San Remo – Lörrach

 In Italien 2013

Sonntag, 15. April 2013
San Remo – Lörrach

Wir schliefen sehr gut, mussten aber nach der Morgentoilette (mit kaltem Wasser!) feststellen, dass unser Gasvorrat jetzt doch verbraucht war. Also gab es keinen Frühstückskaffee! Da wir ja sowieso vorhatten, uns an diesem Tag Richtung Norden zu bewegen, waren wir nicht allzu beleidigt. Zur Abwechslung gab es Muesli, Frucht und Orangensaft zum Frühstück. Rechtzeitig um 9 Uhr setzten wir uns dann Richtung Lago Maggiore in Bewegung. Das Ziel war nun, so schnell wie möglich Deutschland zu erreichen, um die Gasbehälter wieder aufzufüllen, ansonsten kein Kochen, kein Kaffee!

Wir hatten uns entschieden, diesmal die (gebührenpflichtigen) Autobahnen zu benutzen, da die Alternative über die Landstraßen durch die Küsten- und Bergregionen wahrscheinlich zwei Tage gedauert hätte. Langweilig war die Fahrt aber nicht. Bis Genua ging es entlang der Küste durch irre viele Tunnel und über ebenso viele Viadukte, die immer wieder atemberaubende Ausblicke (für die Beifahrerin, die unter Höhenangst leidet) boten. Von Genua ging es dann Richtung Norden und irgendwann war es dann vorbei mit den Tunneln und die Fahrt ging jetzt durch die Po-Ebene.

Der Lago Maggiore ist riesig und ein richtiges Urlaubsgebiet. Der südliche Teil hatte noch schöne Promenaden für Spaziergänge am See, doch je weiter wir fuhren, wurde die Straße immer enger und kurviger, auf der einen Seite der See, auf der anderen Seite Fels. Ich nannte es „die Todesstrecke am Lago Maggiore“, denn an vielen Stellen waren Bündel mit Seidenblumen an die Leitplanke gebunden, dort war es bestimmt einmal zu einem Unfall gekommen! Wir vermuten Motorradfahrer, … die teilweise an den unmöglichsten Stellen überholten!!

Der Lago Maggiore

Der Lago Maggiore

Eigentlich hatten wir dort irgendwo auf der Strecke eine Übernachtung eingeplant, waren aber schnell desillusioniert wegen der angebotenen Stellplätze. Absolut unvorstellbar, wo man uns hinauf locken wollte. Frederick traut sich ja schon eine Menge zu (dank der Erfahrungen in den engen Straßen in Cornwall und den Serpentinen auf Teneriffa), dies war aber einfach zu viel, vor allem für die Beifahrerin, die keine Lust auf halsbrecherische Touren hatte. So genossen wir mehr oder weniger die Ausblicke auf den See, die vielen Ausflugslokale und schüttelten den Kopf über manche Touristen, die sich auf Wanderschaft entlang der engen Straße befanden, mit Hund und Kind und Kegel! Arrividerci, Lago Maggiore, du bist nichts für uns.

Unser Navi leitete uns dann in die Schweiz, Locarno. In der als teuer verschrienen Schweiz wollten wir nicht tanken, mussten aber. Angelockt wurden wir mit dem Preis von 1,54 (Franken?), es waren dann aber doch Euro gemeint … Die Anzeige wechselte ständig von Franken auf Euro! Bei Franken zeigte sie 1,84 an. Wir füllten nur für 20 € nach. Nun ging es wieder durch viele Tunnel und Viadukte zu meiner Freude. Der längste Tunnel sollte noch kommen: St. Gotthard, 17 km lang, oje! Es war nur eine Röhre geöffnet. Vor einigen Jahren kam es einmal zu einem schlimmen Unfall und offenbar waren die Reparaturen immer noch nicht beendet. Frederick wechselte ständig die Brillen, dunkel, hell, dunkel, hell/Sonnenbrille, normale Brille usw. und ließ sich Gott sei Dank nicht aus der Ruhe bringen. Später konnten wir einige wunderschöne Ausblicke auf den Vierwaldstätter See erhaschen, ebenfalls bekannt als Touristengebiet. Wenn Hans und Heidi nicht in den USA wären, hätten wir einen kleinen Abstecher nach Baden (Schweiz) gemacht.

Der Stellplatz in Lörrach

Der Stellplatz in Lörrach

Eigentlich wollten wir bis Freiburg in Deutschland fahren, aber wir hatten unterwegs auch einige Staus wegen hohen Verkehrsaufkommens, Sonntagsfahrer eben und dann der St. Gotthard-Tunnel wegen der einen Röhre.

San Remo - Lörrach

San Remo – Lörrach

So langsam hatte ich genug vom (Bei-)Fahren bei dem allerschönsten Sonnenschein und wir überlegten uns ein näheres Ziel, die Stadt Lörrach im Drei-Länder-Eck gleich hinter der Grenze der Nordwestschweiz. Im Internet hatten wir einen schönen Stellplatz recherchiert, kamen endlich gegen 19.00 Uhr an und genossen einen sommerlichen Abend im Grünen bei immer noch 26°.

Da unsere Küche geschlossen war (kein Gas!), gab es Käse, Brot und Wein und dann den Film „Blow“ mit Johnny Depp, Penelope Cruz und Franka Polente.

 

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Die hypermoderne Fassade des Bahnhofsgebäudes von Sanremo (alles andere war unterirdisch)
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