind absichtlich auf Felsen gemacht, die von Wasser überspült werden, auch wenn es nicht regnet. Die Morgensonne spiegelt sich im Wasser, das über den Felsen fließt. Vielleicht ist dieser Effekt ein Teil des Bildinhalts.

Die Bilder des Felsens von Vitlycke sind einzigartig. Sie handeln von Liebe, Macht und Magie. Der ganze Felsen ist mit eigenartigen Figuren bedeckt. Auch viele andere Szenen deuten auf den Zusammenhang von Felsritzungen und Fruchtbarkeitskult hin. Die meisten Figuren können auf die jüngere Bronzezeit datiert werden (1000-500 v.Chr.). Die letzten Bilder stammen vom Beginn der Eisenzeit (cirka 500 v.Chr. bis Christi Geburt).

Schiffe sind das beliebteste Motiv

Schiffe sind das beliebteste Motiv

Steinzeitliche Felszeichnungen

Steinzeitliche Felszeichnungen

In unmittelbarer Nähe der Felszeichnungen haben die Schweden ein bronzezeitliches Dorf nachgebaut, das Vitlycke Museum. Hier findet man bronzezeitliche Häuser und Befestigungen, zum Beispiel nur aus Holz oder Baumrinde Gebautes. Alles wirkt sehr authentisch.  Ein Lehrpfad für die Menschen! Außerdem gibt es ein Besucherzentrum, das aber jetzt zum Saisonende bereits geschlossen war. Wir waren unseren Freunden sehr dankbar für diesen Ausflug. Hier müssen wir unbedingt noch einmal während der Saison, wenn das Besucherzentrum geöffnet ist, hinfahren.

Das bronze-zeitliche Dorf im Museum Vitlycke

Das Bronze-zeitliche Dorf im Museum Vitlycke

Das Innere eines der Bronze-zeitlichen Häuser

Das Innere eines der Bronze-zeitlichen Häuser

Das moderne Vitlycke-Museum

Das moderne Vitlycke-Museum

Anita und Rolf mit Anne auf dem Museumsgelände

Anita und Rolf mit Anne auf dem Museumsgelände

Zurück im Sommerhaus machte Anita sich ans Abendessen und Rolf führte uns auf eine Wanderung entlang der schönen (und rauen) Schärenküste. Wir bewunderten die tolle Landschaft und auch einige der für Schweden so typischen Sommerhäuser. Rolf zeigte uns ein Küstengrundstück, das von einer ca. einen Kilometer langen Steinmauer (lokaler Granit) eingefasst war. Die Mauer, die von den Anwohnern hier  spaßhalber die „Chinesische Mauer“ genannt wird, ist nur einen halben Meter hoch, bietet also weder so richtig Sichtschutz noch verhindert sie Eindringlinge. Wir wunderten uns: wofür wurde sie also – mit Sicherheit unter großen Mühen – gebaut?

Bootsschuppen an der Schärenküste

Bootsschuppen an der Schärenküste

Teil der "Chinesischen Mauer"

Teil der “Chinesischen Mauer”

Dramatischer Sonnenuntergang an der Schärenküste

Dramatischer Sonnenuntergang an der Schärenküste

Bootsschuppen im Abendlicht

Bootsschuppen im Abendlicht

Dieser Spaziergang, den wir sehr genossen, erinnerte uns an unsere vielen Wanderungen auf den Küstenpfaden in Cornwall. Nach etwa einer Stunde waren wir zurück am Haus, wo Anita bereits mit dem Essen auf uns wartete. Bei sehr leckerem Essen, einem edlen Tropfen Rotwein und angeregter Unterhaltung, die auf Englisch, Deutsch und Schwedisch geführt wurde, war es im Nu so spät, dass wir uns zur Nachtruhe ins Wohnmobil verabschiedeten, nicht ohne uns für den Morgen zum Frühstück zu verabreden.

Mittwoch, 23. September 2019

Treffen mit Freunden in Vänersborg

Unser gemeinsames Frühstück dauerte bis 11 Uhr. Dann hieß es Abschied nehmen von unseren netten Gastgebern, denn wir mussten nun weiter. Wir vereinbarten, uns das nächste Mal in Spanien zu treffen. Denn Anita und Rolf haben in der Kleinstadt La Marina bei Alicante eine Eigentumswohnung. Dort werden die beiden den Winter verbringen.

Um 15 Uhr waren wir mit weiteren Freunden Barbro und Ingemar zum Kaffee in Vänersborg verabredet. Vor zwei Jahren hatten die beiden ihr Haus in Sjötorp (am Vänernsee) verkauft und waren nach Trollhättan gezogen. Wegen Corona wollten wir uns in einem Café treffen. Vorher mussten wir aber noch unsere Gastankflasche in der nicht weit entfernten Stadt Trollhättan nachfüllen. Dazu reichte die Zeit gerade noch. Als wir schließlich auf dem uns von früher bekannten Stellplatz in Vänersborg ankamen, staunten wir nicht schlecht. Der große Platz war restlos mit PKW´s vollgeparkt. Aber am Ufer des Vänernsees, nur 200 m weiter sahen wir einige Wohnmobile. Wir fuhren hinüber und waren angenehm überrascht: ein kleiner, kostenloser Stellplatz für vier Wohnmobile direkt am Wasser. Zum Glück war gerade noch ein Platz frei.

Der schöne Stellplatz am Vänernsee

Der schöne Stellplatz am Vänernsee

Kämpersvik - Trollhättan - Vänersborg

Kämpersvik – Trollhättan – Vänersborg

Bei warmen Wetter und Sonnenschein marschierten wir in den Ort, suchten uns ein Café mit Außenterrasse und teilten unseren Freunden mit, wo wir auf sie warten würden. Nur ein paar Minuten später waren sie schon da. Man konnte erfreulicherweise draußen sitzen, es war noch warm genug,  und wir tauschten uns über unsere Wohnmobilerlebnisse aus und unterhielten uns über unsere Kinder und Enkelkinder, wie man das unter Rentnern halt so tut. Vor dem Aufbruch besichtigten Barbro und Ingemar aber noch unser neues Wohnmobil. Dann galt es Abschied zu nehmen. Wir  beide machten später noch einen längeren Spaziergang durch die Stadt und den Park am Seeufer. Die Nacht verbrachten wir auf dem ruhigen Stellplatz mit der tollen Aussicht über den Vänernsee.

Sonnenuntergang am Vänernsee

Sonnenuntergang am Vänernsee

Archivfoto aus 2016 mit Barbro und Ingemar

Archivfoto aus 2016 mit Barbro und Ingemar

Donnerstag, 24. September 2020

Im Einkaufsparadies Ullared

Noch sechs Tage bis zur Fährüberfahrt von Halmstad in Schweden nach Grenå in Dänemark. Die Zeit werden wir für die Langsamkeit des Seins, also zur Entspannung nutzen. Weitere Besichtigungen planen wir nicht mehr. Um Halmstad herum gibt es schöne Strände. Dort wollen wir uns für ein paar Tage einen Stellplatz zu suchen. Wir freuen uns schon auf viele längere Strandwanderungen.

Auf dem Weg von Vänersborg nach Halmstad liegt der Ort Ullared, bekannt und berühmt in ganz Schweden wegen seines riesigen Einkaufszentrums „Gekå“. Das steuerten wir  jetzt an.  Man kann sagen, dass der ganze Ort eher mehr als weniger nur aus dem Einkaufszentrum, einem Campingplatz, einem Wohnmobilstellplatz und einem Hotel besteht.  Zu kaufen gibt es dort gute Markenqualität zu sehr günstigen Preisen, aber auch massenhafte Schrottartikel. Das durften wir uns nicht entgehen lassen, die Markenartikel zum günstigen Preis, versteht sich! . Wir brauchten noch ein paar Dinge zum Anziehen,  etwas an Weihnachtsdekoration und Geschenke für die Enkel (ebenfalls aufpassen, dass es nicht  unter die Kategorie “Schrott” fällt …).

Hier ein paar Zahlen zum “Einkaufsparadies”: 82 Kassen, bis zu 5.500 Kunden können sich gleichzeitig in den Verkaufsräumen aufhalten, 126.500 verkaufte Plüschtiere pro Jahr, ca. 5 Mio. Kunden pro Jahr, 6.700 Einkaufswagen!

Das riesige "Gekås" Einkaufszentrum

Das riesige “Gekås” Einkaufszentrum

Das riesige "Gekås" Einkaufszentrum

Das riesige “Gekås” Einkaufszentrum

Kurios: Outlet Store für Kondome und Sex-Spielzeug

Kurios: Outlet Store für Kondome und Sex-Spielzeug

Kassen, soweit das Auge reicht

Kassen, soweit das Auge reicht

Auf dem Kundenparkplatz sind zwei Bereiche nur für Wohnmobile (über 50 Stellplätze) vorgesehen. Dort kann aber nicht übernachtet werden. Übernachtungen bietet die Firma stattdessen auf einem firmeneigenen Stellplatz am Ortsrand für 10 € am Tag an. Im Preis enthalten ist die Nutzung des modernen Sanitärgebäudes mit Duschen und sogar einer Küche. Außerdem kann das Wohnmobil hier kostenlos ver- und entsorgt werden. Man tut etwas für seine Kunden!

Trotz Corona war im Einkaufszentrum viel los. Aber  man konnte trotzdem gut Abstand halten. Im Gegensatz zu den meisten Besuchern trugen  wir Masken. Um einige hundert Euro  ärmer, aber mit einem vollen Einkaufskorb waren wir drei Stunden später wieder am Wohnmobil und hatten dort Mühe, das Eingekaufte zu verstauen. Sogar einen Regenmantel, nach dem ich (Anne) schon seit Monaten in vielen Geschäften gesucht hatte, konnten wir hier ergattern. Im Anschluss ging´s direkt zum Stellplatz, auf dem wir uns für eine Übernachtung einrichteten.

Neuer Regenmantel

Neuer Regenmantel

Ullared Stellplatz

Ullared Stellplatz

Vänersborg - Ullared

Vänersborg – Ullared

Freitag – Sonntag 25. – 27. September 2020

Eine Mühle voller Krimskrams

Auf dem ruhigen Stellplatz schliefen wir bis in die Puppen, das heißt, erst um 10 Uhr krochen wir aus den Kojen. Nach dem Frühstück ging die Fahrt Richtung Falkenberg weiter (Fahrtzeit nur eine halbe Stunde). Der Versuchung, nochmals in das Einkaufszentrum zu gehen, widerstanden wir erfolgreich.

In Falkenberg gibt einen nagelneuen, richtig großen und hochmodern eingerichteten Lidl-Shop.. Dort deckten wir uns für die nächsten Tage mit Lebensmitteln ein und tankten dann noch für 1,32 pro Liter (günstig für Schweden). Für die Weiterfahrt nach Halmstad wählten wir die malerische Küstenstraße entlang der Laholm Bucht. Das Wetter war ausnahmsweise mal  nicht gut. Anfangs nieselte es. Später regnete es in Strömen. So ideal für eine Sightseeingtour war das natürlich nicht. Aber es störte uns nicht sonderlich, denn wir waren in den vergangenen Wochen ja regelrecht verwöhnt worden mit Sonnenschein.

Unser Ziel war ein im Stellplatzverzeichnis ausgewiesener kleiner Platz kurz vor Halmstad und ca. zwei km von der Küste entfernt. Auf dem Weg dorthin über eine enge Landstraße kamen wir an einer Mühle vorbei. Bei dem starken Regen realisierten wir erst im Vorbeifahren linker Hand das Schild „Gårdbutik“ (Hofladen). Wir hoben uns den Besuch dort für später auf.  Leider konnten wir den Stellplatz unter den angegebenen Koordinaten nicht finden. Also erneut auf der Stellplatz-App nach einer anderen Möglichkeit suchen. Am Mellbystrand 25 km südlich von Halmstad sollte es einen privaten Stellplatz  mit Platz für drei Wohnmobile geben (10 € pro Nacht).

Doch bevor wir dorthin gelangten, stoppten wir  dann doch noch an der Mühle mit dem Hofladen. Die Gelegenheit, frische Bio-Eier direkt vom Bauern zu kaufen, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Mit Regenjacken und Schirm bewaffnet, wagten wir uns aus dem Wohnmobil. Doch dieser „Hofladen“ entpuppte sich als ein Geschenkeladen “Living Art”, Wohnaccessoires mit einer Riesenauswahl,  mit teilweise exotischen Artikeln.  Das Nebengebäude der Mühle war auf zwei Etagen proppenvoll. In der zweiten Etage gibt es einen Übergang in die Mühle und auch dort gab es keine freien Regalplätze mehr. Zum Beispiel konnte man hier einen ausgestopften lebensgroßen Braunbär kaufen, der nicht auf dem Regal stand!  War also nichts mit Bio-Eiern. Trotzdem entschieden wir uns für paar Mitbringsel.

Betoneinkaufswagen als Blumenkübel

Betoneinkaufswagen als Blumenkübel in Ullared

Don Quichotte-Skulptur vor der Mühle

Don Quichotte-Skulptur vor der Mühle

Hofladen in der Mühle

Hofladen in der Mühle

Strandwanderungen in Mellbystrand

Mittlerweile hatte es zu regnen aufgehört und die Sonne kam wieder durch. 15 Minuten später erreichten wir den kleinen, idyllischen Stellplatz am Mellbystrand. Der schöne, kilometerweite Strand ist nur 100 m entfernt. Wir entschieden uns, hier drei Tage zu bleiben. Es war zwar niemand da, aber die Gebühr konnte bequem per Paypal im Internet bezahlt werden.

Köttbullar zum Abendessen

Köttbullar zum Abendessen

Entspannung auf dem Stellplatz

Entspannung auf dem Stellplatz

Ullared - Halmstad - Mellbystrand

Ullared – Halmstad – Mellbystrand

Sobald das Wohnmobil eingeparkt war, machten wir uns auf den Weg, den breiten Sandstrand zu erkunden. Überraschenderweise sahen wir dort ein Carthago-Wohnmobil, das sich direkt am Strand häuslich eingerichtet hatte. Soweit uns bekannt war (unübersehbare Schilder!), war das nicht erlaubt. Es ging uns aber nichts an, trotzdem schüttelt man den Kopf über soviel Missachtung! Der Strand erstreckt sich kilometerweit in beide Richtungen entlang der Laholmsbucht von Halmstad im Norden bis Båstad im Süden. Dies ist eine reine Urlaubsregion mit hunderten von Ferienhäusern. Jetzt Ende September war nichts mehr los und während unserer Strandwanderung trafen wir nur wenige Spaziergänger.

Mellbystrand

Mellbystrand

Am Mellbystrand

Am Mellbystrand

Die Zeit bis zum Sonntag verging wie im Flug. Das Wetter verwöhnte uns weiterhin. Es war Entspannung pur. Das Übernachten auf unserem Stellplatz war auf maximal drei Nächte begrenzt. Trotzdem konnten wir, weil nichts los war,  unseren Aufenthalt um einen Tag verlängern. Unsere Fähre von Halmstad nach Grenaa in Dänemark war für Mittwoch, den 30. September gebucht, also galt es, noch zwei Übernachtungen zu organisieren. Für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch entschieden wir uns für den Stellplatz in Halmstad nahe des Fährterminals. Wider jede Vernunft gaben wir der Versuchung statt, am Montagmorgen nochmals ins Einkaufszentrum Ullared zu fahren.

Wieder wurde es recht teuer, wenngleich das Gekaufte uns auch als sehr günstig erschien. Da wir unbedingt unser Wohnmobil ent- und versorgen mussten, war der Stellplatz in Ullared für die Übernachtung gerade das richtige. Daher ging’s nach dem Einkaufen auch direkt dorthin. Leider hatte es zu regnen begonnen, so dass wir uns ins Wohnmobil verflüchtigen mussten. Aus dem erhofften, ruhigen Abend wurde überraschenderweise nichts. Gegen 18 Uhr wurde es laut. Auf- und abschwellendes Motorengetöse störten uns gewaltig. Wir vermuteten Quads im Wald neben dem Stellplatz. Frederick schaute nach und fand heraus, dass sich direkt neben dem Stellplatz eine Motocross Rennstrecke befand und dort ca. 15 Motorradfahrer trainierten. Der Lärmpegel war extrem. Wir schalteten den Fernseher ein und drehten die Lautstärke so hoch, dass von den Motorradfahrern nicht mehr so viel zu hören war. Erst gegen 21 Uhr war der Spuk vorbei.

Neue Brille während des Einkaufs

Neue Brille während des Einkaufs

Mellbystrand - Ullared

Mellbystrand – Ullared

Dienstag, 29. September 2020

Halmstad

Erst gegen Mittag – nachdem wir unsere Abwassertanks entsorgt und Frischwasser aufgefüllt hatten – verließen wir Ullared Richtung Halmstad. Ziel war der neue Stellplatz direkt am Nissan Fluss. Dort konnten wir – vor unserer Abfahrt nach Dänemark – noch einen entspannten letzten Tag in Schweden verbringen. Wieder war es ein sonniger Tag. Das Wetter meinte es auf der ganzen, achtwöchigen Reise wirklich gut mit uns.

Nach einem Spaziergang ins Stadtzentrum machten wir es uns vor dem Wohnmobil gemütlich, genossen die Sonne, den vorbeifahrenden Bootsverkehr und ein Glas Wein, ein perfekter Abschluss unserer acht Wochen dauernden Reise durch Skandinavien.

Stadtbild Halmstad

Stadtbild Halmstad

Ullared - Halmstad

Ullared – Halmstad

Springbrunnen auf dem Großen Platz

Springbrunnen auf dem Großen Platz

Teil der noch erhaltenen Stadtbefestigung

Teil der noch erhaltenen Stadtbefestigung

Letzter Abend in Schweden auf dem Stellplatz in Halmstad

Letzter Abend in Schweden auf dem Stellplatz in Halmstad

Sonnenuntergang am Nissan Fluss in Halmstad

Sonnenuntergang am Nissan Fluss in Halmstad

Mittwoch, 30. September 2020

Fähre nach Dänemark und Fahrt nach Flensburg

Schon um 7 Uhr morgens mussten wir uns im Fährterminal einfinden. Daher kein Frühstück im Wohnmobil, sondern wir nahmen uns Kaffee und belegte Brote mit an Bord, wo dann genügend Zeit zum frühstücken war. Die knapp vier-stündige Fährfahrt nach Grenaa war ereignislos. Es war fast windstill und dementsprechend ruhig war auch das Kattegat, durch das wir fuhren.

Während der Überfahrt nach Grenaa

Überfahrt nach Grenaa

Auf der Halmstad - Grenaa Fähre

Die Halmstad – Grenaa Fähre

Ein paar müde LKW-Fahrer nutzen die Zeit auf der Fähre für ein Nickerchen

Ein paar müde LKW-Fahrer nutzen die Zeit auf der Fähre für ein Nickerchen

Ruhige Überfahrt von Halmstad nach Grenaa

Ruhige Überfahrt von Halmstad nach Grenaa

Grenaa Fußgängerzone

Grenaa Fußgängerzone

Grenaa Kirche

Grenaa Kirche

Nach der Ausschiffung reichte es noch für einen kurzen Abstecher in das Städtchen Grenaa. Aber so richtige Begeisterung mochte nicht aufkommen. Vielleicht waren wir auch schon reisemüde. Schon bald ging’s weiter Richtung Flensburg, wo die letzte Übernachtung dieser Tour eingeplant war. Wie schon am Beginn unserer Reise war auch diesmal der Stellplatz am Industriehafen fast vollbesetzt. Nur mit Mühe gelang es uns, noch zwischen den vielen Wohnmobilen einen Platz zu ergattern. Aber wir stehen hier immer sehr gern. Zum einen ist der Platz kostenlos, zum anderen liegt er sehr schön direkt an der Förde.

Blick hinüber zum Ostufer der Förde

Blick hinüber zur Flaniermeile am Ostufer der Förde

Halmstad - Grenaa - Flensburg

Halmstad – Grenaa – Flensburg

Flaniermeile entlang der Förde

Flaniermeile entlang der Förde

Blick auf das Ostufer der Flensburger Förde

Blick auf das Ostufer der Flensburger Förde

Heute blieb die Küche kalt, denn wir wollten mal wieder richtig schön essen gehen. Es dämmerte schon, als wir entlang der Förde Richtung Innenstadt wanderten. Das Café Central in der Großen Straße lachte uns an. Obwohl viele noch draußen saßen, war es uns dafür doch schon zu kühl und wir wählten innen einen gemütlichen Platz. Das Essen war erstklassig, der Wein ebenfalls und beschwingt spazierten wir zwei Stunden später zurück zum Stellplatz, nicht ohne noch ein paar Fotos von der abendlichen Atmosphäre entlang der Förde in der Dunkelheit zu schießen.

Stadtzentrum vom Ostufer aus gesehen

Stadtzentrum vom Ostufer aus gesehen

Freie ev. Kirche

Freie ev. Kirche

Hafengasse in Flensburg

Hafengasse in Flensburg

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Kurzer Werkstattbesuch und endlich wieder in Malente

Wir hatten an sich einen Werkstatttermin beim Eura-Händler in Gettorf am 3. Oktober. Da aber Gettorf, von Flensburg kommend direkt auf unserem Weg lag, konnten wir in einem Telefongespräch am Tag zuvor den Termin auf heute vorverlegen. Für die Fahrt von Flensburg nach Gettorf wählten wir den Weg über Glücksburg und Kappeln. Das dauert zwar etwas länger, aber es ist eine interessantere Route. Die kleine Garantie-Reparatur war schnell gemacht und eine Stunde später hatte Malente uns wieder.

Und zu guter Letzt:

Vielen Dank an all unsere treuen Leser fürs Mitfiebern bei unseren mal kleinen, mal größeren Abenteuern und auch für die vielen Kommentare. Für uns ist die Wohnmobil-Saison jetzt beendet. Noch steht eine Fahrt zum Händler in Münster aus. Hauptsächlich geht es um die viel zu laute Wasserpumpe. – Der Termin in Münster war am 19. Oktober und alles lief zu unserer Zufriedenheit. Die Wasserpumpe ist jetzt nicht mehr zu hören. Nur Hartnäckigkeit führte mal wieder zum Ziel!! Einige kleinere Schäden wurden ebenfalls beseitigt. Jetzt ist alles in bester Ordnung.

Wegen Corona haben wir Pläne für eine Überwinterung in Spanien aufgegeben. Mal sehen, was das Jahr 2021 für uns alle bringt. Spannend bleibt es allemal.

Bleibt gesund!

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Spiegelungen in Sundborn
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