Carlisle und Hadrian’s Wall
Mittwoch, 10. Juni 2015
Carlisle und Hadrian’s Wall
Die Schafe hatten in der Nacht nicht geblökt, so konnten wir gut geschlafen. Da wir nicht zurück in den Lake-District fahren wollten, war unser Ziel Carlisle (ca. 70.000 Einwohner), die Hauptstadt der Grafschaft Cumbria und Grenzstadt zu Schottland (ca. 25 km davon entfernt). Es war sehr sympathisch, dass es nur mal eben eine Strecke von einer halben Stunde war, auf der Autobahn, wohlgemerkt. Wir fanden den Ort auf Anhieb nett. Rote Backsteinhäuser, viel Betrieb in der kleinen Innenstadt, Straßen-Cafés, und das Wetter spielte auch mit: Sonnenschein und blauer Himmel.
Schnell fanden wir einen Parkplatz und erkundeten die Stadt und die alte Burg. Hier sprachen die Leute schon ein wenig anders, man spürte den Einfluss von Schottland. Wir mögen Akzente und Dialekte ja sehr gern und da macht es doppelt Spaß, die Ohren zu spitzen. Nachdem wir das interessante Carlisle Castle (Festung) besichtigt hatten, tranken wir draußen gemütlich Kaffee in einem der vielen Cafés. Unser “innerer Reiseführer” mahnte zum Aufbruch, schließlich wollten wir noch zu Hadrian’s Wall und nach Gretna Green, dem berühmten Heiratsparadies!
Wir folgten dem Navi, das uns wieder einmal zu einem Museum führte, zum Römischen Armee-Museum in der Nähe von Hadrian’s Wall, der römischen Grenzmauer, die sich 125 km quer durchs Land von der Nordsee bis zur Irischen See erstreckt (vergleichbar mit der chinesischen Mauer). Allerdings sind nur noch wenige Teilstücke als Ruinen sichtbar. Nach einer halben Stunde hatten wir das recht neue und hochinteressant gestaltete Museum erreicht. Die anschaulich dargestellte römische Geschichte der Briten war faszinierend. Dass die Römer einst 400 Jahre lang in dieser Gegend waren, ist eigentlich schier unglaublich. Die Wege, die damals zurückgelegt wurden, zu Fuß und zu Pferde, das vermag man sich schwer vorzustellen. Es gab viel Geschichte nachzulesen. Ein kurzer Film in 3D Technologie vermittelte einen interessanten Eindruck der damaligen Zeit.
Wieder draußen wollten wir uns die Überreste des Hadrian’s Wall anschauen und sahen auch viele Wanderer, die offenbar von einer Tour entlang der Mauer zurückkamen. Wir fanden heraus, dass die Besichtigung der Mauerreste eine zweistündige Wanderung erforderte. Dafür war es aber bereits zu spät. Daher kehrten wir zum Wohnmobil zurück. Denn unser Ziel für die Übernachtung war bei Lanark in Schottland und wir wollten ja noch in dem Heiratsparadies Gretna Green Station machen.