Pau (Pyrenäen)
Samstag, 15. April 2023
Nach knapp fünf Stunden Fahrt erreichten wir Pau. Das Auffinden des Stellplatzes war ein wenig kurios, weil nicht gut ausgeschildert. Ankunft an einem Samstag, und wie konnte es anders sein: schon wieder “Full House”. Wir quetschten uns in die letzte verbliebene Lücke. Die Umgebung: Alles andere als schön: Rot-weiß bemalte Autoreifen, gestapelt in Hülle und Fülle, heruntergekommene Umgebung, nicht gerade vertrauenerweckend. Dafür war’s kostenlos! Aber es standen ja schon einige andere Wohnmobile hier: Also wieder an das Motto denken: “Safety in Numbers …” (wo viele stehen, wird schon nicht eingebrochen/alle passen aufeinander auf …), so hofft man jedenfalls.
Nach der längeren Fahrt wollten wir uns natürlich gleich die Beine vertreten und liefen – bei tollem Wetter – in die nahe gelegene Innenstadt. Unterwegs stellte sich dann schnell heraus, was es mit den vielen Autoreifen auf sich hatte. Die Stadt ist für ihre jährlich stattfindenden Grand Prix Motorsportveranstaltungen (vergleichbar mit Le Mans und Macau) berühmt. Es wird ein enger Stadtkurs zwischen den Häusern befahren und die Reifen dienen der Sicherung und Abgrenzung der Strecke.
Auch die Tour de France spielt in Pau eine Rolle. Wegen der Nähe zu den Pyrenäenpässen wird sie häufig als Etappenstadt genutzt. Außerdem punktet der Ort mit Pferdesport.
Wir widmeten uns mehr der touristischen als der sportlichen Seite (hatten weder Rennwagen noch Rad noch Pferd dabei …) und fuhren mit dem Furnicular (eine Standseilbahn von 1908, wurde seither zweimal komplett saniert) in die nur 30 Meter höher gelegene Oberstadt. Bilder sagen mehr als Worte: Wunderschöne alte Häuser, bunte Blumenrabatte und ein fantastischer Ausblick auf die Pyrenäen bot sich uns hier oben von der Promenade “Des Pyrénées” aus. Wir bummelten weiter durch die Gassen und waren begeistert von diesem gepflegten Ort, der uns wie eine Kurstadt erschien.
Am nächsten Tag (Sonntag) machten wir uns noch einmal auf den Weg, allerdings diesmal zu Fuß nach oben. Gerne hätten wir das prächtige Stadtschloss besichtigt. Aber dafür musste im Voraus gebucht werden. Stattdessen schlenderten wir zu der hypermodernen Markhalle. Dort herrschte reger Betrieb inklusive musikalischer Live-Unterhaltung und einem Flohmarkt, auf dem wirklich viel Interessantes angeboten wurde. Beinahe hätten wir uns verleiten lassen, einen Satz Römer Weingläser zu kaufen.
Ein Weile ließen wir uns noch treiben, genossen das Wetter, die schöne Stadt und die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen sowie einen Café Allongé (ein doppelter Espresso) an der großen Promenade. Die Stadt Pau hat uns sehr beeindruckt. Hierhin werden wir sicherlich noch einmal zurückkehren.
Am Nachmittag kehrten wir zurück zum Wohnmobil und fuhren weiter. Unser Ziel: Die Stadt Angoulême in der Region Nouvelle Aquitaine.
Hier geht es weiter: Angoulême