Grömitz – Bliesdorf

 In Deutschland 2014

Freitag, 20. Juni 2014
Kurzreise nach Bliesdorf – Grömitz

An sich hatten wir geplant, für ein paar Tage nach Nordstrand zu fahren und von dort eventuell die eine oder andere Hallig und auch Pellworm per Schiff und Fahrrad zu erkunden. Aber das Wetter spielte nicht mit. Starke Westwinde, niedrige Temperaturen und auch etwas Regen waren für die Westküste vorhergesagt. Der Wind sollte in den nächsten Tagen aus nordwestlicher Richtung wehen. Dementsprechend wäre die Küste zwischen Neustadt und Großenbrode geradezu ideal für ein paar Tage Ostseeurlaub. Der Stellplatz in Bliesdorf bei Grömitz schien verlockend. Jedenfalls gab es nur positive Kommentare im Internet. Also nichts wie los, allerdings war es mittlerweile schon fast 17 Uhr und damit schon recht spät. Wir hofften, dennoch noch einen Platz in Bliesdorf zu bekommen. Zuerst mussten wir noch zum Ostsee Camping Partner in Lensahn, um noch einen Hocker zu kaufen. Dort gerieten wir in einen heftigen Schauer, Auch auf der Weiterfahrt nach Bliesdorf regnete es unaufhörlich.

Der Stellplatz ist Teil des Campingplatzes “Walkyrien”, der Bereich für die Wohnmobile ist dem Campingplatz auf der Ostseeseite vorgelagert. Alle Wohnmobile haben von dort einen Blick auf die Ostsee.
Stellplatz Bliesdorf mit der Ostsee im Hintergrund

Was für ein Juwel! Zum einen eine tolle Aussicht, außerdem ausreichend Platz neben dem Wohnmobil für Tisch und Stühle. Die sanitären Einrichtungen und Duschen absolut Spitze (5 Sterne). Für € 12.90 pro Tag ein Schnäppchen. Zum Strand sind es nur 300 m. Hier konnten wir es sehr gut aushalten.
Das moderne Sanitärgebäude (mit Saunabereich)

Stellplatz Bliesdorf mit Ostseeblick

Stellplatz Bliesdorf mit Ostseeblick

Schwalbenfütterung

Schwalbenfütterung

Am Eingang zum Sanitärgebäude hatte sich ein Schwalbenpaar ein Nest direkt neben der Tür gebaut und die Brut war schon weit entwickelt. Nur noch wenige Tage und die Kleinen würden das Nest verlassen. Flügelübungen waren bereits an der Tagesordnung. Es war interessant, die Aktivitäten zu beobachten. Zum Beispiel sahen wir, wie die kleinen Schwalben vermeiden, ihr Nest zu beschmutzen. Dann bewegt sich auf einmal eines der Tiere, dreht sich mit dem Mors über den Nestrand und platsch, landet ein weiterer weißer Haufen auf dem Boden unter dem Nest. WSer den Jungen das wohl beibringt, fragten wir uns: die Eltern oder ist es Instinkt?
Fütterungszeit

Wir richteten uns dann häuslich auf dem Platz ein und machten uns dann auf zu einem Erkundungsrundgang. Erst Richtung Strand, dann entlang des Küstenwanderweges oberhalb der Steilküste durch den Teil Bliesdorfs, in dem es fast nur Ferienhäuser und noch zwei weitere Campingplätze gibt, genannt Strand Bliesdorf. Wir waren hungrig und wanderten daher weiter zum eigentlichen Dorf Bliesdorf an der B501. Auf der Hinfahrt war uns dort das Restaurant 501 aufgefallen. Es liegt direkt gegenüber der Straße, die nach Strand Bliesdorf führt. Statt heute Abend zu kochen, wollten wir uns ein leckeres Mahl in diesem Restaurant gönnen. Der Clou war, dass das Restaurant im Stil eines amerikanischen Diners aufgemacht war. Nur englische Hinweistafeln an der Außenfassade und innen die Einrichtung eines typischen Diners.

Restaurant 501 Bliesdorf

Restaurant 501 Bliesdorf

Malente - Bliesdorf

Tagesetappe: 42 km

Der Grund für die Einrichtung und die ganzen englischen Texte war einfach: der Inhaber (Jan-Eric Jones) ist US Amerikaner und hat sich hier einen Traum verwirklicht. Die Toiletten bieten noch einen lustigen Gag. Mehr soll hier nicht verraten werden. Wer mal in der Nähe ist, sollte dort mal einkehren.

Frederick wählte den “Classic” Hamburger, der sich als riesig herausstellte aber vorzüglich schmeckte während Anne sich für die Texas Nachos entschied – auch ein riesiger Teller, der an sich ausreichend für zwei Personen gewesen wäre. Eine sehr freundliche Bedienung Dazu gab es Fußball auf großen Flachbildschirmen, so dass wir nichts verpassten. Gut gestärkt machten wir uns auf den 2 km langen Rückweg zum Stellplatz und wurden prompt von einem ergiebigen Regenschauer erwischt, der allerdings nicht lange dauerte.

Zurück im Wohnmobil gab es zum Ausklang dann noch weiteren Fußball im Fernsehen. Doch setzten bei Frederick Zahnschmerzen ein, die er nur mit Mühe durch die Einnahme von Tabletten besänftigen konnte. Mal sehe, was morgen daraus wird.

Samstag, 21. Juni 2014
Bliesdorf

Die Nacht verlief recht ruhig und wahrscheinlich waren wir auch besonders müde auf Grund des langen Strandspaziergangs gestern. Doch nach dem Aufstehen wurden Fredericks Zahnschmerzen immer heftiger und wir mussten einen Zahnarzt anrufen. In der Praxis Dr. May am Rathausmarkt sagte man mir, dass ich bis spätestens bis 11 Uhr dort sein sollte, da die Praxis bereits um 12 Uhr schloss. Also flink auf’s Fahrrad und durch den Wald und entlang des etwas abenteuerlichen Küstenpfades nach Grömitz. Die heute Morgen eingenommen Schmerztabletten zeigten Wirkung. Es war jetzt nicht mehr ganz so schlimm. Wider Erwarten kam ich dann doch recht schnell dran. Es stellte sich heraus, dass ich eine Wurzelentzündung im unteren linken Backenzahn hatte. Dr. May bohrte den Zahn auf, säuberte ihn und füllte ihn mit einem antiseptischen Provisorium. In 14 Tagen sollte ich mich bei meiner Hauszahnärztin in Eutin melden, um das Provisorium austauschen zu lassen.

Kurz nachdem ich aus Grömitz zurückgeradelt war, standen auch schon Eva und Schwager Lothar vor dem Wohnmobil. Wir hatten uns verabredet und machten uns dann auch gleich auf zu einem Fußmarsch am Strand entlang Richtung Rettin. Nach etwas über einer Stunde kamen wir dort an und belohnten uns mit einem Erdbeerbecher mit Eis und viel Sahne. Zurück im Wohnmobil gab’s dann noch Kaffee und (von Eva mitgebrachten) Kuchen. Die Zeit verging wie im Fluge.

Mittsommerfest Walkyrien

Mittsommerfest Walkyrien

Mittsommerfest Walkyrien

Mittsommerfest Walkyrien

Am Abend veranstaltete der Camping Platz ein Mittsommerfest mit Bierzelt, Bratwurstbude und Biertheke und einer Hüpfburg für die Kleinen und Public viewing, da heute die deutsche Mannschaft gegen Ghana ran musste. Dazu dann Stimmungsmusik vom DJ, die die Leute zum Schunkeln und vereinzelt auch zum Tanzen anregte. Es wurde aber doch recht kühl und nach einer Wurst verkrochen wir uns ins Wohnmobil, um das Fußballspiel dort zu genießen.

Sonntag, 22. Juni 2014
Grömitz

Heute war schönes Wetter, zwar nicht sehr warm, aber trocken und die Sonne meinte es auch gut. Wir machten uns zu Fuß auf zum 4 km entfernten Grömitz, immer am Strand entlang. Anfangs mussten wir an Rapsfeldern vorbeilaufen und das bedeutete jede Menge Rapskäfer. Das hatten wir auch noch nicht erlebt. Die Viecher sind zwar klein, aber äußerst lästig. Sie hängen sich an die Klamotten, so dass man überall mit schwarzen Punkten übersät ist. Sie fliegen dir in die Ohren und auch in den Mund (also Klappe halten). Am Strand war’s dann besser.

Zuerst erreicht man den Sportboothafen auf der Westseite von Grömitz. Wir haben zwar noch nicht alle Yachthäfen an der Ostseeküste gesehen, aber sind dennoch der Meinung, dass Grömitz den größten Segelhafen hat. Man geht 15 Minuten um von einem Ende zum anderen zu kommen.

Dies Boot fiel uns besonders auf

Dies Boot fiel uns besonders auf

Yachthafen Grömitz

Yachthafen Grömitz

Die Strandpromenade in Grömitz ist mehrere km lang und sehr ansprechend gestaltet. Wir liefen bis zum östlichen Ende, drehten dann um und widerstanden tapfer den süßen Versuchungen an den vielen Eiscafés und Eisständen.

Zurück im Wohnmobil machte Anne ein leichtes Mittagessen und am Nachmittag wanderten wir dann noch einmal nach Rettin in die andere Richtung.

Abends dann Fußball im Fernsehen, aber nur mit einem Auge, da Deutschland spielfrei hatte.

Montag, 23. Juni 2014
Grömitz

Die Wanderung nach Grömitz am Sonntag hatte uns sehr gut gefallen und wir beschlossen, nochmals in die Stadt zu laufen.Heute war es ruhiger, da viele der Tagesgäste wieder zurück auf der Arbeit waren. Wir schauten uns heute den Yachthafen und die darin vertauten Boote an. Da schwimmt schon eine Menge Geld auf dem Wasser. Es ist zwar nicht mit Monaco zu vergleichen, dennoch fragt man sich, ob die wenigen Tage, die man im Jahr mit seinem Boot auslaufen kann, die ganze Investition wert sind.

Der Segelhafen ist ganz auf unsere skandivaischen Nachbarn eingestellt

Der Segelhafen ist ganz auf unsere skandivaischen Nachbarn eingestellt

Yachthafen Grömitz

Yachthafen Grömitz

Heute klapperten wir auch die Innenstadt noch ab und bummelten durch ein paar der Geschäfte. Zwischendurch regnete es auch mal, aber da waren wir dann gerade in irgendeinem Laden. Außer Erdbeeren und Kirschen für den Nachtisch wurde aber weiter nichts gekauft. Eine Kugel Eis für jeden als kleines Leckerli zwischendurch gönnten wir uns dann aber doch.

Auf der Wanderung zurück machten wir einen Bogen um die Rapsfelder. Die kleinen Viecher sind einfach zu lästig.

Anne ist mittlerweile sehr geschickt, in der kleinen Wohnmobilküche Essen vorzubereiten. So zauberte sie auch dieses Mal eine leckere, leichte Mahlzeit, die wir anschließend bei einem kürzen Spaziergang verdauten.

Dienstag, 24. Juni 2014
Abreise

Heute ist unser letzter Tag auf diesem schönen Platz. Er liegt außerdem nur 35 Minuten von Malente entfernt und es wird daher sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns hier für einige Tage einnisten. Aber wir müssen uns jetzt sputen. Wir haben etwas lange geschlafen und auch beim Frühstück getrödelt, müssen aber bis 12 Uhr abreisen, um zu vermeiden, für einen weiteren Tag bezahlen.

Dann ent- und versorgten wir noch kurz das Reisemobil und verließen den Platz einige Minuten vor 12 Uhr. Das Wohnmobil wurde dann auf dem öffentlichen Parkplatz außen vor geparkt, denn wir wollten das schöne Wetter noch für einen weiteren Strandspaziergang nutzen. Um 17 Uhr waren wir dann wieder in Malente.

Pferde vor dem Stellplatz

Pferde vor dem Stellplatz

Die beiden haben richtig viel Spaß

Die beiden haben richtig viel Spaß

Für die nächsten 14 Tage liegen Arzt- Zahnarzt- und Behördentermine an. Am 28. Juni ziehen unsere Mieter aus dem Haus in Kaltenkirchen aus und wir müssen dann die Ärmel hochkrempeln und das ganze Haus renovieren. Neue Mieter sind schon gefunden, die am 1. August einziehen werden. Wir haben geplant, mit dem Wohnmobil nach Kaltenkirchen zu fahren, um nicht jeden Abend die lange Strecke nach Malente zurückfahren zu müssen. In Kaltenkirchen gibt es einen schönen Stellplatz direkt gegenüber der Holstentherme und das Schönste ist, er kostet nichts.

Für die Renovierung werden wir etwa eine Woche benötigen und am 9. Juli geht’s dann mit der Fähre von Travemünde ab nach Schweden (Malmö). Dort werden wir fünf Wochen lang die Westküste und die große Seenlandschaft zwischen Göteburg und Stockholm erkunden.

Wir werden wieder berichten.

Fotogalerie Grömitz-Bliesdorf

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