Ystad Sept. 2013
Donnerstag, 12. Sept. 2013
Unsere Fahrt ging jetzt weiter über den Ort Tomelilla, wo wir einen kurzen Halt einlegten, um das Städtchen zu erkunden. An einer Wurstbude gönnte Frederick sich eine “en grillade med bröd”, eine Bratwurst mit Brot. Diese Würste waren seine Leib- und Magenspeise während seiner Schwedenzeit Mitte der 60er jahre. Sie schmeckte fast so wie damals, sagte er. In der Bibliothek lasen wir noch kurz einen Artikel über Angela Merkel im Spiegel.
Nun aber endlich weiter nach Ystad! Ziel war ein Stellplatz mit Blick auf die Ostsee, den wir uns auf der Herfahrt gemerkt hatten. Außerdem ist es schön, wenn man seine Eindrücke bei einem zweiten Besuch vertiefen oder sogar verbessern kann. So geschah es dann. Ystad hat schöne Strandabschnitte, Wander- und Fahrradwege. Wir parkten zunächst gegenüber des Campingplatzes, wo wir auf der Herfahrt eine Nacht verbracht hatten. Das wohl beliebteste Meersalz-Bad (Wellness-Tempel!) Schwedens liegt direkt am Strand. Für uns war am Strand entlang laufen Wellness genug, dazu noch kostenlos frische Meeresluft an einem schönen Nachmittag!
Zurück in der Stadt wollten wir erst einmal am Hafen parken, um noch in Ystad ein wenig herumzuschlendern. Als wir am Automaten einen Parkschein ziehen wollten, wurden wir von einer Dame angesprochen, die uns darauf hinwies, dass wir 100 m weiter kostenlos parken konnten. Wie nett!
Das Wallander Café Fridolf in der Stadt wartete auf uns, schließt leider schon um 16.00 Uhr, also nichts wie hin! Beim letzten Besuch waren wir ja zu spät gekommen. An den Wänden hing Filmgeschichte, Poster und Fotos der bekannten Schauspieler/innen aus den Wallander-Filmen, denn auch hier wurde „gedreht“ … und Kaffee mit Kuchen war auch sehr lecker!
In der Tourist-Info fragten wir nach, ob am Wochenende etwas los sein. Leider hatten wir Pech. Es war nichts im Programm. Aber wir fanden heraus, dass auch hier kostenlos WLAN verfügbar ist. Das werden wir am Samstag nutzen, um diesen Bericht ins Internet zustellen.
Die Fußgängerzone war belebt und viele Leute genossen das schöne Wetter in den Straßen-Cafés. Auch wir schlenderten durch die schönen Gassen und freuten uns über die üppigen Blumendekorationen und hübschen Häuser. Besonders interessant war das direkt an die Innenstadt angrenzende Kloster mit dem Klostergarten. Eine wunderschöne Idylle inmitten der Stadt.
Aber wir wollten noch zum etwa zwei km entfernten Stellplatz. Wir brauchten nur wenige Minuten zu fahren, schon erreichten wir am Stadtrand den kostenlosen „Ställplats“ (auf Schwedisch) im Grünen, direkt am Strand, toll! Wir genossen Seeluft, den Blick auf die Ostsee, den Strand und konnten unser Glück kaum fassen, dass wir hier so frei stehen konnten.
Ein sicheres Gefühl gaben weitere vier Wohnmobile. Der Sonnenuntergang war atemberaubend – und später wiegte uns mal nicht das Prasseln des Regens, sondern das Plätschern der Wellen in den Schlaf.
Freitag, 13. September 2013
Freitag, der 13. brachte uns Glück. Das Wetter war heute Morgen wieder herrlich. Nach dem Frühstück schafften wir es endlich mal, „Meilen zu Fuß“ zu machen: Strand und Wanderwege wurden nicht von Schären, also im Wasser liegenden fetten Steinen durchkreuzt. Zügig ging es bei dem tollen Wetter teils am Strand, teils durch Dünenlandschaft und auf Fahrradwegen entlang in den nächsten Ort, Svarte. Auch dies ist eine „Location“ der Wallander-Filme, aber deshalb waren wir natürlich NICHT hier … Trotzdem: wann immer die Wohnsituation Wallanders und das am Strand laufen in den Filmen gezeigt wird, werden wir dann feststellen können: da waren wir auch schon!
Wir kamen auf Annes Mindestziel von 2 ½ Stunden laufen und verbrachten den Rest des Nachmittags auf einer Bank am Wohnmobil mit Lesen, Rätsellösen und Arbeiten am Computer. Danach radelten wir noch zum Einkaufen in die Stadt, wirklich nur Minuten von uns entfernt!
Hier will man gar nicht wieder weg – und wir merken es schon, so denken auch andere Wohnmobil-Fahrer. Es ist Wochenende und noch einige mehr rücken an, trotzdem ist genug Platz vorhanden und niemand fühlt sich gestört. Nun geht es ans Essen kochen! Spaghetti Bolognese steht auf dem Speiseplan. Im Fernsehen lief abends „Der Alte“. Ziemlich schwache Vorstellung, gefiel uns gar nicht.
Samstag, 14. September 2013
Bedecktes Wetter heute Morgen, aber es soll noch aufklaren. Nach dem Frühstück ging es zuerst mit den Fahrrädern zur Tourist-Info, um unseren Reisebericht auf den letzten Stand zu bringen. Danach wanderten wir zum Yachthafen. Dort gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz mit Strom, Ver- und Entsorgung sowie Duschen. Allerdings kostet das Übernachten 24 €. Wir wollten herausfinden, ob wir für eine kleine Gebühr das Wohnmobil ent- und versorgen können. Leider war das Hafenbüro geschlossen, so dass wir niemanden fragen konnten. Bei dem mittlerweile tollen Wetter gönnten wir uns dann einen Cappuccino im Café des Yachthafens.
Anne hatte zwei Stück Kuchen gekauft, die wir jetzt mit dem Capuccino genossen. Wir saßen eine Weile draußen in den warmen Sonnenstrahlen mit Blick auf den Hafen und die Ostsee. Dann ging es per Fahrrad zurück zum Wohnmobil.
Das mittlerweile schöne Wetter verlockte zum Fotografieren. Daher trapsten wir gleich per Pedes wieder zurück zum Hafen. Danach ging’s in die Altstadt und zum Kloster wo wir noch ein paar Aufnahmen machten.
Ohne es geplant zu haben, landeten wir beim Terminal der Bornholmfähre. Hier erkundigten wir uns über die Kosten einer Überfahrt nach Bornholm. Ein schwedischer Wohnmobilfahrer hatte uns erzählt, dass er umgerechnet 600 € für Überfahrt (Hin und zurück) und Stellplatz für eine Woche bezahlt hätte. Zu solch einer Ausgabe waren wir nicht bereit. Am Schalter erfuhren wir dann, dass Tageskarten (Hin-und Rückfahrt am selben Tag) ohne Fahrzeug für nur 30 € pro Person angeboten wurden. Da wurden wir hellhörig. Kurzentschlossen buchten wir eine Überfahrt für morgen. Dabei stellte sich auch noch heraus, dass wir als Rentner nur 17 € pro Person zu zahlen brauchten. Toll! Im Preis waren dann sogar die Kosten für Busfahrten auf der Insel enthalten. Flugs hatten wir unsere Tickets und wanderten beschwingten Schrittes entlang der Ostsee zurück zum Wohnmobil.
UM 18 Uhr gab es Sportschau und die durfte Frederick ja auf keinen Fall verpassen. Allerdings wurde dann die Freude auf den sonntäglichen Ausflug durch das blamable 2:6 des HSV gegen Borussia Dortmund etwas gedämpft.
Die Wettervorhersage für Sonntag war nicht so gut, aber dadurch würden wir uns den Spaß nicht verderben lassen.