Rabenstein
Donnerstag, 30. April 2015
Abreise aus Budapest
19 wunderschöne Tage hatten wir in Budapest erlebt. Nun war der Tag der Abreise gekommen. Um 8 Uhr hatte Frederick aber noch den Termin in der Dental Klinik: Fäden ziehen bei zwei Implantaten und Zahnreinigung. Pünktlich waren wir in der Sprechstunde. Die Zahnreinigung wurde von geschulter Hand erledigt, aber zum Fäden ziehen war es nach Ansicht des Arztes nach 10 Tagen zu früh, da das Zahnfleisch noch geschwollen war. Das sollte lieber in 3 bis 4 Tagen geschehen. An der Rezeption wurde uns dann die Rechnung präsentiert: nur 1.475 Euro. Im Oktober folgt dann das Einsetzen der Kronen.
Zurück am Stellplatz machten wir das Wohnmobil reisefertig, verabschiedeten uns von Eva, der netten Betreiberin mit einem Blümchen, weil sie uns so gut betreut hatte und machten uns auf den Weg Richtung Österreich.
Wir entschieden uns noch für einen Abstecher nach Etyek zu den Weingütern, um ein paar ungarische Weine für einen Freund in Malente zu kaufen. Danach war unser Ziel Rabenstein an der Pielach zu unseren Freunden Traude und Werner. Mit den beiden, Eva und Lothar und weiteren Freunden sind wir schon einmal im Skiurlaub gewesen. Im Navigationsgerät gaben wir ein: Autobahnen vermeiden, das bedeutete, dass wir übers Land fuhren, weil wir noch etwas von Land und Leuten sehen wollten!
In Etyek angekommen, mussten wir leider feststellen, dass die Weingüter überwiegend nur am Wochenende zur Weinverkostung geöffnet sind. Doch dann hatten wir Glück: Auf dem Gelände eines Weinkellers beschäftigte sich der Eigentümer und kurzerhand sprachen wir ihn an, ob wir wohl bei ihm ein paar Flaschen Wein kaufen könnten. Er bat uns sofort (auf Englisch), in sein Restaurant zu kommen. Seine Frau bot Cappuccino mit selbstgebackenen Keksen an. Da wir am Vormittag keine Weine probieren wollten, verließen wir uns auf seine Erfahrung für Weiß- und Rotweine und kauften einige Flaschen.
Bei tollstem Wetter setzten wir unsere Fahrt abseits der Autobahnen fort, fuhren durch mal mehr, mal weniger schöne Ortschaften hindurch. 2/3 Ungarn, 1/3 Österreich, von Grenzübertritt nichts zu spüren, ein Land ging in das andere über. Hellwach wurden wir erst wieder, als wir so ungefähr den letzten Ort auf der ungarischen Seite Hegyeshalom erreichten und auf einem Schild lasen, dass hier im Herbst 1989 der Grenzzaun durchtrennt worden war, um DDR-Bürgern die Ausreise über Ungarn/Österreich nach Westdeutschland zu ermöglichen. Jetzt wurde uns bewusst, dass hier Geschichte geschrieben worden war!
Wir sahen blühende Rapsfelder und Gerste, im österreichischen Burgenland überall riesige Weinfelder. Auch die berühmten „Heurigen“ Wirtschaften waren überall zu sehen. Dann wurde die Landschaft auf der immer hügeliger und das Wetter veränderte sich. Kurze Zeit später regnete es in Strömen. Zum Glück war wenig Verkehr, so dass Frederick die Kurven, die an manchen Stellen sich schon als „Kehren“ erwiesen und auch so bezeichnet waren, nichts ausmachten. Endlich tauchte ein Hinweis auf das Pielach-Tal auf und wir riefen Traude an, dass wir in Kürze dort ankommen würden. Sie gab uns noch einen Hinweis auf unseren Treffpunkt und kaum, dass wir das Ortsschild „Rabenstein“ mit der lustigen Rabenfigur hinter uns gelassen hatten, sahen wir sie auch schon uns zuwinken.
Traude fuhr dann mit ihrem Auto vor uns her und lotste uns auf den vorgesehenen Stellplatz vor Georgs Haus. Dort war Platz genug und es war herrlich ruhig. Danach fuhren wir mit Traude zurück zur Wohnung, wo eine Überraschung auf uns wartete: Inge, die wir von unserem damaligen gemeinsamen Ski-Ausflug kannten wartete ebenso auf uns. Das war eine Wiedersehensfreude!
Traude verwöhnte uns mit einem leckeren Abendessen und etwas später kamen dann auch Werner und Georg hinzu. So verbrachten wir einen sehr schönen Abend miteinander, der uns lange im Gedächtnis bleiben wird. Traude werden wir im September wiedersehen, während des Urlaubs in Cornwall. Darauf freuen wir uns schon jetzt.
Georg nahm uns dann in seinem Auto mit zu seinem Haus, wo unser Wohnmobil stand. Wir schliefen wie die Murmeltiere an diesem ruhigen und von keinem Außenlicht gestörten Platz.
Freitag, 1. Mai 2015
Rabenstein und Fahrt nach Passau
Am nächsten Morgen holte Werner uns zum Frühstück ab. Leider hatte er sich zu einem Volkslauf angemeldet und so verabschiedeten wir uns schon bald von ihm. Aber Traude hatte noch Zeit und so liefen wir in den Ort und lernten endlich einmal das idyllische Rabenstein kennen.
Von Eva und Lothar hatten wir bereits viel über diesen schön gelegenen Ort gehört. Traude und Werner leben wirklich in einer der schönsten Gegenden! Hatte es am Vortag noch geregnet, war es nun zum Glück trocken und wir konnten ein wenig durch den Ort bummeln. Traude zeigte uns die Bücherei, in der sie sich ehrenamtlich engagiert. Ein neues Gebäude, innen wunderschön ausgestattet.
Auf dem Festplatz waren zwei Stände aufgebaut anlässlich der Feierlichkeiten zum 1. Mai. Dort tranken wir zusammen Kaffee und dann wurde es leider Zeit für unsere Weiterreise. Traude fuhr uns zu unserem Wohnmobil und wir verabschiedeten uns voneinander.
Unser nächstes Ziel war Passau, ca. 3 ½ Stunden entfernt. Da wir auch auf dieser Strecke über die Dörfer fuhren, konnten wir viel von der österreichischen Landschaft sehen. Für uns gilt schon lange: immer wieder Österreich!
Es regnete die ganze Strecke bis Passau. Wir waren froh, als wir endlich den kostenlosen Stellplatz erreichten. Hier durfte man lt. Satzung der Stadtverwaltung 24 Stunden stehen. Es gab sogar einen morgendlichen Brötchenservice lt. Aushang. Ca. 30 Wohnmobile können dort am Industriehafen stehen. Eigentlich kein schlechter Platz, da relativ ruhig, aber leider etwas vernachlässigt, das heißt, der Stadtgärtner müsste mal das viele Unkraut entfernen.
Da es bereits später Nachmittag war und es weiterhin dauerregnete, verzichteten wir auf den Spaziergang in die Stadt (ca. eine halbe Stunde Fußweg vom Stellplatz entfernt). Frederick klagte über plötzliche Schmerzen in der linken Achsel und wir entschieden, am nächsten Morgen, Samstag, den notärztlichen Dienst aufzusuchen. Die Adresse suchten wir im Internet heraus.