Allenstein
Samstag, 1. Juni 2013
Allenstein (Olsztyn)
Ein kleiner Nachtrag zum Ermland und zu Masuren: einige der kleineren Städte haben sich einer Bewegung angeschlossen, die sich „Cittaslow“ nennt. Diese Bewegung begründete sich in Italien (dem „Fastfood“ die „Slowfood“-Bewegung entgegengesetzt, der Hektik Einhalt gebieten!). Es ist die Idee von Städten „of a good life“, also liebens- und lebenswerte Orte für Bürger/innen und die Besucher zu gestalten. Auch Reszel gehört dazu, wie Lidzbark Warminski und weitere Städte.
Allenstein kann sich diesem Netzwerk nicht anschließen, da es über 50.000 Einwohner (176.000) hat, also zu groß ist. Trotzdem ist es keine gesichtslose Großstadt, sondern bietet dem Touristen eine Fülle von Kirchengebäuden im gotischen Stil, die Festung (Kopernikus war hier Statthalter) – heute ein Museum – will besichtigt werden und die Fußgängerzone mit ihren vielen Cafés, Eisläden, Restaurants und dem Charme der alten Gassen mit schön restaurierten Häusern möchte entdeckt werden. Mit dem Wohnmobil fuhren wir durch die Stadt und bekamen schon mal einen Vorgeschmack. Ca. 7 km vom Stadtzentrum entfernt erreichten wir dann unseren Stellplatz, auf einem Hotelgelände an dem Ukielsee (Kosten: 43 Zloties = ca. 10 Euros mit Ver- und Entsorgung und Strom).
Dem Angebot im Restaurant konnten wir nicht widerstehen: Für Frederick gab es Heilbutt mit Bratkartoffeln, ich bestellte ein Schnitzel mit Bratkartoffeln, dazu gab es frischen Salat und Bier und Mineralwasser. Bei schönstem Wetter saßen wir draußen und genossen beides, das Essen und die Aussicht über den See. Die Rechnung betrug 63 Zloties, ca. 16 Euros für ALLES! Wir sind immer wieder verblüfft, um wie viel günstiger es sich doch hier lebt.
Mit dem Bus fuhren wir für 16 Zloties in die Stadt und machten uns auf die touristische Entdeckungstour (siehe oben). Da es bereits 17.00 Uhr war, ließen wir das Museum aus. Es kommen ja noch 2 wichtige Besichtigungen, Frauenburg (Kopernikus) und die Marienburg. Bei der Rückfahrt zum Stellplatz mussten wir wirklich aufpassen, an der richtigen Haltestelle auszusteigen. Denn die Namen stehen nirgendwo dran und fragen konnten wir auch nicht unbedingt in unserem doch sehr mangelhaftem Polnisch …(außer “Danke” und “Guten Tag” bisher nix dazugelernt, aber DAS sitzt!). Dank Fredericks gutem Orientierungssinn gelang es uns, am richtigen Platz auszusteigen.
Es war heute ein herrlicher Sommertag und hier am See ist es wunderbar friedlich. Es weht kein Lüftchen und wir genießen diese idyllische Atmosphäre.
Morgen geht es weiter nach Frombork (Frauenburg). Hoffentlich erfüllt sich mein Wunsch, per Fähre über das Frische Haff auf die Frische Nehrung zu fahren, die Ostsee von beiden Seiten zu erleben!