Anglesey
Freitag, 5. Juni 2015
Anglesey
Über Nacht hatte es wieder einmal geregnet und der Himmel wollte nicht aufklaren. Deshalb beschlossen wir nach dem Frühstück weiterzufahren, und zwar eine Rundreise über die Insel, um ein wenig mehr von ihr zu sehen. Wie sehr erinnerten uns die grauen Häuser aus Granitsteinen und die Landschaft an den Norden Cornwalls, der ähnlich rau ist. In einigen der kleinen Hafenorte hielten wir an: Amlwch, Cemaes, und Holyhead.
Wobei letztgenannte Stadt über die Fähren das Tor zu Irland ist. Fast waren wir versucht, unsere Route zu ändern und die Fähre nach Dublin zu nehmen (mache nur Spaß)! Inzwischen war das Wetter wieder wunderschön und die Orte zeigten sich von ihrer besten Seite. Frederick blieb mal wieder nichts anderes übrig als zu Mac Donald’s zu gehen, um Dinge erledigen zu können wie Fotos und unseren Blog ins Internet zu stellen. Das ist leider eine bittere Pille auf dieser Reise, dass wir so gut wie gar nicht im Wohnmobil Zugang zum Computer haben wegen der schwachen Verbindung.
Endlich nahte unser Highlight: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch!
Der Ort, in den ich immer schon mal wollte! Das wirklich einzige und besondere hier ist der Name. Ein schlauer Mensch hatte – um den Ort interessanter zu machen – ihn genauer auf Walisisch beschrieben und 58 Buchstaben und somit Berühmtheit kamen dabei heraus! Alle wollen sich fotografieren lassen vor dem Bahnhof mit dem Namen des Ortes, so auch wir. Die nette Dame, die uns fotografierte, lieferte dann auch noch die zungenbrecherische Aussprache mit (anzuhören im Internet). Das war eine nette Begegnung.
Ein kleines Einkaufszentrum am Bahnhof erfüllte alle Wünsche, von Kitsch bis Kunst und vielen weiteren schönen Dingen. Wir entschieden uns für Postkarten für unsere Lieben und ein paar Mitbringsel. Dann wurde es Zeit für ein Pint im nächstgelegenen Pub. Die Atmosphäre genossen wir sehr und doch wunderten wir uns, dass wir selbst hier, wo so viele lokale Leute auf ein Feierabendbier einkehrten, niemand von ihnen welsh sprach. Nur im Laden konnten wir einige Sätze walisisch aufschnappen, ohne etwas zu verstehen natürlich!
Schließlich brachen wir zu unserem neuen Stellplatz auf, Richtung Llandudno (spricht man Klandidno). Das Navi zeigte zwei Stunden Fahrtzeit an, worüber wir uns sehr wunderten. Irgendwann kam es uns komisch vor, denn wir fuhren in komplett entgegengesetzter Richtung. Nach einer halben Stunde Fahrtzeit überprüfte Frederick seine eingegebenen Koordinaten und siehe da, sie waren vollkommen falsch. Statt unserem Ziel näher zu kommen, hatten wir uns immer weiter entfernt und aus einer halben Stunde Fahrtzeit wurden eineinhalb Stunden. In der Anfahrtsbeschreibung für den Stellplatz wurde darauf hingewiesen, nicht das Navi zu benutzen. Dies hatte Frederick übersehen und prompt landeten wir auf einer sehr engen Straße, auf der wir auf beiden Seiten gegen die Hecken streiften. Fast zwei Kilometer dauerte es, bis wir da hindurch waren und zu unserem großen Glück kam uns auf der ganzen Strecke nicht ein Fahrzeug entgegen. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn das passiert wäre.
Doch wir kamen heil am Stellplatz an. Die Besitzerin war allerdings sehr unfreundlich und maulte herum. Wir ließen uns aber die Laune nicht verhageln, suchten uns einen Platz mit toller Aussicht auf die Colwyn Bay und verbrachten einen schönen Abend.
Morgen wollen wir Conwyn und Llandudno besichtigen.