Avignon – Breisach am Rhein

 In Frankreich 2017

Donnerstag, 27. April 2017

Vor uns lag eine Tour von einigen Stunden über die Landstraßen. Da wir uns im Zentrum des Weinbaus befanden, mussten wir unbedingt eines der Weingüter besuchen. Viele liegen weitab der Straße mit recht engen Zufahrten. Wir warteten, bis wir ein Weingut fanden, das direkt an der Straße lag.  Das Domaine Rigot, das wir kurz darauf erspähten bot einen großzügigen Parkplatz neben der Straße. Wir parkten und machten uns daran, jemand zu finden. Es war eine Atmosphäre wie auf einem Bauernhof. Niemand war zu sehen oder zu hören. Wir schlichen uns um die Wirtschaftsgebäude herum bis plötzlich aus einer Tür eine Frau herauskam und fragte was wir wollten. „Können wir hier Wein kaufen?“ fragten wir. Madame sagte, ja das wäre möglich. Aber so ganz war man dort noch nicht auf Kunden vorbereitet. Die Chefin sagte, dass die Saison erst ab Mai beginne, die Saison der Weinproben. Aber sie nahm sich Zeit für uns, erklärte viel und ließ uns in einer rustikalen Scheune drei, vier Weine probieren. Ihre schwarze Katze „Pistache“ war ein lustiges kleines Ding und sprang ihr ständig auf die Schulter, –  bitte nicht schon wieder Katze!

Weingut Domaine Rigot in der Provence

Weingut Domaine Rigot in der Provence

Voralpenregion

Voralpenregion

Wir kauften sechs Flaschen Rotwein und fuhren weiter. Die Strecke durch die Provence war landschaftlich wieder wunderschön. Ziel war Grenoble, das war noch weit! Wir fuhren dann durch die Dörfer und Städtchen der Rhone-Alpes, kleine Wintersport-Orte, mit atemberaubenden Ausblicken auf Felsen, in der Ferne sogar schneebedeckte Gipfel.

Nach einer fünfstündigen Fahrt reichte es uns. Frederick ging es zwar mittlerweile besser, aber immer noch nicht gut. Draußen war die Temperatur mittlerweile auf zwei Grad abgesackt.

Tunnelfahrt in der Region Hautes Alpes

Tunnelfahrt in der Region Hautes Alpes

Avignon-Monastier-de-Clermont

Avignon-Monastier-de-Clermont

Wir entschieden uns für die Übernachtung auf einem Parkplatz in Monastier-de-Clermont, einem kleinen Wintersport-Ort kurz vor Grenoble. Leider standen wir dort allein, was wir eigentlich immer vermeiden wollen. Es wurde Zeit zum Abendessen. Mit dem Fernsehen konnten wir uns ein bisschen von den Aufregungen der letzten Tage ablenken, das hatten wir beide mehr als nötig.

Freitag, d. 28. April 2017

Morgens dachten wir, es klopfe jemand ans Wohnmobil. Frederick sprang aus dem Bett und öffnete vorsichtig die Jalousie an unserer Wohnmobiltür. Niemand da, aber: Schnee! Wir schauten auf die weiße Pracht, und es war der Schnee, der von einem Baum auf’s Wohnmobil fiel.

Erste Schneeerfahrung für unseren Dethleffs

Fahrt durch die Alpen bei Grenoble

Fahrt durch die Alpen bei Grenoble

Aber es herrschten keine Minustemperaturen, die unsere Wasserversorgung hätte gefährden können und die Straßen waren frei von Schnee. Glücklicherweise funktionierte unsere Heizung prima, so war es gemütlich und warm drinnen. Wir frühstückten erstmal, Frederick ging es mittlerweile auch besser und wir wollten die Nachrichten im Fernsehen anschauen. Leider streikte die Satellitenanlage und richtete sich nicht auf. Wahrscheinlich lag zu viel Schnee darauf, also nix mit fernsehen!

Wir wollten dann ja auch los, einige Stunden Fahrtzeit lagen vor uns. Aber zuerst mussten wir das Auto vom Schnee befreien …

Inzwischen hatten wir uns für die Fahrt auf der Autobahn entschieden, koste es (Maut!), was es wolle! Wir mussten mal „Strecke“ machen und wollten heute noch Deutschland erreichen. Vom Parkplatz fuhren wir geradewegs aus dem Ort auf den Anschluss zur Autobahn. Die Fahrt war recht ereignislos, aber teuer. Für die 550 km mussten wir 87 Euro Maut bezahlen. Da rege sich noch jemand auf wegen der paar Euro, die Herr Dobrindt für die Nutzung deutscher Autobahnen verlangen will.

Erfreulich ist, dass mehr und mehr Autobahnraststätten in Frankreich eine kostenlose Ver- und Entsorgung für Wohnmobile anbieten. Auch für das Auffüllen von Frischwasser wird nichts berechnet. Diese Gelegenheit nutzten wir bei einem Tankstopp. Trotz eines Freitags war der Verkehr auf den Autobahnen recht gering und wir kamen bei einer Richtgeschwindigkeit von 100 km/h gut voran.

Unser Ziel war Breisach am Rhein. Dort sollte es einen großen Stellplatz für 90 Wohnmobile geben. Auch versprach der Ort touristisch so einiges. Gegen 18 Uhr rollten wir auf den Platz, der schon fast voll war. Aber mit der Hilfe anderer Wohnmobilisten, die dort bereits standen, ergatterten wir noch einen schönen Platz. Die Platzgebühr von 6 EUR pro Nacht konnte per Karte an einem Automaten bezahlt werden. Maximale Aufenthaltsdauer sind drei Tage und die Gebühr ermäßigt sich bei drei Tagen auf 13 EUR. Es gibt auch eine moderne Ver- und Entsorgungsstation, die allerdings ein großes Manko aufweist: keine Spülmöglichkeit der Toilettenkassette! Das ist uns in unserer mehr als vierjährigen Wohnmobilzeit überhaupt noch nicht vorgekommen. Was haben die Stadtväter sich bloß dabei gedacht?

Nach der langen Fahrtzeit wollte Anne nicht mehr kochen, was nur allzu verständlich war. Unser Nachbar hatte uns schon berichtet, dass es eine gute Auswahl an Restaurants im Ort gab. Uns war nach Pizza und bei einer italienischen Eisdiele fragten wir, ob man uns eine gute italienische Pizzeria empfehlen konnte. Konnte man und flugs marschierten wir zum 700m entfernten Neutor-Restaurant. Dort hatten wir Glück, wir bekamen die letzten beiden Plätze an der Bar. Die Pizzen waren wirklich toll. Bessere hatten wir noch nicht gegessen. Dazu eine Flasche guten Chianti und der Abend war geradezu perfekt.

Fahrt durch die Alpen bei Grenoble

Fahrt durch die Alpen bei Grenoble

Monastier-de-Clermont – Breisach

Kurze Pause am Lac du Bourget

Kurze Pause am Lac du Bourget

Zurück im Wohnmobil gab es kein Fernsehen, denn das funktionierte ja nach unserem Ausflug im Schnee nicht mehr. Allem Anschein nach war die Sicherung für die Anlage durchgebrannt. Aber wir fanden nicht heraus, wo die Absicherung untergebracht war. Das musste am Morgen geklärt werden. Wir waren sowieso müde und landeten früh im Bett. Die Nacht war ruhig und wir schliefen sehr gut.

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