In eigener Sache: Einige unser Leser hatten bei dem bereits in der letzten Woche verschickten Jahresrückblick einen fehlerhaften Link zu dem Bericht. Daher hier der Rückblick nochmals, mit hoffentlich funktionierendem Link.
Das Jahr 2022 – Ein Rückblick
Unser Wohnmobiljahr 2022 begann mit einer Reise zum Campingplatz La Marina bei Alicante in Spanien. Bei winterlichen Temperaturen fuhren wir am 21. Januar los. Den detaillierten Bericht gibt es hier.
Gegen Ende unseres Aufenthalts auf dem Campingplatz Anfang April stach uns der Hafer und wir begannen uns Apartments in La Marina anzusehen. Irgendwie schien uns eine eigene Wohnung so nahe am Strand attraktiver für Überwinterungen als im Wohnmobil. Noch vor unserer Rückreise Ende April entschieden wir uns für ein Apartment im Wohngebiet El Pinet. Es stand also fest, dass wir den Winter 2022/2023 in unserem eigenen Apartment in Spanien verbringen würden.
Den Sommer in diesem Jahr genossen wir zu Hause in Malente mit gelegentlichen Wohnmobiltouren in der näheren Umgebung. Auch darüber haben wir berichtet. Hier der Link.
Den Notartermin in La Marina hatten wir bewusst für Mitte September geplant, um der sommerlichen Hitze in Spanien aus dem Weg zu gehen. Am 1. September machten wir uns mit dem Wohnmobil auf den Weg, recht früh also, um auch noch auf der Fahrt Neues erleben zu können. Daher wählten wir auch die westliche, Atlantik-nahe Route, wo es viele, uns noch unbekannte Orte und Gebiete gibt. Hier die Links zu den Reiseberichten: Belgien Frankreich Saint-Jean-Pied-de-Port Spanien
Leider war auch der ganze September in der Region Alicante unerträglich heiß. Wir baten daher um Verschiebung des Notartermins auf Ende September und verbrachten fast zwei Wochen in Wartestellung in dem wunderschönen Ort Saint-Jean-Pied-de-Port am Fuß der Pyrenäen.
Nach unserer Ankunft am Zielort La Marina am 21. Oktober wollten wir schnellstens einen Notartermin. Doch das zog sich hin. Glücklicherweise gibt es vor Ort einen kostenlosen Stellplatz in unmittelbarer Nähe zum Strand und 10 Gehminuten von der neuen Wohnung entfernt. Dort übernachteten wir die folgenden sieben Wochen mit durchschnittlich 20 weiteren Wohnmobilen. Der Platz hat keine Ver- und Entsorgung und keinen Strom. Strom-mäßig sind wir jedoch autark und die Versorgung konnten wir auf einem nahen Stellplatz gegen einen Obolus von je fünf Euro erledigen. Ideale Voraussetzungen für unsere Pläne. Denn die Wohnung, für die wir uns entschieden hatten, war jahrelang unbewohnt und musste von Grund auf renoviert werden. Das würde Wochen in Anspruch nehmen.
Der Notartermin fand schließlich am 2. Oktober statt. Jetzt hatten wir endlich die Schlüssel und die Arbeit konnte beginnen. Als erstes veranlassten wir die Abholung der alten Möbel. Für die unterschiedlichen Handwerkerarbeiten (Maler, Klempner, Elektriker) bekamen wir glücklicherweise Empfehlungen der Nachbarn.
Innerhalb von einer Woche waren alle Räume neu gestrichen. Im Bad befand sich eine Badewanne, aber keine Dusche. Wir ließen uns ein Angebot für den Ausbau der Badewanne und den Einbau einer Dusche machen. Glücklicherweise war der Termin für die Arbeiten recht kurzfristig.
Die Küche war an sich noch in einem recht guten Zustand. Aber uns gefielen die Kieferfronten nicht. Außerdem gab es keine Spülmaschine und der Kühlschrank entsprach nicht mehr heutigen Maßstäben. Für das Streichen der Küchenschränke in weiß, den Einbau einer Spülmaschine, einer neuen Arbeitsplatte, einer neuen Spüle mit Armatur sowie dem Kauf eines neuen Kühlschranks hätten wir knapp 3.500 EUR bezahlt. Wir holten uns dann aber noch zwei Angebote für eine komplett neue Küche. Der Preisunterschied war nicht so deutlich, so dass wir uns für eine neue Küche entschieden. Auch hier hatten wir Glück, dass der Einbau kurzfristig erfolgen konnte.
Während die Handwerker in der Wohnung waren, grasten wir die lokalen Möbelgeschäfte und Baumärkte ab. Da die Wohnung komplett neu möbliert und ausgestattet werden musste, hatten wir damit eine Menge zu tun. Aber es machte auch Spaß. Bei IKEA im 50 km entfernten Murcia waren wir einige Male. Die größte Baumarktkette in Spanien ist Leroy Merlin, die wir schon von unserer Zeit auf Teneriffa in guter Erinnerung hatten. Dort verbrachten wir fast jeden zweiten Tag. anders als auf Teneriffa sprachen hier fast alle Berater gutes Englisch. Der Grund dafür ist, dass entlang der Costa Blanca sehr viele Nordeuropäer zumindest die Wintermonate in eigenen vier Wänden verbringen. Diese Leute strömen zuhauf in die Fachmärkte.
Leroy Merlin erhielt von uns den Auftrag für den Badumbau und den Einbau einer Klimaanlage, die sowohl kühlt als auch heizt. Auch eine kleine Gastherme für Warmwasser wurde von Leroy Merlin installiert.
Wo gehobelt wird, fallen Späne sagt ein Sprichwort. Bei uns war es hauptsächlich der Lärm und der Staub, von dem natürlich auch die direkten Nachbarn nicht verschont wurden. Schon vor Beginn der Arbeiten baten wir daher die Nachbarn um Nachsicht und verteilten kleine Geschenke. Das ersparte uns sicherlich einigen Ärger.
Mitte November waren wir mehr oder weniger fertig. Einige Deko-Elemente fehlten noch, aber damit wollten wir uns Zeit lassen. Für den 21. November hatte sich unser Sohn Oliver zu einem 6-tägigen Besuch angesagt. Daher waren wir heilfroh, dass alles Wesentliche bis zu seiner Ankunft erledigt war. Oliver hatte richtig Glück, denn während der sechs Tage hatten wir nur Sonnenschein und bis zu 25° angenehme Temperaturen. Zu der Wohnung gehört auch ein großer Gemeinschaftspool, der leider nicht geheizt und im Winter braucht es schon etwas Mut, hineinzuspringen. Bis November geht es aber noch.
Sehr bewährt hat sich unser Wohnmobil während der Renovierung. Es war für sieben Wochen unser gemütliches Zuhause. Da es mit seinen 3,5 Tonnen auch nicht übermäßig groß ist, diente das Wohnmobil auch als ständiges Transportmittel. Parkprobleme gab es so gut wie keine. Ein nicht unwesentlicher Bonus waren auch die günstigen Spritpreise in Spanien. Dort erhält man beim Tanken auf jeden Liter 20 Cent Rabatt (von der Regierung subventioniert). Da bereits der durchschnittliche Preis in Spanien etwa 20% niedriger als in Deutschland ist, hielten sich unsere Spritkosten in Grenzen. Das Wohnmobil können wir auf der Straße parken, wo wir es vom Balkon aus ständig im Blick haben.
Wir haben nette Nachbarn. Über uns ein deutsches Ehepaar, unter uns ein junges, spanisches Paar, das vor drei Wochen geheiratet hat. Die Wohnung neben uns gehört einer Irländerin, die aber in London wohnt und die wir noch nicht kennengelernt haben. Oben rechts wohnen Engländer und unten rechts nochmals Spanier. Sprachlich gibt es kaum Probleme, und wir machen auch langsam Fortschritte mit unseren Spanischkenntnissen.
Zum Strand sind es ca. 15 Minuten zu Fuß. Dorthin zieht es uns fast täglich. Es ist unglaublich entspannend und sehr gut für die Seele. Auf diese regelmäßigen Spaziergänge freuen wir ganz besonders. Aber auch mehrtägige Wohnmobiltouren innerhalb Spaniens stehen auf dem Programm. Wir planen, zukünftig jeweils von November bis ca. Mitte April in La Marina zu wohnen.
Weihnachten 2022 verbringen wir in Deutschland mit Kindern, Enkelkindern und Geschwistern.
Das war’s für 2022. Allen unseren treuen Lesern wünschen wir jetzt einen guten Rutsch ins neue Jahr.