Sts. Maries de la Mer

 In Frankreich 2013

Donnerstag,  4. April 2013
Bellegarde – Saintes Maries de la Mer

Heute sollte Versorgungs- und Entsorgungstag sein: Für die Entnahme des Frischwassers braucht man Jetons, 2 Euro–Wertmarken für 100 Liter Wasser. Leider hatte der Hafenmeister gerade mal keine. So mussten wir in den Ort, was aber nicht schlimm war, da es dort eine Laverie auf dem Carrefour- Supermarktgelände gab, einen Waschsalon, wo wir unsere Wäsche waschen und trocknen konnten für insgesamt 10 Euro.

Ein Mitbewohner auf dem Stellplatz komplett mit Oldtimer-MG

Ein Mitbewohner auf dem Stellplatz komplett mit Oldtimer-MG

Die Jetons für die Ent- und Versorgungsstation bekam man dort auch beim Schlüsseldienst und wir besorgten uns zwei. Während wir auf die Wäsche warteten, genossen wir unser Frühstück mit frischem Baguette im Wohnmobil. Dann ging es zurück zum Bootshafen zur Erledigung der Pflichten (Frischwasser auffüllen, Mobil aufräumen). Frederick warf ein Jeton ein und nichts passierte! Das war ärgerlich, da er nur noch eine weitere hatte. In strömendem Regen lief er zum Büro des Hafenmeisters hinüber, um sich zu beschweren. Dort war aber niemand, es war wohl Mittagspause. Wir warteten bis 14.00 Uhr und versuchten es erneut im Büro des Capitaine.

Inzwischen war dort Wachwechsel und die junge Frau bemühte sich kein bisschen um Hilfe, leider! So riskierten wir die nächste Münze und hatten ganz schnell 4 Euro „in den Sand“ gesetzt, wirklich gemein! Der Automat war wohl kaputt. Davon hatten wir nun genug und machten uns ziemlich sauer auf die Weiterreise nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Da ich im Wohnmobil geduscht hatte, gab es an Bord keinen Tropfen Wasser mehr …Aber das Duschen und Haare waschen ging noch prima!

Leider hatte Frederick sich einen Husten und eine beginnende Erkältung eingefangen, Colin hatte so etwas von Kathy berichtet, also offenbar eine Ansteckung, oje! Das wird wohl nicht so angenehm für ihn die nächsten paar Tage.

Karusell in Saintes Maries de la Mer, typisch für französische Städte

Karusell in Saintes Maries de la Mer, typisch für französische Städte

Auf der Fahrt durch die Camargue sahen wir sie schon rechts und links der Straße, die berühmten weißen wilden Pferde! Ein schönes Bild! Es ist ganz ähnlich wie mit den kleinen wilden Ponys in Dart- und Bodmin Moor. Nach ca. 40 km erreichten wir Saintes Maries im Regen und fanden auf Anhieb einen großen Parkplatz mit Ver- und Entsorgung für 10 Euro die Nacht alles inklusive. Wir können uns vorstellen, was hier in der Saison los ist, sicher kein Platz mehr zu bekommen. Aber nun klappte alles prima und zum Ort/Strand/zur langen Promenade sind es nur Minuten! Wir fühlen uns in sicheren Händen hier, die Polizei kassierte das Geld für die Stellplatzgebühren!

Nach kurzer Pause gingen wir auf Entdeckungsspaziergang, Der Regen hatte aufgehört. Das Mittelmeer zeigte sich von seiner rauen Seite und war wild und aufgewühlt.

Bellegarde - Sts Maries de la Mer

Tagesetappe: 54 km

Aber schön war die Wanderung am Meer. Zur Zeit sieht man noch wenige Leute und Fredericks lädierten Bronchien tat die frische Seeluft gut. Direkt am Meer gibt es einen Wohnmobil-Stellplatz, aber wir sind zufrieden mit dem, den wir haben. Der Ort selbst ist gespickt mit Cafés, Andenkenläden, Bars, kleinen Restaurants (viel Fisch und Taureau = Stier! im Angebot). Wohin denn auch mit all den Stieren, in dieser Gegend gibt es – vielleicht durch die Nähe zu Spanien beeinflusst – Stierkämpfe … , aber nicht so grausame. Bei den Häusern und der Kirche herrscht auch hier wieder Kalksandstein vor und so sind es sanfte Farben im Ortsbild. Als wir zum Stellplatz zurückgingen, sahen wir doch tatsächlich die ersten rosa Flamingos, für die die Camargue ebenso berühmt ist wie für seine Wildpferde! 

Ein schönes Erlebnis! Ich war vor ca. 38 Jahren einmal hier, habe aber nicht das kleinste Bisschen wiedererkannt … aber das ist ja auch lange her!

Nach dem Abendessen im Wohnmobil gingen wir noch mal auf einen 2-Stunden Verdauungsspaziergang und um uns den Wind um die Nase wehen zu lassen. Dabei hatten wir Glück und sahen diese vier Flamingos direkt neben unserem Stellplatz.

Freitag, 5. April 2013

Flamingos in Sts Maries de la Mer

Flamingos in Sts Maries de la Mer

Wieder hatten wir Frühstücksglück: die nächste Boulangerie/Bäckerei lag nur ein paar Minuten entfernt und es gab ein leckeres knuspriges Brot und für Frederick Schinken und Rührei im Wohnmobil. Danach spazierten wir zum alten Teil des Ortes und entdeckten wunderschöne alte kleine Strohdachhäuser. Diese liegen an einer Lagune, also im Sommer sicher Mücken-Country, aber heute war es einfach schön dort. Wir kamen an einem weißen Camargue-Pferd vorbei, das friedlich graste. Im kleinen Yachthafen lagen viele Boote bereit für die Saison, aber uns schienen sie nicht so schicki-mickihaft , sondern eher zweckmäßige Ausflugsboote für Familien zu sein.

Das Wetter meinte es gut mit uns, blauer Himmel und 18 Grad! Das Mittelmeer hatte sich beruhigt und schlug in langen Wellen an den Strand. Aber auch heute waren nur wenige Besucher unterwegs. Im Sommer ist hier sicher sehr viel los, wie man an den vielen kleinen Restaurants sieht, das Angebot ist riesig, das Preisgefüge im mittleren Bereich (ab 10 Euro gibt es ein Tagesgericht).

Der erste Blick aufs Mittelmeer

Der erste Blick aufs Mittelmeer

 

Das Kreuz der Carmague, hell erleuchtet am Eingang von Saints Maries de la Mer

Das Kreuz der Carmague, hell erleuchtet am Eingang von Saints Maries de la Mer

3 Ziele wollten wir noch ansteuern. Die Besichtigung der Kirche war eine Enttäuschung. Sie war sehr dunkel innen und so gar nicht ausgeschmückt wie man es sonst von katholischen Kirchen kennt. Vielleicht ist es ein Zeichen von Armut, da die Menschen im Ort einst nur vom Fischfang lebten.

Überhaupt erinnert uns vieles an Spanien. In der Touristen-Information besorgten wir uns noch einige Broschüren und der dritte Punkt „WiFi“ wurde dort gleich mit abgehakt. Nach einer ausgiebigen Mittagspause marschierten wir noch einmal los in Richtung Strand und lagunenartiger Landschaft und konnten in der Entfernung noch einige Flamingos sehen. Den Abend verbrachten wir bei einem Glas Rotwein und Fernsehen. Morgen soll es regnen.

Fotogalerie Sts. Maries de la Mer

 

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