Alnwick – Stamford – Dover

 In England 2023

Samstag, 24. Juni 2023

Alnwick Castle

Weiter ging es nach England, quer von Westen nach Osten. Zweieinhalb Stunden später hatten wir Alnwick in Northumberland erreicht. Hier wohnen unsere englischen Freunde Frances und Stephen, die uns schon vor Jahren empfohlen hatten, unbedingt das Alnwick Castle zu besuchen. Gerne hätten wir auch die beiden dort besucht, aber sie waren leider selbst anderswo in England unterwegs. Schade! Alnwick (Ennick gesprochen) liegt am Fluss Aln, von dem die Stadt also ihren Namen hat. Die Nordsee liegt nur 7 km in östlicher Richtung entfernt. Mit etwa 8000 Einwohnern ist es eher ein beschaulicher Ort. Der von Frances empfohlene Stellplatz auf dem Rugbyplatz erwies sich als Geschenk (wenngleich auch ein 20£ teures). Auf Rasen in der Natur, nur ein paar weitere Wohnmobile, saubere Sanitärräume (Toiletten/Duschen), Ver- und Entsorgung, – und dazu noch stadtnah gelegen. Dieser Platz war jeden Penny wert, bestens also!

Dumfries - Alnwick

Dumfries – Alnwick

Haupteingang zum Schloss

Haupteingang zum Schloss

Der Besuch Alnwicks hatte sich bei uns ja recht spontan ergeben und es war mittlerweile bereits 14.30 Uhr. Für die Besichtigung des Schlosses mussten wir schon die Beine in die Hand nehmen, sprich: flott laufen, um noch ausreichend Zeit für eine Besichtigung zu haben. Vom Stellplatz brauchten wir zu Fuß 25 Minuten (bei 25°). Glücklicherweise war es innerhalb der Burgmauern wesentlich kühler.

Innerer Schlosshof

Innerer Schlosshof

Gebäudekomplex mit den Prunkräumen

Gebäudekomplex mit den Prunkräumen

Wir fühlten uns zurückversetzt in die Zeit des Mittelalters, nicht nur am Schloss, das wunderschön ist und mehr oder weniger in die Stadt integriert ist. Alnwick Castle und Alnwick Garden ist nach Windsor Castle der zweitgrößte Adelssitz Englands und Kulisse zahlreicher Filme (Downton Abbey, Harry Potter u.a.). Zurückblickend auf eine über 950 jährige Geschichte ist das Castle seit mehr als 700 Jahren bis heute Heimstatt der adligen Percy Familie. Ralph Percy ist seit 1995, nach dem Tod seines älteren Bruders, der 12. Duke (Herzog) of Northumberland.

Gemeinsam mit seiner Frau Isobel Jane hat Herzog Ralph Percy dafür gesorgt, dass sich Schloss und Garten in den letzten Jahren zu einer bedeutenden Besucherattraktion entwickelt hat. Das spült nicht nur in seine Kasse Geld, sondern auch in die des Ortes. Dafür muss auch er etwas in Kauf nehmen – nämlich, dass die Besucherströme durch sein Wohnzimmer und andere von ihm genutzten Räume trampeln! So finden auch wir uns im riesigen, mit gefüllten Bücherregalen vom Boden bis zur Decke reichenden “Living Room” wieder. Einfach ein Traum, die schweren Teppiche und Vorhänge, die kostbaren Möbel, viele Familienbilder … Fotografieren verboten, wie schade!

Schlossherren Herzog und Herzogin von Northumberland

Schlossherren Herzog und Herzogin von Northumberland

Prunkvolle Kutsche

Prunkvolle Kutsche aus dem Jahr 1825

Ach Harry, hier hätte sich doch eine schöne Adlige für dich finden lassen können (Haus Percy und Haus Windsor sollen miteinander befreundet sein). Der Duke und seine Familie (vier Kinder) hat selbstverständlich noch weitere Wohnsitze, u.a. in London, verfügt über enorme Ländereien, Mietshäuser etc. Alles muss verwaltet werden. Trotzdem fand er die Zeit, ein Buch über seine Familie zu schreiben: “Lions of the North,” The Percys and Alnwick Castle, A thousend years of history. Er wusste es gut über eine kleine Videoshow zu vermarkten, und ich hätte es beinahe gekauft, hätten uns nicht die Tickets schon 32£ inklusive Altersbonus gekostet…

So wandelten wir mit all den anderen Besuchern durch diesen Traum von Castle, hinaus in den Garten und träumten dort weiter von Burgfrolleins und Rittern. Welch eine Atmosphäre! Durch den Souvenirshop ging ich lieber mit geschlossenen Augen… Für Kinder gibt es im Garten eine ganze Menge zu erleben. In mittelalterliche Roben gekleidet sorgen Animateure für Spaß und Unterhaltung.

Wehrturm mit Uhr

Wehrturm mit Uhr

Besenstil-Reitunterricht

Besenstil-Reitunterricht

Ritterstatue

Ritterstatue

Wir spazierten durch die Stadt zurück zum Stellplatz und kamen an der alten Victorian Alnwick Railway Station vorbei. Sie wurde 1887 eröffnet und erst 1968 bei Schließung der Linie aufgegeben. Seit 1991 befindet sich in der Bahnhofshalle der “Barter Bookshop”. Einfach umwerfend komisch, faszinierend, unglaublich! 350.000 Besucher verzeichnet der Laden jährlich, alle auf der Suche nach günstigen oder bestimmten oder gerade nach diesem einen Buch, denn es handelt sich hier um einen “Second-Hand Bookshop”! Er zählt zu einem der größten Läden für gebrauchte Bücher in Europa! Was soll man sagen: Der Fachmann staunt und der Laie wundert sich … Wer hier noch durchsteigt, Reihe für Reihe an Bücherregalen, allerdings kategorisiert, – verstreut Sitzmöglichkeiten, damit man gleich los schmökern kann, – zum Glück ein kleines Café, denn die Luft war dank all der alten Bücher doch etwas angestaubt! Trotzdem, ein besonderes und von uns empfohlenes Erlebnis, ein Besuch dort!

In der Bücherhalle

In der Bücherhalle

Bücherhalle "Barter Books" im alten Bahnhofsgebäude von Alnwick

Bücherhalle “Barter Books” im alten Bahnhofsgebäude von Alnwick

Zum Abendessen konnten wir den schönen Rasenplatz im Grünen nutzen. Irgendwie schade, dass wir am nächsten Tag schon weiter mussten. Seaham, der für Beachglass bekannte Strand rief …

Sonntag, 25. Juni 2023

Die Fahrtzeit von Alnwick nach Seaham war mit etwa 1 ¼ Stunden angegeben. Wie kann man nur so dumm sein und an einem Sonntag IN ENGLAND zum Strand fahren zu wollen! Nicht nur enge Straßen behinderten uns, sondern auch der massenhafte Verkehr, volle Parkplätze, das ganze Programm. Schließlich ergatterten wir einen Platz, hoch gelegen über dem Strand, etwas außerhalb des Ortes gelegen. Und los sollte es gehen mit dem Sammeln von Strandglas. Du meine Güte, – ganze Trupps durchforschten den Sand entlang des Wassers und die Steinansammlungen, die ja dafür sorgen, dass Glasscherben so schön abgeschliffen werden.Wir fanden auf einer langen Strecke nur noch Krümelchen und kleine Tränen der Meerjungfrauen … meine Tränen gesellten sich hinzu! Seaham: Für uns eine riesige Enttäuschung, zu bekannt in ganz England ist es, dass hier einmal irgendwo Glasfabriken ansässig waren, die am Ende des Tages ihre Fehlproduktionen ins Meer kippen durften.

Seaham Beach, alle suchen hier nach Strandglas

Seaham Beach, alle suchen hier nach Strandglas

Unser mageres Ergebnis

Unser mageres Ergebnis

Alnwick - Seaham

Alnwick – Seaham

 

Das weckt den Jäger- und Sammlerinstinkt nicht nur bei uns. Den Ort Seaham ließen wir beleidigt links liegen und fuhren noch drei Stunden weiter gen Süden. Ein in “Park4Night” angegebener Stellplatz bei York war unser Ziel. Aber oh Schreck, als wir dort ankamen, sprang ein älterer Herr aus seinem Wächterhäuschen und gab uns recht barsch zu verstehen, dass es den Stellplatz nicht mehr gibt. Ein weiteres Wohnmobil mit englischem Kennzeichen, dass zeitgleich mit uns hier ankam, wurde ebenfalls von dem Wächter weitergeschickt. Aber wir erhielten noch einen Tipp  von ihm für einen Campingplatz in der Nähe: “Ashfield Touring and Camping” (wahrscheinlich ein Verwandter von ihm …).  Dort rief Frederick sofort an und vergewisserte sich, dass noch ein Platz frei war. War es und er kostete “nur” 22 Pfund. Okay für uns, denn wir hatten keine Lust mehr, weiterzufahren. Hübsch im Grünen gelegen auf einem riesigen Areal mit genügend Platz rechts und links. Manche Betreiber wissen, wie man es machen sollte… Hier nahmen wir uns eine kleine Auszeit, nix zu besichtigen geschweige denn zu sammeln in der Nähe!

Ein kleiner Zwischenbemerk: immer wieder sahen wir auf den englischen Autobahnen extrem hohe (4,9 m) LKW’s. Soweit uns bekannt ist, ist das in anderen Teilen Europas nicht möglich.

Extrem hoher LKW

Extrem hoher LKW

Unser schöner Stellplatz auf dem Ashfield Touring Park

Unser schöner Stellplatz auf dem Ashfield Touring Park

Seaham - Dunnington

Seaham – Dunnington

 

Montag, 26. Juni 2023

Weiter ging die Fahrt an diesem Morgen. In “Park4Night” hatten wir einen kostenlosen Stellplatz in der Kleinstadt Grantham ausgemacht. Der Platz war unser Ziel. Doch wie schon so häufig erwies sich auch dieser Stellplatz-Hinweis als Fehlinformation. Es war dort  viel zu eng für uns. Nur mit viel Mühe gelang es Frederick, zu wenden und wieder vom Parkplatz fahren. Dann warfen wir noch kurz einen Blick in die Stellplatz-App und fanden einen Hinweis, dass man auf dem Parkplatz einer Supermarktkette im nahen Stamford übernachten könne.

Also Stamford ins Navi eingeben und direkt dorthin. Schon eine halbe Stunde später, kurz nach Mittag standen wir auf dem Morrison-Parkplatz. Wir erkundigten uns gleich im Supermarkt, ob eine Übernachtung auf dem Parkplatz möglich sei. Das wurde bejaht. eigentlich sehr ungewöhnlich in Großbritannien, denn in der Regel sind Parkzeiten auf Supermarktparkplätzen auf ca. zwei Stunden begrenzt und hohe Strafen drohen denen, die länger stehen. Einmalig, so etwas wie dieses! Tausend Dank dafür, Herr Morrison!

Tudor Fachwerk

Tudor Fachwerk

Morrison Supermarkt

Morrison Supermarkt

Dunnington - Stamford

Dunnington – Stamford

Schon bei der Einfahrt in den Ort fielen uns die alten und gut erhaltenen Gebäude auf. Stamford liegt in Lincolnshire und war die erste Gemeinde, die 1967 (Civic Amenities Act) unter Denkmalschutz gestellt wurde. Seitdem ist die gesamte Altstadt als Gebiet von historischem und baulichem Interesse mit nationaler Bedeutung ausgewiesen. Schon die Römer spazierten hier vorbei, aber erst die Angelsachsen bauten Stamford wegen der Lage am Fluss Welland aus. Die kamen ja immer schon per Boot … so ist es kein Wunder, dass der Ort einer der wichtigsten Wikinger-Siedlungen war. Mit etwa 19.530 Einwohnern ist Stamford noch gut überschaubar. Es scheint im Speckgürtel zu liegen, York und London und Manchester. Diese großen Städte sind auch per Bahnanbindung gut zu erreichen.

Wir spazierten sofort in die Stadt. Waren wir schon von Alnwick begeistert, steigerte sich das Gefühl hier noch einmal um ein Vielfaches. Gelblicher Sandstein ist das vorherrschende Baumaterial, egal wie alt oder wie neu die Gebäude sind. Es gibt der Stadt ein einzigartiges Flair. Ein gepflegtes, sauberen Städtchen mit vielen Blumendekorationen. Nach „Well off people”,  auf deutsch: gut situierten Menschen sah es hier aus. Liebens- und lebenswert.

Alter Friedhof im Stadtzentrum

Alter Friedhof im Stadtzentrum

Belebtes Stadtzentrum

Belebtes Stadtzentrum

Café auf einem Garagendach

Café auf einem Garagendach

Pub und Boutique im Zentrum

Pub und Boutique im Zentrum

Geschichte der Joan, die schöne Jungfrau

Geschichte der Joan, die schöne Jungfrau – siehe untenstehenden Text

Stamford Stadtbücherei

Stamford Stadtbücherei

Hier die Übersetzung der oben abgebildeten Gedenktafel: “Grundstück des Franziskanerklosters (1220-1539). Hier liegen die Überreste von Joan, der schönen Jungfrau von Kent, Ehefrau von Edward, dem schwarzen Prinz und die Mutter von König Richard II. Sie wurde hier 1385 beigesetzt.”

Und es gab doch tatsächlich einen “Cornish Pasties” Shop. Wir mussten uns über unser Mittagessen also keine Gedanken machen. Auf einer Bank verzehrten wir die uns aus Cornwall so vertrauten Teigtaschen. In einem Pub spülten wir sie danach mit einem Bier herunter. Den Rest des Tages erkundeten wir die schöne Stadt, schauten uns die Kirche “All Saints” an, erfreuten uns an den wunderschön gestalteten Ladenfronten und Restaurants, machten viele Fotos und – ganz generell – genossen Stamford bei dem schönen Wetter. Ein Kuriosum: eine große Kirche direkt in der Fußgängerzone wurde so umgebaut, dass sich dort jetzt viele kleine Geschäfte darin befinden. Gegen 19 Uhr waren wir schließlich wieder am Wohnmobil.

Schmeckt am besten aus der Hand

Schmeckt am besten aus der Hand – echt lecker

"Cornish Pastie" aus Stamford

“Cornish Pastie” aus Stamford

All-Saints-Church

All-Saints-Church

Restaurantgasse

Restaurantgasse

Zu Einzelhandelsläden umgebaute Kirche

Zu Einzelhandelsläden umgebaute Kirche

Überraschenderweise – und ungewöhnlich für einen großen Parkplatz – war es nachts sehr ruhig und wir schliefen beide sehr gut.

Eigentlich wollte man aus diesem Ort gar nicht mehr weg. Aber die Fähre war gebucht und am nächsten Morgen mussten wir weiter nach Dover.

27. Juni 2023

Diesen Morgen lag leider wieder eine längere Fahrt von gut 3 ½ Stunden vor uns. Glücklicherweise ging es ohne Staus durch Ostlondon und über die Dartford-Brücke. Doch in Dover wurde es frustrierend. Hier mag man Fahrzeuge wie wir eines haben so gar nicht leiden… Es gibt schlicht und ergreifend KEINE Stellplätze für Wohnmobile. Sofort wird man auf die umliegenden Campingplätze verwiesen. Wir versuchten unser Glück in den engen Straßen von Dover (ohne Erfolg) und noch einmal beim Morrison Supermarkt. Aber auch dort wurden wir abgewiesen.

Dover Castle und die typischen weißen Klippen

Dover Castle und die typischen weißen Klippen

Stamford - Dover

Stamford – Dover

Keine Plätze frei für große Fahrzeuge, schon gar nicht über Nacht. Auf “Park4Night” fanden wir eine etwas außerhalb liegende Empfehlung auf einem Parkplatz eines Pubs. Wenn man dort etwas isst, darf man über Nacht bleiben, so hieß es. Aber das war auch nichts für uns. Ein echter Grusel-Pub! Er war geschlossen, der Parkplatz und der Außenbereich völlig ungepflegt, dazu noch direkt neben der Straße gelegen. Hier wollten wir auf keinen Fall bleiben, wenn auch zwei weitere (unentschlossene) Wohnmobilfahrer sich hinzugesellten. Aber auch die zogen wieder ab.
Schließlich fuhren wir wieder nach Dover rein, an die Strandpromenade. Das darf man dort, für eine Übernachtung stehen, allerdings gegen Bezahlung von 12£ am Automaten. Der Haken an der Sache ist, dass man dort erst nach 18 Uhr parken kann und morgens muss man schon um 8 Uhr schon wieder verschwunden sein. Das war aber besser als gar nichts! Denn mittlerweile war es schon fast 18 Uhr. Da hatten sich also einige von uns Wohnmobil-Reisenden eingefunden, quasi alle, die am nächsten Tag auf die Fähre wollten.

Historischer Uhrenturm im Hafen von Dover

Historischer Uhrenturm im Hafen von Dover

Der neue Sportboothafen in Dover

Der neue Sportboothafen in Dover

Wenigstens konnten wir hier ein letztes Mal auf englischem Boden noch mal richtig entlang der Promenade ausschreiten, Meeresluft genießen und Bye Bye sagen.

Eis-Kiosk an der Strandpromenade

Eis-Kiosk an der Strandpromenade

Sanierte Uferpromenade in Dover

Sanierte Uferpromenade in Dover

Mittwoch, 28. Juni 2023

Pünktlich um 8 Uhr verließen wir den doch recht netten Platz an der Straße (nachts war es ruhig geblieben) und fuhren zum Fährterminal. Nach Passkontrolle und dem Einreihen in unsere Line hatten wir genug Zeit, während der Wartezeit im Wohnmobil zu frühstücken. Auf das English Breakfast an Bord (sehr fettig und auch teuer) hatten wir keinen Appetit.

Der Himmel war mit uns – traurig, keine leuchtend weißen Cliffs of Dover, die Sonne fehlte, stattdessen hüllte sich die Landschaft in Nebelschwaden … Bonjour Tristesse – aber wir werden wohl doch noch einmal wiederkommen, England/Irland lässt uns einfach nicht los!

Die Überfahrt verlief ereignislos. Um 12.30 Uhr fuhren wir von Bord. Übernachtungsziel war ein kostenloser Stellplatz in Nettetal (über Park4night) nahe der holländischen Grenze. Wie schon auf der Hinfahrt, war auch diesmal der Verkehr um Antwerpen herum eine Katastrophe. Der Kennedy-Autotunnel war schon komplett zu. Wir versuchten es über die nordwestliche Umgehung, aber den Gedanken hatten tausende andere auch und landeten schlussendlich in Holland. Mit zwei Stunden Verspätung erreichten wir dann Nettetal.

Sparen wir an Stellplatzkosten, geben wir gern das Geld für ein schönes Abendessen und ein Glas Wein/Bier aus. So auch hier, bei warmem Wetter in einem netten Gartenlokal in Nettetal. Das sehr gute Essen entschädigte für die Strapazen der Fahrt.

Donnerstag, 29. Juni 2023
Werkstatttermin

Für den heutigen Tag hatten wir einen festen Werkstatt-Termin in Münster bei der Firma, bei der wir vor drei Jahren das Wohnmobil gekauft haben. Zwar war das Fahrzeug aus der Garantie heraus, trotzdem hatte man uns zugesagt, die drei Kunststoffrahmen mit den Verdunkelungs- und Insektenschutzplissees wieder zu befestigen. Aus welchen Gründen auch immer hatten sie sich fast komplett von der Wand gelöst und hingen „in den Seilen“.

Nach einer Fahrt von zweieinhalb Stunden kamen wir pünktlich um 12 Uhr beim Händler MS-Reisemobile in Münster an.  Die Reparatur dauerte nur etwa eine Stunde, und tatsächlich wurde nichts berechnet, was wir ganz toll fanden – und schon waren wir wieder auf der Straße nach Norden. Unseren ursprünglichen Plan, bis nach Malente durchzufahren, gaben wir auf. Frederick hatte keine Lust, noch fast fünf Stunden fahren zu müssen, zumal das auch bedeutet hätte, in den Feierabendverkehr um Hamburg und Lübeck herum zu geraten.

So hielten wir noch mal auf dem tollen kostenlosen Wohnmobilstellplatz in Diepholz. Wir bedanken uns sehr bei der Gemeinde, die über den Tellerrand guckt und weiß, dass Wohnmobilfahrer im Ort auch Geld da lassen! Es ist ein riesiger Platz, der geschätzt 40 Wohnmobile aufnehmen kann, auf Gras und neuerdings auf einem mit Steinen befestigten Areal. Ver- und Entsorgung ist erstaunlicherweise auch kostenlos. Zumeist ist es eigentlich so, dass man (wenigstens) für das Frischwasser bezahlt. Fußläufig ist man schnell im Ort. Diepholz’ Stadtväter machen etwas richtig!! Noch eine letzte, ruhige Nacht im Wohnmobil.

Freitag, 30. Juni 2023

Am nächsten  Morgen aber nichts wie ab nach Hause! Malente hatte uns wieder – nach einer sehr verkehrsreichen Tour auf der Autobahn.

Schön war’s wieder! Mit dem Wohnmobil immer ein Zuhause dabei! So viele schöne Erlebnisse, an die wir uns gern erinnern.  Danke an euch alle, die unsere Abenteuer so hautnah mitverfolgen. Danke auch an die vielen treuen Leser, die uns mit ihren Kommentaren ermutigen, so weiterzumachen. Natürlich sind diese Reiseberichte auch für uns selbst ein fast unerschöpfliches Archiv, Erinnerungen immer wieder zu wecken an aufregende Erlebnisse und traumhafte Landschaften, schöne Städte.

Also, bis bald zu unseren nächsten Reisen.

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Unsere Reiseroute – Gesamt ca. 5000 km

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Comments
  • Claus-Diter Aßmann
    Antworten

    Hallo Weltenbummler!
    Herzliches Willkommen in der Heimat!
    Das waren ja wieder tolle Landschaften und Bilder Eures geliebten angelsächsischen Ablegers vom heimatlichen Boden.
    Ich stelle fest, das Wohnmobilisten auf Reisen ständig zwischen Frust und Hollerie taumeln – mal ideale Stellplatzverhältnisse vorfinden,
    dann düstere, ungastliche und enge Plätze, mal “fore free” und einandermal sehr teuer – oder, wie zuletzt, gar keine Plätze.
    Aber wie es aussieht, scheint unter anderem auch das den Reiz des Wohnmobilreisens auszumachen.
    Einen Vorteil gegenüber des herkömmlichen Reisens hat diese unstete Art: Man kann sich jeden Tag entscheiden,
    was man außerhalb der Planung noch sehen möchte und dies spontan umsetzen – solange man keine zeitlichen Vorgaben einhalten muß…
    Es gibt noch einen weiteren Vorteil, wenn man wie Ihr, fleißig dokumentiert: Außenstehende, Daheimgebliebene und Zufallsleser erleben Eure Touren hautnah mit, erfreuen sich an den Bildern und Geschichten (..und Geschichte!) und erleben das Ganze völlig stressfrei mit hochgelegten Beinen am Laptop – ohne den bequemen Sessel verlassen zu müssen.
    So einer wie ich!
    L.G. Assi

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