Meißen
Mittwoch, 11. Mai 2016
Porzellanstadt Meißen
Wieder strahlender Sonnenschein als wir aufwachten. Wir ließen es ruhig angehen, frühstückten gemütlich auf dem Stellplatz, machten dann das Wohnmobil reiseklar und fuhren dann über die Elbe und quer durch das nordwestliche Leipzig mit Ziel Meißen. Die Fahrt sollte nur etwas mehr als eine halbe Stunde dauern. Es war wieder eine reine Freude, bei solch tollem Wetter durch die Landschaft zu fahren. Das üppige Grün und die gelben Rapsfelder konkurrierten miteinander. Nach 37 Minuten kamen wir bereits auf unserem Stellplatz in Meißen an. Der Platz wird vom dortigen Freizeitbad “Wellenspiel” zur Verfügung gestellt und ist eine abgeteilte, eingezäunte Wiese hinter dem Hauptgebäude mit vielen Bäumen. Dort gibt es einen sauberen Sanitärblock, allerdings ohne Duschen. Stattdessen kann man für € 1,50 im Schwimmbad duschen. Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten sind ebenso vorhanden. Die Stellplatzgebühr beträgt nur € 9,00 pro Tag. Das Areal ist durch ein Tor verschlossen. Hierfür bekommt man einen Schlüssel und muss beim Ein- und ausfahren immer sofort wieder abschließen. Kein Verkehrslärm stört hier die Ruhe, man hört nur vielfältiges Vogelgezwitscher, fast als ob man sich in einem Regenwald befindet.
Bei unserer Ankunft waren wir überraschenderweise die einzigen auf dem Platz. Wir richteten uns auf dem zugewiesenen Areal ein und wanderten dann zum knapp drei km entfernten Stadtzentrum. Da wir nur diesen einen Tag für eine Besichtigung Meißens Zeit hatten, verzichteten wir auf das Meißener Porzellan Museum. Als wir nach einer halben Stunden die Elbe im Zentrum erreichten, wurden wir von dem Anblick der Albrechtsburg und des Domes überrascht. Beide thronen hoch oben über der Stadt. Der erste Eindruck, besonders bei dem Wetter war überwältigend. Über die Elbe-Brücke ging es weiter in die schnuckelige Altstadt. Hier gefiel es uns auf Anhieb. Die kleinen Gassen, die schmucken Häuser und Geschäfte und die unaufgeregte Atmosphäre hatten wir so gar nicht erwartet.
Wir ließen uns treiben, schauten in die Auslagen der Geschäfte, informierten uns in der Touristinformation über die Stadt, lauschten den schönen Tönen der Porzellanglocken am Rathausturm und konnten dann am Heinrichplatz den verführerischen Gerüchen von frisch gegrillter Thüringer Rostbratwurst nicht widerstehen. Die schmeckte dann auch richtig köstlich, so dass wir uns das Mittagessen sparen konnten. Weiter schlenderten wir durch die Gassen und genossen das Ambiente. In der Thalia-Buchhandlung wurden wir fündig und erstanden einige Bücher für Enkelin Victoria. Bevor wir schließlich zur Burg hinauf stiegen, wollten wir noch herausfinden, wie eine “Eierschecke” schmeckt. Da es bereits Kaffeezeit war, setzten wir uns kurzentschlossen in ein Straßen-Café und bestellte eine “Eiorschägge” wie man wohl auf sächsisch sagt. Köstlich, köstlich, werden wir sicher noch mal essen, wenn wir mal wieder hierher zurückkommen. Rezept Sächsische Eierschecke
Dann machten wir uns an den Aufstieg zur Burg. Die Gassen dorthin sind links und rechts gesäumt mit kleinen Spezialgeschäften, die Besonderes anbieten wie Stickereien, Kunsthandwerk, Antikes, Bücher etc. Vor einem Café sahen wir auf einer Schubkarre ein merkwürdiges, aufgedunsenes weißes Etwas. Wir lasen die Erklärung und erfuhren, dass es sich um die Darstellung des sogenannten “Meißner Fummels” handelte. Ein Gebäck, dass offenbar sehr leicht in sich zusammenfällt. Hier die Geschichte des Fummels.
Obwohl wir schon etliche Burgen und Schlösser besucht haben, beeindruckte uns dieser Bau doch aufs Neue. Es waren trotz des tollen Wetters nur wenige Besucher auf dem Burggelände, in dessen Mitte der Dom thront, der mit seinen gotischen Türmen natürlich alles andere überragt. Es gibt dort oben ein Hotel, mehrere Restaurants, alle mit Biergärten inkl. toller Aussicht zur Stadtseite und sogar eine Bowlingbahn. Wir hatten etwas zu feiern (29. Hochzeitstag) und gönnten uns daher einen Platz mit Aussicht in einem Biergarten, wo wir auf uns anstießen.
Beim Abstieg später wählten wir eine andere Route, vorbei an Weinstöcken, die in den Hang gepflanzt wurden. Nach der Erkundung weiterer Gassen machten wir uns auf den Rückmarsch zum Stellplatz, um dort an diesem lauen Abend unseren Hochzeitstag und etwas ausgiebiger zu feiern. Morgen fahren wir weiter nach Wittenburg, um dort Freunde zu besuchen. Wir werden in Wittenburg übernachten und von dort geht es dann am Freitag Morgen direkt nach Hause.
Das Wohnmobil wird erst einmal Pause machen müssen, da wir am 25. Mai für vier Wochen mit dem PKW nach Cornwall (England) fahren, um dort auf das Haus von Freunden, die in Urlaub fahren aufzupassen. Unsere nächste Wohnmobilreise geht nach Schweden. Am 12. Juli geht es los per Fähre von Travemünde nach Malmö. Wir werden dann wieder ausführlich berichten.
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Vielen Dank, dass ich wieder an eurer Reise teilnehmen durfte. Beeindruckend! Jetzt steht auch Ungarn auf meiner Liste. :-)
Ich freu mich schon auf die weiteren Berichte. Cornwall und Schweden sind auch auf meiner “to do Liste”.
Herzliche Grüße
Ursula
Das freut uns, dass wir dich inspirieren konnten Ursula. Das spornt uns an, so weiter zu machen.