Pontivy

 In Frankreich 2023

Mittwoch, 19. April 2023

Am nächsten Morgen ging es weiter durch die Lande – mit den schönsten Ausblicken auf die blühende Landschaft in Frankreich. Hier war der Raps nun in voller Blüte und leuchtete gegen den blauen Himmel, den weißen Wolken und dem frischen Grün des Frühlings.

Clisson - Cléguerèc

Clisson – Cléguerèc

Blühender Raps

Und noch mehr blühender Raps

Unsere Freunde Helen und Chris erwarteten uns gegen 17 Uhr in Cléguérec in der Bretagne. Dort hatten wir 2010, nach unserer Entscheidung, Cornwall zu verlassen für 5 ½ Monate eine vorübergehende Heimat gefunden. Es blieb uns noch Zeit, ein wenig in Pontivy (etwa 15.000 Einwohner) zu bummeln. Wenn wir damals vom „Dorf“ die Nase voll hatten, zog es uns in diese kleine quirlige Stadt, in der immer etwas los war. Schon Napoleon hatte sich für Pontivy interessiert, wenn auch aus anderen Gründen…! Er machte sie nämlich zur Garnisonsstadt. Das erkennt man noch heute an großen Exerzierplätzen und Häusern, die ganz offensichtlich früher Kasernen waren. Außerdem gibt es das Schloss (Stammsitz) der einflussreichen Familie Rohan. Die Familie Rohan galt als eine der drei wichtigsten Familien der gesamten Bretagne.

Figur der historischen Anne von Bretagne

Figur der historischen Anne von Bretagne

Pontivy Stadtzentrum

Das Pontivy Stadtzentrum wird gerade saniert

Historischer Bau in der Fußgängerzone

Historischer Bau in der Fußgängerzone

Fachwerkhäuser und kleine Gassen, und die Lage am Fluss Blavet runden das Bild für den interessierten Besucher ab. Wir sind immer wieder gerne dort. Es gibt einen besonders schönen Souvenirladen, in dem wir einige Dinge kauften, also  auch die von uns so genannte und heiß geliebte „Zappeltante“, den L’aise Breizh-Aufkleber fürs Auto, der soviel bedeutet wie „Fühl dich wohl in der Bretagne“. Erkannte man einen Bretonen oder einen Bretagne-Fan früher am BZH-Aufkleber am Heck des Autos (Abkürzung für Breizh=bretonisch Bretagne), hat diesen seit langem die kleine, freche Bretonin abgelöst. Sie erfreut sich bei Einheimischen und Urlaubern immer größerer Beliebtheit und zaubert doch ein Lächeln ins Gesicht, wenn man sie auf dem Heck eines Autos sieht! Uns erinnert sie an unsere „Breton Dancing“ Abende im Pub in Falmouth während unserer Zeit in Cornwall. Das war immer mit viel Spaß verbunden und so lustig wie unsere kleine Zappeltante, die nun wieder  unser Auto ziert. Auch hier bitte mal nachlesen über das Wie und Warum dieser Figur (A L’Aise Breizh Aufkleber).

L'Aise Breizh Zappeltante

L’Aise Breizh Zappeltante

Chateau de Rohan

Chateau de Rohan

Noch ein historisches Gebäude im ähnlichen Stil

Noch ein historisches Gebäude im ähnlichen Stil

Besuch bei Freunden

Nach unserem Rundgang und einem kurzen Abstecher in einen Klamottenladen am Stadtrand war es an der Zeit, weiter zu Chris und Helen in Cléguérec zu fahren (nur 10 Minuten entfernt). Es war ein sehr herzliches Wiedersehen. Sechs Jahre hatten wir die beiden nicht mehr gesehen. Jeder versicherte jedem, er/sie hätte sich überhaupt nicht verändert. Welch charmante Schwindelei … Bei einem wunderbaren English Tea ( die beiden sind ja Engländer, haben sich aber für ein Leben in Frankreich entschieden) gab es viel zu erzählen. Wie sie uns berichteten, vermieten sie jetzt nur noch langfristig und nicht mehr urlaubsmäßig. Auf ihrem großen Gelände mit all den Blumenbeeten und Bäumen und Sträuchern hatte sich seit unserem letzten Besuch 2017 nicht viel verändert. Herrliche Countryside –  we eh und je! Nur ein Haustier fehlte noch … Immer hatten die beiden Katzen gehabt, es nun aber aufgegeben, nachdem die letzte Katze gestorben war. Es geht ihnen wie uns, weitere Abschiede wollen wir nicht mehr. Bei unserer Ankunft  meldete sich ganz in der Nähe ein Kuckuck zur Begrüßung. Für uns der erste Kuckucksruf  in diesem Jahr.

Besuch bei Helen und Chris in Cléguerèc

Besuch bei Helen und Chris in Cléguerèc

Mit Helen und Chris (Archiv-Foto)

Frühstück mit Helen und Chris

Ein leckeres vegetarisches Abendessen, gezaubert von Helen und Chris, und ein paar Gläser Wein rundeten unseren Tag ab. Schön war’s.
Wir übernachteten  dort im Wohnmobil und schliefen hier auf dem Lande wie die Bären, bis uns die zwitschernden, gefiederten Freunde am Morgen weckten.
Mit frischen Croissants und heißem Kaffee warteten Chris und Helen schon auf uns. Noch einmal wurde ausgiebig erzählt, politisiert und geschimpft (auf die Herrschenden in allen Ländern). Und nachdem wir die Welt wieder geradegerückt hatten, verabschiedeten wir uns herzlich und fuhren weiter, in nordöstlicher Richtung. Ziel war die Kleinstadt Lisieux in der Normandie, 345 km entfernt.

Übrigens, eine Anekdote am Rande: Wir haben in Frankreich unser GPS (Navy) auf “Mautstraßen vermeiden” eingestellt. Das spart Einiges an Geld. Manchmal fährt man dann trotzdem auf Autobahnen, die dann aber mautfrei sind. So zum Beispiel in der Bretagne. Der Legende nach reicht diese Regelung zurück bis zu Anne de Bretagne, die, als sie mit dem französischen König Louis XII vermählt wurde, zur Bedingung machte, dass in der Bretagne kein Wegezoll erhoben wird.

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Historische Brücke über den Fluss La MoineLisieux Panorama
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