Pont du Gard
Montag, 1.4.2013 (Ostermontag)
Heute wollten wir zu dem berühmten römischen Aquädukt „Pont du Gard“ weiterfahren. Wir kamen etwas spät aus den Federn auf Grund des späten Abends zuvor, so dass wir nach Entsorgung und Versorgung des Wohnmobils erst gegen Mittag Avignon verließen. Es war etwas kühler heute und für den Nachmittag war etwas Regen vorhergesagt. Das tat jedoch unserer Stimmung keinen Abbruch und 2.5 km vor Pont du Gard stellten wir unser Wohnmobil auf einem Parkplatz ab und wanderten zu Fuß den restlichen Weg, da man uns gesagt hatte, dass das Parken direkt am Aquädukt sehr teuer sei. Als wir dann zu Fuß dort ankamen, stellten wir fest, dass es billiger war, dort zu parken (18 € incl. Eintritt) als zwei Einzelkarten zu kaufen (20 €). Seltsame Rechnung.
Wir marschierten also zurück zum Wohnmobil und fuhren dann direkt auf den großen Parkplatz vor der Sehenswürdigkeit. Hier standen wir natürlich auch viel sicherer. Da sich mittlerweile etwas Nieselregen eingestellt hatte, bewaffneten wir uns mit einem großen Regenschirm und machten uns auf die Tour. Über die Osterfeiertage wurde unterschiedliche Unterhaltung geboten. Eine besondere Attraktion war ein Bauernmarkt mit ausschließlich Bioprodukten, d.h. verschiedene Anbauer aus der Region hatten Stände, auf denen viel Qualitätswein, Honig, alle möglichen Lavendelprodukte, Backwaren, Olivenöl in unterschiedlichster Form und auch gegrillte Würste angeboten wurden. Dazu machten verschiedene Musikgruppen trotz des Regens gute Stimmung.
Der Brückenabschnitt des Aquäduktes selbst ist schon sehr beeindruckend. Die Brücke war in ihrer ursprünglichen Form mal 344 m lang und überspannt noch heute den Fluss Gardan. Der gesamte Aquädukt führte über 50 km von Uzès nach Nîmes und wurde ca. 40 nach Christus erbaut. Interessant war die Architektur und die Art- und Weise, wie die großen Sandsteinblöcke miteinander verbunden waren. Auf dem Foto kann man dies erkennen. Nach der Besichtigung des Aquädukts schlenderten wir über den Bauernmarkt und gönnten uns ein paar Verkostungen. Nicht schlecht staunten wir, als wir auf zwei Bäumen Klaviere entdeckten. Dass in dieser Gegend Klaviere auf Bäumen wachsen, hatten wir bisher nicht gewusst.
Danach ging’s ins Museum, wo mit viel Aufwand die gesamte Bautechnologie, die beim Bau des Aquädukts zum Einsatz kam, anschaulich dargestellt wurde. Wir verbrachten hier eine geraume Zeit und mussten schon staunen, zu welchen Meisterleistungen die Römer damals fähig waren.
Nach unserer Besichtigung fuhren wir weiter in Richtung Nîmes und sahen kurze Zeit später einen Stellplatz am Fluß Gardan mitten in dem kleinen Städtchen Remoulin.
Er war bereits gut gefüllt um diese Zeit (ca. 18 Uhr) und wir hatten gerade noch Glück, einen guten Platz zu ergattern. Wir standen direkt neben einer Wiese, auf der zwei Esel grasten. Einige der anderen Wohnmobilisten hatten Hunde dabei, und eine Katze war im Gras am Mäuse jagen. Als dann auch noch ein Hahn krähte, mussten wir an die Bremer Stadtmusikanten denken. Auf jeden Fall war das I-ahh der Esel eine interessante musikalische Untermalung.
Wir machten uns auf, das Städtchen zu erkunden. Besonders beeindruckte uns die noch aus dem Mittelalter stammende Altstadt mit ihren engen Gassen und der interessanten Architektur.
Nachdem wir uns auf diese Weise wieder Appetit angelaufen hatten, sorgte ein Salat mit kalter Platte für einen würdigen Abschluss am Ende des Tages. Der vorher auf dem Bauernmarkt erworbene Merlot rundete das ganze ab. Noch bis spät in die Nacht versuchten andere Wohnmobilisten sich einen Stellplatz zu sichern, aber ohne Erfolg. Ab 20 Uhr war der Platz gefüllt.