Lysekil
Freitag, 8. August 2014
Unser nächstes Ziel sollte das heimatlich klingende Hamburgsund sein, ganz in der Nähe, auch an der Küste und nur etwa 10 km entfernt. Die Hauptstraße schlängelte sich durch den Ort, es ging am kleinen Hafen entlang und alles sah sehr schön und gepflegt aus – nur waren leider weit und breit keine Stellplatzmöglichkeiten in Sicht. Also parkten wir zunächst mehr oder weniger schlecht mit unserer Länge auf einem PKW Parkplatz direkt am Ufer des Hafens und machten uns auf den Weg ins Touristenbüro. Hier war es das erste mal auf unserer Reise, dass man uns erklärte, dass es keine Übernachtungsstellplätze für Wohnmobile gäbe. Das war es dann mit den heimatlichen Klängen “Hamburg”-sund… Es war also eine Enttäuschung für uns! Ein kurzer Einkauf, um die Vorräte aufzustocken, dann noch ein paar Fotos schießen und weiter zum nächsten Ziel.
Ein schneller Blick auf die Karte und wir entschieden uns für Lysekil, auch am Meer gelegen. Nach nur einer dreiviertel Stunde waren wir am Ziel. Uns schien, wir führen in Penzance, Cornwall ein! Immer wieder diese Erkennungsmerkmale, wie in allen Hafenstädten: Möwengeschrei, Seeluft, die frische Meeresbrise, Werften, Boote natürlich und Atmosphäre! Wir kurvten eine Weile herum, bis wir einen geeigneten Stellplatz am Fischereihafen fanden: 15 Euros die Übernachtung, Sanitäranlagen o.k. sowie Ver- und Entsorgung. Hier standen bereits eine Menge anderer Wohnmobile, und in die Stadt war es auch nicht weit. Umsonst zu stehen war hier schwierig.
Für uns ging es auf Erkundungstour. Die Hafenpromenade scheint ziemlich neu zu sein, jedenfalls ist sie mit ihren Bars und Restaurants sehr ansprechend gestaltet. Ein Aquarium gibt es im “Haus des Meeres”. Die imposante Kirche erhebt sich hoch über die Stadt auf einem Felsen (was wir häufig auch in anderen Orten feststellten). Schnell fanden wir die Gamla Stan, die Altstadt, eine lange schmale Gasse mit entzückenden kleinen und bunten Holzhäusern, wie sie hier so typisch sind, viele allerdings neueren Datums. Fotomotive satt!
Irgendwann hatten wir uns müde geschaut und gingen zurück zum Wohnmobil, Zeit zum Essen.
Samstag, 9. August 2014
Gegen 9.30 Uhr klingelte das Telefon, Nachricht aus Deutschland. Unser Sohn Olli war vor Mitternacht Papa geworden! Unsere Schwiegertochter war von ihrem kleinen Sohn überrascht worden, er wollte einfach früher als vorhergesagt das Licht der Welt erblicken! Mutter, Kind und Papa, alle wohlauf und wir waren überglücklich! Leider müssen wir es noch eine Woche aushalten bis zum Baby-Gucken, die Fähre ließ sich nicht umbuchen!
Nach der besten Nachricht aller Zeiten und einem kräftigen Frühstück bummelten wir noch einmal durch die Stadt, kauften ein paar Kleinigkeiten für unser Enkelkind ein und genossen noch einmal die Atmosphäre dieser Stadt, die immer auch schon als Kurort und Touristenziel bekannt ist. Auf der Nordseite der Stadt, auch am Wasser wird saniert. Ähnlich wie der “Västhamn” in Malmö wird auch hier ein früheres industrielles Hafengebiet (Norra Hamnen) in eine Wohngegend mit vielen Angeboten für die Freizeit geschaffen. Typisch, wie auch in Malmö, die “Boardwalks” entlang des Wassers.
Am Wohnmobil angekommen, planten wir die Weiterfahrt nach Varberg. Aber zuvor wurde noch alles aufgefrischt: der ganz normale Alltag für Wohnmobilfahrer, Ver- und Entsorgung ….