Lisieux

 In Frankreich 2023

Donnerstag, 20. April 2023

Eigentlich schade, dass wir die Bretagne so schnell wieder verlassen müssen, besonders weil das Wetter zur Zeit so schön ist. Aber unser Zeitplan erlaubt kein Verweilen. Unser heutiges Ziel, die Stadt Lisieux liegt in der Normandie. Die Fahrtzeit sollte knapp vier Stunden betragen. Die Normandie ist bekannt und berühmt für ihre historische Fachwerkarchitektur.  Die normannischen Fachwerkhäuser werden sogar als eigener Baustil angesehen. Kleine Anregung: Gern einmal darüber im Internet nachlesen.

Bis zum Erreichen von Lisieux würde es mit dem Tankinhalt wohl nicht klappen. Unterwegs tanken war angesagt. Hierzu kurz ein Abriss über die Treibstoffpreise in Frankreich. Am günstigsten tankt man in Frankreich auf den Tankstellen der großen Supermärkte (LeClerc, Super U, Carrefour etc.). Der Unterschied zu anderen Tankstellen kann bis zu 20 Cents betragen. Es lohnt sich also, nach Supermarkttankstellen Ausschau zu halten. Da unsere heutige Route größtenteils über Autobahnen führte, war nicht zu erwarten, Supermärkte zu sehen. Bei Caen (noch 65 km bis Lisieux) bogen wir dann doch auf eine Landstraße ab. Jetzt war der Tank bereits auf Reserve, puh …. Nach weiteren 20 Kilometern dann die Erlösung, eine LeClerc Tankstelle. Mit vollem Tank und deutlich entspannter fuhren wir dann die Reststrecke zum Ziel.

20 Minuten später erreichten wir Lisieux, eine Stadt mit etwa 20.000 Einwohnern. Die Bewohner heißen Lexoviens, nach dem ursprünglichen keltischen Namen des Ortes. Die Römer übernahmen den keltischen Namen ebenso und machten daraus Lexoviorum.

Cléguerèc - Lisieux

Cléguerèc – Lisieux

Der Stellplatz in Lisieux hinter einer Bowlinganlage

Der Stellplatz in Lisieux hinter einer Bowlinganlage

Bei der Stellplatzsuche in unserer App  “Park4Night” wurde ein Platz an der großen Sainte-Thérèse Basilika vorgeschlagen. Bei unserer Ankunft dort, war der Platz (ein großer Parkplatz) uns nicht ganz geheuer, denn es schien, dass die Tore zum Parkplatz nachts geschlossen würden. Wir schauten nochmals in der App nach und wählten einen kleinen, kostenpflichtigen Platz in der Nähe. Dieser lag hinter einer Bowling-Bahn, praktisch auf dem Hof der Bowlinganlage und etwas schwierig zu finden. Daher parkten wir erst einmal an der Straße und erkundeten das Terrain zu Fuß. Frederick fand dann die etwas versteckte Einfahrt zum Stellplatz und fragte an der Rezeption der Bowlingbahn, ob Platz für uns sei.  Fünf  Wohnmobile können dort stehen. Wir kamen gerade rechtzeitig. Zwei Plätze waren noch frei. Die Bowling-Bahn liegt zwar an der Hauptstraße, aber hinter dem Haus war viel Grün, einige große Bäume und eine Wiese. Der Lärm von der Straße war kaum zu hören.

Die Einfahrt durch das enge Tor war etwas kompliziert und erforderte Sorgfalt, um nicht links oder rechts anzustoßen. Aber alles ging gut. Wir bezahlten 10€ an der Rezeption und machten uns schnell auf in die Stadt, denn wir wollten die Attraktion von Lisieux, die Basilika der Heiligen Therese besichtigen. Therese, geboren am 2. Januar 1873, verstarb schon am 30. September 1897, also in einem sehr jungen Alter. Sie hatte ihre Jugend, ihr Leben den Karmeliterinnen anvertraut und war tief gläubig. In der römisch-katholischen Kirche wird sie als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt. Mit dem Bau der pompösen Basilika wurde Therese ein Denkmal gesetzt. Die Stadt hat sich in den Jahren zum Wallfahrtsort entwickelt. Nach Lourdes ist der Ort der zweitgrößte Wallfahrtsort in Frankreich mit jährlich eineinhalb Millionen Pilgern/Besuchern.

Die Basilika der Heiligen Therese

Die mächtige Basilika der Heiligen Therese

Japanische Zierkirschen in voller Blüte vor der Basilika

Japanische Zierkirschen in voller Blüte vor der Basilika

Auch für uns war die Basilika absolut sehenswert. Nicht nur die Größe ist gewaltig, sondern auch die Ausschmückung im Inneren ist  überwältigend. Vergleichbar nur noch mit der Sankt Stephans-Basilika in Budapest. Die Fotos sagen hier wieder mehr als Worte.

Im Inneren der Basilika

Im Inneren der Basilika

Bild der Heiligen Theresa

Bild der Heiligen Therese

Im Inneren der Basilika

Im Inneren der Basilika

Im Inneren der Basilika

Im Inneren der Basilika

Wir waren ja nur auf der Durchreise und nicht auf Pilgerfahrt und so machten wir uns im Anschluss zu einer Besichtigung der Innenstadt auf. Diese enttäuschte uns jedoch. vielleicht hatte das auch mit dem Wetter zu tun, denn es war mittlerweile kalt geworden und zudem recht windig – ungemütlich für eine Stadtbesichtigung. Schlussendlich hatten wir Hunger und kehrten in ein Bistro ein. Doch welch eine Enttäuschung: Es gab (noch) nichts. Es war zu früh. Hätten wir eigentlich wissen müssen … Aber wir hatten daran nicht mehr gedacht: Die Restaurants in Frankreich öffnen in der Regel erst ab 19 Uhr. Meistens kann man sich aber vorher bereits an Getränken “festhalten”, wollten wir aber nicht, weil wir hungrig waren!

Wir entschieden uns, zum Wohnmobil zurückzukehren und es uns dort bei einem kleinen Abendessen gemütlich zu machen. Unsere Satellitenschüssel brauchten wir wegen der hohen Bäume um uns herum gar nicht erst auszufahren. Aber wir haben ja auch Internet und damit können wir den Fernseher mittels HDMI-Verbindung an den Laptop anschließen und erreichen damit Zugang zu den meisten Programmen und Serien. So auch an diesem Abend.

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